Nacktschnecken in meinem Garten - egal von welcher Art und Farbe - mag ich überhaupt nicht leiden! Die kleinen, gefräßigen Schnecken-Ungeheuer fressen einfach alles an, was mir lieb und teuer ist und hinterlassen dabei gleichzeitig auf meinen Gartenwegen äußerst unschöne glänzende Glibberstraßen ...
Tagsüber bekommt man die Nackschnecken nur selten zu sehen. In der Regel verstecken sie sich dann unter Steinen, Erdschollen, Brettern, Blumentöpfen oder anderen möglichst feuchten Unterschlupfmöglichkeiten vor der Sonne und werden erst nachts aktiv. Lediglich an trüben, regnerischen Tagen kannst du die Nacktschnecken auch schon mal tagsüber auf frischer Tat im Blumenbeet beim Fressen ertappen ...
Ein fruchtbarer, lockerer, feuchter Boden mit einem hohen Anteil an Kompost bietet eine gute Grundlage für unsere edlen Blumenstauden, zieht aber gleichzeitig die Nacktschnecken wie magisch an. Hier finden sie nicht nur reichlich Futter in Form von schmackhaften Blättern, sondern hier vermehren sie sich auch am liebsten. Nach einem milden Winter mit starken Regenfällen, werden wir im Folgejahr nicht selten von einer wahren Nacktschnecken-Plage heimgesucht.
Zu den besonders begehrten Futterpflanzen der Nacktschnecken zählen: Artischocken, Blattsalat, Erdbeeren, Funkien, Gartenbohnen, Kürbisse, Rittersporn, Sellerie, Tagetes (Studentenblumen), Zucchini, Zuckermais, ...
Auf der Suche nach Gegenmitteln, bin ich in der Fachliteratur auf zahlreiche Wege und Möglichkeiten gestoßen wie man gegen Nacktschnecken ins Feld, bzw. in den Garten ziehen kann. Dazu zählen Bierfallen, Schneckenkorn, Salz, Sand, Kies, Sägespäne, Eierschalen, Asche, Kiefernnadeln, Fichtennadeln, Überbrühen mit kochendem Wasser, Ertränken in Essigwasser ... andere Gärtner empfehlen hier und da ein paar Holzbretter auf dem Boden auszulegen, unter denen sich die Schnecken tagsüber verstecken können, damit man sie dann leichter aufspüren und absammeln kann ... es soll auch helfen, die ein oder andere Nacktschnecke vor Ort mit einer Gartenschere zu zerschneiden und sie dann liegenzulassen. Diese barbarische Methode soll dann dazu führen, dass sich die Nacktschnecken an sich selbst satt fressen. Diese Methode ist mir jedoch eindeutig zu eklig ...
Auch wenn ich nicht bereit bin, auf die hübschen Funkien in meinem Garten gänzlich zu verzichten, möchte ich dennoch den Nacktschnecken auch nicht ständig mit Gift oder anderen für sie schmerzhaft tödlichen Mitteln zu Leibe rücken - nur um meine offensichtlich schmackhaften Pflanzen vor den ungeliebten Schleimbolden zu schützen. Stattdessen habe ich für mich einen anderen Weg gewählt: Ich pflanze einfach verstärkt Stauden in meine Beete, die von Nacktschnecken geschmacklich nicht nur verschmäht, sondern regelrecht abstoßend auf Nacktschnecken wirken. Ich finde, dies ist der erfolgreichste Weg, um meinen Garten und die darin lebenden Pflanzen vor den hungrigen Nacktschnecken zu schützen. Schneckenabwehrende Pflanzen gibt es jede Menge ... mein Favorit unter den Schneckenvertreibern ist beispielsweise der Storchschnabel. Seit ich diesen hübschen Bodendecker rund um meine Funkien gepflanzt habe, bleiben die Funkienblätter endlich ohne Fraßlöcher bis zum Saisonende attraktiv. Ich finde, einfacher geht's nicht ...
Oder du wählst Pflanzen, die aufgrund ihrer Giftigkeit selbst von Schnecken verschmäht werden wie z.B. der Eisenhut.
Neben dem Storchschnabel haben sich auch folgende Pflanzen als Schnecken-Schreck bewährt: Fetthenne, Gartenmohn, Kapuzinerkresse, Kerbel, Knoblauch, Lavendel, Lauch, Salbei, Schnittlauch, Senf, Speisezwiebeln, Thymian, Ysop ...
Es gibt jedoch auch im Tierreich natürliche Feinde der Nacktschnecke. Igel, Drosseln oder räuberische Spinnen lassen sich beispielsweise gerne mal eine Schnecke schmecken.
Was sich in meinem Garten ebenfalls bewährt hat, sind kleingeschnippselte Kiefernnadeln, die ich in einem Kreis rund um die gefährdeten Pflanzen streue. Über Kiefernnadeln kriechen die Nacktschnecken ganz offensichtlich nicht gerne und Kiefernnadeln schmeißt unsere Schwarzkiefer wahrlich das ganze Jahr über reichlich ab.
Im Komposthaufen können Schnecken wiederum ganz hervorragende Dienste beim Zerkleinern der Gartenabfälle leisten. Hier werden die vermeintlichen Schädlinge glatt zu Nützlingen. Allerdings solltest du dann darauf achten, dass in dem Kompost, den du später auf deinen Beeten verteilst, nicht jede Menge Schnecken-Eier versteckt sind, die dann unter deinen Salatpflanzen munter schlüpfen können ;-)
Um also dennoch schneckenfreien Kompost zu ernten, wählst du am besten den Spätsommer, denn erst dann beginnt die Paarungszeit der Schnecken. Wenn du den reifen Kompost durch ein Kompostsieb schüttelst, dann rutschen die Schnecken nicht mit durch ... und Eier sind noch keine da. Die noch zu groben Kompostteile samt den Schnecken schüttest du dann einfach wieder auf den neuen Komposthaufen zurück.
Den durchgesiebten Kompost lässt du dann nochmal 2-3 Tage stehen, damit die möglicherweise doch noch darin versteckten, kleineren Schnecken abwandern können und dann füllst du diesen nun schneckenfreien Kompost in Kübel oder Säcke und verwahrst ihn an vor Schnecken geschützter Stelle bis zum Herbst auf.
Auf diese Weise brauchst du keine Schnecken töten, sondern setzt sie gleich wieder biologisch wertvoll ein. Zum Absammeln der schleimigen Schnecken eignet sich übrigens eine ausgediente oder extrem kostengünstige Grillzange ganz gut.
Eine der erfolgreichsten Methoden, um Schnecken den Weg ins Salatbeet zu versperren, ist ein Schneckenzaun mit einer nach außen gebogenen Kante. Viele Schnecken schleimen sich zwar häufig über die widrigsten Bodenbeläge, aber sie sind nicht in der Lage eine gebogene Metallkante zu überwinden. Nachdem der Schneckenzaun gesetzt ist, brauchst du nur noch ein paar Tage die Schnecken abzusammeln, die sich schon vor dem Zaunbau geschickt unter irgendwelchen Erdschollen, Blättern oder Pflanzen im Gemüsebeet versteckt haben. Danach ist in den meisten Fällen Ruhe an der Schneckenfront. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und Muße kannst du dir relativ günstig einen eigenen Schneckenzaun mit Hilfe von Holzbrettern und Metallwinkeln aus dem Baumarkt bauen. Es gibt aber auch bereits fertig gebogene Schneckenzäune, die komplett aus verzinktem Stahlblech gefertigt sind.
Pe schrieb am 26.06.2021 um 04:34 Uhr So ein Schneckenzaunbeet haben wir auch, trotzdem sind immer mal die eine oder andere Schnecke drin, die sich mal eine Erdbeere schmecken lassen. Seitdem wir besonders viele Weinbergschnecken und Tigerschnegel haben, ist das Schneckenproblem fast gelöst. Die Nacktschnecken fressen nicht mal mehr Tagetes. Dieses Jahr haben sie ca. 4 Erdbeeren gefressen und zwei Bohnenpflanzen angenagt und einen kleinen Hibiskus geärgert, aber anbetracht der Größe des Gartens und der vielen, vielen Pflanzen ist das eine sehr kleine Schadensquote. Bei uns arbeiten die Schnecken auch im Kompost. Ich hätte früher nie gedacht, das Schneckenproblem mal loszuwerden.... Früher konnte man an einem Regentag zwei bis oben gefüllte Eimer mit Nacktschnecken raustragen... Jetzt wohnt z.b. ein Tigerschnegel im Wassertank von einem Blumenkasten. Die Weinbergschnecken haben anfangs noch Lupinen angefressen, aber damit wieder aufgehört. Wir lassen auch viel als Grünmulch liegen, so dass sie genug zum "Aufräumen" vorfinden. Und jetzt ist alles perfekt. |