Wenn die ersten Schneeglöckchen im Garten erblühen, steht unverkennbar das Frühjahr vor der Türe. Je nach Witterungsverhältnissen richtet sich das Schneeglöckchen jedoch in keinster Weise nach dem astronomischen, sondern vielmehr nach dem phänologischen Kalender.
Laut astronomischem Kalender beginnt der Frühling am 21. März und endet mit dem 21. Juni. Der phänologische Kalender hingegen spiegelt das Entwicklungsstadium der Pflanzenwelt wider. So kann es vorkommen, dass der phänologische Frühling mal im Januar und mal erst im März beginnt. Die phänologische Uhr tickt jedes Jahr anders und ist dabei sehr stark abhängig von der geografischen Lage.
Der phänologische Frühling wird dabei noch einmal in drei Phasen unterteilt, die anhand der Blüte ihrer sogenannten Zeigerpflanzen leicht zu erkennen sind:
Wenn die Holunderblüte (Ende Mai / Anfang Juni) einsetzt, ist der phänologische Frühling vorbei und der Frühsommer beginnt.
Höcht interessante Daten rund um das Thema Phänologie findest du im übrigen auf der Website des Deutschen Wetterdienstes. Neben allgemeinen Informationen zur Phänologie liefert der DWD auch Angaben zum aktuellen Stand der Pflanzenentwicklung in Deutschland. Dank eines breit gestreuten phänologischen Netzwerkes erhält der Deutsche Wetterdienst regelmäßig jede Menge Daten von Leuten, die ganz aufmerksam die Natur beobachten. Von diesen Daten profitieren insbesondere die Landwirte, aber auch Allergiker, die auf diesem Wege rechtzeitig über den jeweiligen Pollenflug informiert werden können.
Möglichst zeitig im Frühjahr entsteht bei mir regelmäßig ein wahrer Pflanzenkindergarten. Ich liebe es, wenn ich Ende Februar / Anfang März die ersten Samenkörner in die Erde drücken kann und jeden Tag gespannt beobachten darf, wie die Samen sprießen und Kräuter, Gemüsepflanzen, Pflücksalat oder Blumen in die Höhe wachsen. Auch das Basteln der Pflanztöpfe aus Zeitungspapier und das Beschriften der kleinen Töpfchen macht mir unglaublich viel Spaß.
Die Anzuchttöpfe verteile ich dabei im ganzen Haus, einige weniger kälteempfindliche Sorten dürfen auch in den Wintergarten oder ins Gewächshaus ziehen.
Sobald die Schneeglöckchenblüte eingesetzt hat und uns der Huflattich seine gelben Blüten entgegenstreckt, können im Frühbeet die ersten Radieschen, Pflücksalat, Kresse, Dill und Spinat ausgesät werden.
Unter der Folie in einem Folientunnel - mit einem warmen Fußbett aus Pferdemist - oder in einem Frühbeet können auch Kohlrabi und Kopfsalat gepflanzt werden.
Wer ein Gewächshaus im Garten stehen hat, das sich bei einem eventuellen Kälteeinbruch leicht beheizen lässt, kann dort nun auch bereits Tomaten, Paprika, Rettich oder Brokkoli pflanzen oder aussäen.
Sobald die Temperaturen längere Zeit deutlich über dem Gefrierpunkt liegen, schneide ich im April/Mai meine verwelkten Gräser, Farne und das Chinaschilf zurück. Ich lasse die braun verfärbten Blätter gerne über den Winter stehen - nicht nur weil mir die Gräser auch im Winter optisch gut gefallen, sondern weil es den Pflanzen aus meiner Erfahrung heraus deutlich besser bekommt, wenn sie erst kurz vor dem Neuaustrieb zurückgeschnitten werden.
Die dicken Halme des Chinaschilfs lege ich übrigens als Stützhilfen für meine im Sommer üppig explodierenden Stauden beiseite. Auch als Rankzelte für meine Erbsen sind die stabilen Chinaschilf-Stangen prima geeignet.
Bevor es überall kräftig in unserem Garten zu sprießen beginnt, räume ich gerne das letzte Laub und über den Winter hinweg abgebrochene Äste zusammen. Ich gehe dabei allerdings in keinster Weise all zu akribisch vor - schließlich bieten Laub und kleinere Äste auch vielen nützlichen Tieren im Winter einen perfekten Unterschlupf. Und aus dem Laub entwickelt sich schließlich auch wieder herrlichste Erde. Wenn jedoch beispielsweise eine 30 cm dicke Schichte Laub auf meinem Bärlauch-Pflanzplatz liegt, hat der Bärlauch es etwas schwer, sich durch diese dichte Decke zu bohren. Da helfe ich dann gerne etwas nach, indem ich die Laubdecke verkleinere ...
Den Rasen befreie ich zwar bereits im Herbst und im frühen Winter regelmäßig vom herabfallenden Laub, aber auch hier setze ich im März noch einmal intensiv den Fächerbesen ein. Auch die Rasenkanten bekommen zu dieser Zeit einen ersten Schnitt, damit im nächsten Schritt der umlaufende Gartenweg vom Winterdreck befreit werden kann.
Wer kein Moos auf seiner Rasenfläche duldet, sollte sich ebenfalls direkt im März mit dessen Bekämpfung beschäftigen. So kann beispielsweise ein kräftiges Vertikutieren oder das Auftragen von Kalk dem Moos zu Leibe rücken.
Ein gut durchlässiger Boden und ein sonniger bis halbschattiger Standort sind die besten Voraussetzungen für einen moosfreien Rasen. Liegt der Rasen hingegen fast das ganze Jahr im Schatten und obendrein auf einem feuchten, eher lehmigen Untergrund, ist es hingegen sinnvoller das Moos liebevoll zu pflegen statt es mit allen Mitteln zu bekämpfen. Denn kaum hat man es großflächig beseitigt, ist es auch schon wieder nachgewachsen. Schließlich ist Moos auch immergrün und es läuft sich herrlich weich auf einem Moosteppich.
Der Frühling ist für einige Bäume und Sträucher der ideale Zeitpunkt für einen Rückschnitt. Beispielsweise können direkt im Februar die alten Blütenstände der Hortensien zurückgeschnitten werden. Und zwar jeweils bis zum nächsten gesunden Knospenpaar. Die neuen Knospen sollten allerdings bereits gut sichtbar sein, damit man nicht versehentlich zu tief ins Holz zurückschneidet und auf die prächtige Blütenpracht der Hortensien verzichten muss.
Auch Rhododendron-Büsche, Sommerflieder, Sommerspieren und Clematis-Pflanzen können nun zurückgeschnitten werden.
Obstgehölze und Beerensträucher sollten ebenfalls bis Ende Februar einen Rückschnitt erhalten, um einen möglichst guten Ernte-Ertrag zu erzielen.
Abgestorbene Pflanzenteile von Stauden sollten hingegen besser erst im März entfernt werden, da im Februar häufig noch mit Nachtfrost zu rechnen ist und das alte Laub die Pflanzen vor der Kälte schützt.
Der Winter hinterlässt auf vielen gepflasterten Wegen und Sitzplätzen einen ausgesprochen unschönen grün-grauen bis schwarzen Belag auf den Steinen. Mit Hilfe eines Hochdruckreinigers lässt sich dieser jedoch wunderbar wieder entfernen, bevor die Gartenmöbel wieder aus ihrem Winterquartier geholt werden.
Besonders pflegeleicht sind übrigens Natursteine. Hier reicht für gewöhnlich ein Besen mit harten Borsten, um für Ordnung zu sorgen. Bei der Neuanlage eines Gartens würde ich auf jeden Fall nur noch Natursteine einsetzen (z.B. Kopfsteinpflaster).
In unserem Garten haben sich die Vorbesitzer jedoch leider für rote und graue Betonsteine entschieden, die frisch gereinigt zwar klasse aussehen, aber Jahr für Jahr unglaublich viel Arbeit bereiten. Die wenigen Stellen, an denen stattdessen Kopfsteinpflaster gelegt wurde, sind hingegen absolut pflegeleicht und sehen das ganze Jahr über schön aus ohne dass ich das Pflaster in den letzten 10 Jahren auch nur einmal speziell hätte reinigen müssen. Hier genügt wahrhaftig stets ein einfacher Besen und schon sieht es wieder ordentlich aus.
Wenn die Terrasse wieder blitzt und blinkt, holen wir auch unsere Gartenmöbel wieder aus ihrem Winterquartier. Ich bevorzuge hierbei übrigens Holz und Metall. Spezielle Reinigungsmittel sind für die Reinigung dieser Gartenmöbel nicht erforderlich. Im Prinzip reicht ein Lappen und ein Eimer klares Wasser, um die Möbel von Spinnweben und Winterstaub zu befreien. Von Zeit zu Zeit reiben wir unsere frisch gereinigten Hartholzmöbel mit einem pflegenden Holzöl ein. Dies ist aber keineswegs jedes Jahr notwendig. Zum guten Schluss ziehen wir hier und da noch ein paar Schrauben fest und fertig ist unser Zimmer im Grünen, das wir vom Frühjahr an bei gutem Wetter auch täglich nutzen.