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Tiere im Garten » Nützliche Tiere im Garten

Fliegen


Text aktualisiert am von Tonia Tünnissen-Hendricks
Fliege auf einer Margerite
Fliege auf einer Margerite

Wusstest du, dass Fliegen nicht nur nervige kleine Brummer sind, sondern sich durchaus auch zu den nützlichen Insekten zählen dürfen?

Fliegen helfen zum Beispiel im Garten ebenso wie Bienen, Hummeln, Wespen, Käfer, Schmetterlinge und Motten bei der Bestäubung von Blüten, da auch sie gerne mal ihren Rüssel in den wohlschmeckenden Nektar einer Blüte versenken. In unserem Garten fliegen die Fliegen ganz besonders auf unsere Margeriten und den Wald-Geißbart.

Ganz nebenbei betätigen sich die Fliegen fleißig als Müllabfuhr, indem sie unglaublich gerne Kot, tote Tiere oder Bioabfälle fressen. Gleichzeitig dienen sie selbst als Futter für andere Tiere. Für Frösche, Kröten, Spinnen und Vögel sind Fliegen eine wahre Delikatesse und gute Eiweißquelle.

Gäbe es keine Fliegen mehr, würde dies ein empfindliches Loch in die natürliche Nahrungskette reißen. Lebende Fliegen-Larven der Schmeißfliege* (Calliphora vomitoria) werden schon seit langem in großem Stil als Futter an Tiere verfüttert oder von Anglern als Köder eingesetzt. Inzwischen werden sogar gezielt Fliegen, bzw. deren Nachwuchs (Larven/Maden) herangezüchtet, um sie in getrockneter und pulverisierter Form als Proteinquelle zu Tierfutter zu verarbeiten - als Ersatz für Fischmehl, das aufgrund unserer längst überfischten Meere nicht mehr für diesen Zweck ausreicht. Zu den Fliegen-Maden gibt es ein interessantes Video von Quarks & Caspers, siehe: Warum Maden das Tierfutter der Zukunft sein könnten

Fliegen haben sich über die Jahre hinweg auch als nützliche Helfer in der Gerichtsmedizin erwiesen. Fliegen platzieren ihre Eier nämlich unglaublich gerne in totem Fleisch und anhand des Stadiums der Fliegenlarven lässt sich daraufhin von den Profis der Todeszeitpunkt recht gut eingrenzen. Wenn du Näheres dazu wissen möchtest, solltest du die Suchmaschinen mal mit dem Begriff "Forensische Entomologie" füttern. Es ist höchst interessant, welche Erkenntnisse die Forensiker aufgrund von verschiedenen Insekten-Spuren über den Hergang eines ungeklärten Todesfalles ziehen können.

Im Madenstadium fressen sich Fliegen aber nicht nur am verwesenden Fleisch toter Lebewesen satt, sondern sie fressen auch gleichermaßen gerne totes Gewebe lebendiger Tiere und Menschen. Dies wiederum wird medizinisch sehr effektiv zur Wundheilung genutzt. Sehr interessant zur Madentherapie ist ein Artikel, den ich in der Deutschen Apotheker-Zeitung entdeckt habe, siehe: Maden heilen chronische Wunden Madentherapie

Fliegen können zudem höchst faszinierende Dinge. So sind sie unter Anderem in der Lage kopfüber an der Decke klebend herumzuspazieren. Selbst Pippi Langstrumpf braucht für so eine Kletter-Aktion Konrads Spezialkleber ...


Bis hierhin fand ich meine Recherchen rund um die Fliegenwelt noch recht erhellend, aber jetzt wird‘s für meinen Geschmack eher unappetitlich ...

Fliegen schmecken mit den Füßen

Die Geschmacksrezeptoren einer Fliege sitzen nicht auf der Zunge, sondern an deren Füßen.

Fliegen können nur Flüssignahrung zu sich nehmen, weil ihnen die Kauwerkzeuge fehlen, um etwas zu zerbeißen. Um nun also ein Stück vom Kuchen abzubekommen, muss die Fliege dafür sorgen, dass es trinkbar wird. Dazu ist ein kleiner chemischer Prozess vonnöten. Die Fliegen würgen - sehr vereinfacht formuliert - etwas von ihrem Magensaft hervor, spucken es auf den Kuchen und durch die Wirkung dieser Säure verflüssigt sich an dieser Stelle der Zucker derart, dass sie ihn anschließend in nun trinkbarer Form durch ihren Rüssel aufsaugen können. Mit diesem Wissen wedel ich wahrscheinlich demnächst noch hektischer herum, wenn sich eine Fliege draußen auf der Terrasse meinem Teller nähert.

Man ist also gut damit beraten, Fliegen vom Mittagstisch fernzuhalten und Schüsseln, Schalen und Kuchenplatten mit entsprechenden Schutzhauben vor Fliegen zu schützen. Vor allen Dingen, wenn man sich dann noch weiter vorstellt, dass die gleiche Fliege, die sich gerade auf dem liebevoll zubereiteten Salat niederlassen möchte, kurz vorher noch auf einem Hundehaufen oder in einer eiternden Wunde gesessen haben könnte, weil diese Orte für eine Fliege fast noch viel unwiderstehlicher sind als ein frischer Salatteller.

Da Fliegen nur Flüssignahrung aufnehmen können, entleeren sie sich mehr oder weniger ununterbrochen, egal wo sie gerade sitzen oder vielmehr stehen. Das heißt, sobald eine Fliege auf dem Teller landet, erbricht sie sich nicht nur auf die Speisen, die sie dort vorrfindet, sondern um dem ganzen das i-Tüpfelchen aufzusetzen, erleichtert sie sich auch noch drauf. *Pfui Pfui Pfui* ...

Fliegen im Haus sind eine echte Plage

Ultraschall-Töne vertreiben Fliegen, Mücken & andere Plagegeister
Ultraschall-Töne
vertreiben Fliegen, Mücken & andere Plagegeister

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Während die Fliegen draußen im Garten gerne tun können, was sie tun müssen, will ich sie in meinen vier Wänden definitiv nicht Willkommen heißen!

Denn es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Fliegen im Haus eine wahre Plage darstellen und sich dort auch in keinster Weise als hilfreiche Insekten erweisen. Fliegen hinterlassen überall Spuren in Form von kleinen Kot-Flecken. Besonders gern entleeren sie sich dabei scheinbar an warmen, besonders hellen Orten wie zum Beispiel auf den Glasscheiben der beiden Monitore auf meinem Schreibtisch.

Während diese Mini-Häufchen in erster Linie meinen Wunsch nach Sauberkeit stören, können sie als Hinterlassenschaft auf Lebensmitteln hingegen auch ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Fliegen sind nämlich - ähnlich wie Mücken - leider ungewollt eifrige Überträger von Krankheiten. Hierzu habe ich einen interessanten Bericht in der Süddeutschen Zeitung entdeckt: Fliegen übertragen Krankheiten in viel größerem Ausmaß als gedacht

Außerdem haben Fliegen einen unglaublichen Vermehrungsdrang und legen innerhalb ihres kurzen Lebens Eier ab, wo immer es möglich ist. Eine Stubenfliege (Musca domestica) kann beispielsweise in ihrem ca. 40-tägigen Leben bis zu 2.000 Eier ablegen.

Fliegen sind daher keine harmlosen Haustiere, mit denen man sich anfreunden sollte. Darüber hinaus kann das hektische, relativ laute Brummen einer Fliege einen regelrecht zur Weißglut treiben und mindestens genauso nervtötend sein wie das Summen einer Mücke.

Fliegengitter versperren Fliegen den Weg ins Haus

Wir wohnen auf dem Land und ganz in der Nähe gibt es eine gut besuchte Pferde-Pension. Fliegen gibt es daher in unserer unmittelbaren Umgebung jede Menge. So lange die schwarzen Brummer artig draußen bleiben, stören sie mich nicht weiter, aber innerhalb unserer vier Wände will ich sie schlicht und ergreifend nicht haben.

Der effektivste Weg, unser Haus weitestgehend fliegenfrei zu halten, sind sorgsam montierte Fliegengitter vor allen regelmäßig geöffneten Fenstern und Fliegentüren vor unseren Terrassentüren. Fliegengitter stellen in meinen Augen den umweltfreundlichsten Schutz vor Insekten dar. Frei nach dem Motto: "Leben und leben lassen" Wenn ich den Insekten gar nicht erst Eintritt gewähre, brauche ich sie anschließend auch nicht zu jagen. Unsere Fliegengitter haben wir vor vielen Jahren im Baumarkt gekauft und passgenau selbst zusammengebaut. Heute gibt es jedoch auch diverse Online-Händler, die sich gezielt auf den Vertrieb von Fliegengittern spezialisiert haben. Bei insektenstop.net kannst du komplett auf Maß geschnittene, bereits für dich fertig aufgebaute Fliegengitter bestellen, wenn du selbst keine Lust oder Zeit hast, deine Fliegengitter selbst zu bauen.

Elektronische Fliegenklatsche über USB wieder aufladbar
Elektronische Fliegenklatsche
über USB wieder aufladbar

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Es lässt sich zwar auch beim Einsatz von Fliegengittern nicht gänzlich vermeiden, dass mal eine einzelne Fliege mit hineinhuscht, wenn wir das Haus betreten oder an der offenen Haustüre zu lange mit dem Postboten quasseln, aber im Großen und Ganzen haben wir seit dem Einbau unserer Fliegengitter tatsächlich nur noch sehr selten Besuch von ungebetenen Flug-Gästen.

Während wir ins Haus eingedrungene Spinnen übrigens sorgsam einfangen und draußen wieder aussetzen, sind wir bei verirrten Fliegen und Mücken weniger gnädig.

Für den mittlerweile selten gewordenen Fall von derart geflügelten Eindringlingen liegt daher in jeder Etage eine Elektronische Fliegenklatsche über USB wieder aufladbar* bereit. Mit diesen elektronischen Fliegenbrutzlern klatscht man auch eigentlich gar nicht, sondern berührt die kleinen Blutsauger und Fliegen nur ganz leicht. Das hat den Vorteil, dass man anschließend keine Blutflecken von kaputt-geklatschten Mücken und Fliegen an den Wänden hat.

 

Wie kann man lästige Fliegen vom Essenstisch fernhalten?

Sobald die Temperaturen es zulassen und die Sonne fröhlich vom Himmel lacht, verlegen wir unser Esszimmer mit absoluter Begeisterung auf die Terrasse. Ich liebe es, die Mittagspause oder auch den Abnend unter freiem Himmel zu verbringen.

Hin und wieder nerven dort jedoch ein paar Fliegen ...

Es gibt allerdings ein paar Gerüche, die sie eher abstoßend finden, so dass sie sich lieber einen anderen Futterplatz suchen. Dazu gehören:

Basilikum (bot. Ocimum basilicum) in unserem Garten
Basilikum (bot. Ocimum basilicum) in unserem Garten

Ein paar Töpfe mit frischen Basilikum* auf dem Tisch sind also gleich dreifach nützlich: Man hat regelmäßig frische Basilikum-Blätter für kulinarische Gaumenfreuden parat, der Duft verjagt Fliegen und gleichzeitig dient das Basilikum auch noch als optische Augenweide auf dem Tisch. Pefekt!

Von welchen Düften werden Fliegen magisch angezogen?

Fliegen sind Allesfresser. Es gibt daher leider kaum etwas, das sie nicht anzieht. Die Ausnahmen habe ich im Absatz zuvor bereits beschrieben. Fliegen haben zwar bestimmte für uns Menschen äußerst eklige Vorlieben wie das Knabbern an Kadavern oder an vor sich hinfaulenden Bio-Abfällen und Kot, aber Fliegen mögen auch genauso gerne Kuchen, Pudding oder Blüten-Nektar. Genau das macht sie jedoch für uns so unberechenbar.

Würden Fliegen sich ausschließlich an Exkrementen oder verwesenden organischen Dingen laben, kämen sie uns ja gar nicht unbedingt in die Quere. Aber die Vorstellung, dass sich eine Fliege gerade noch in den Überresten einer bereits vor längerer Zeit überfahrenen, womöglich kranken Katze gesuhlt hat und nun auf meinem Kuchenstück landet, ist nicht sonderlich angenehm. An den Beinen und Flügeln sammeln sich nämlich unzählige Bakterien, die bei der Gelegenheit auch auf dem Kuchen landen. Und auch im Fliegen-Kot und in deren bereits erwähntem Erbrochenem stecken die Keime, die zu einer Übertragung von Krankheiten führen können.

Fliegen trinken auch ziemlich gerne unseren Schweiß und zersetzen und essen auch winzige Hautschuppen, die sie bei der Gelegenheit finden. Auch auf diesem Wege lassen sich Krankheitskeime übertragen.

Überreifen Früchten und faulendem Gemüse können Fliegen auch nur ganz schwer widerstehen. Balsamico-Essig zieht Fliegen ebenfalls magisch an, was dazu geführt hat, dass dieser Duft auch von Fliegenfallen-Produzenten gerne genutzt wird.

Ganz und gar toll finden Fliegen auch den Geruch von Kuh-Nasen und Pferde-Nasen. Vermutlich, weil diese Tiere sich nach dem Fressen nicht ordentlich den Mund abwischen und es dort jede Menge feuchte Futter-Reste für die Fliegen aufzusaugen gibt.






Tonia Tünnissen-Hendricks
Tonia Tünnissen-Hendricks
Autorin von botanio.de

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