An vielen Stellen in unserem Garten wachsen Wald-Erdbeeren als Bodendecker. Ich liebe nicht nur die zarten Blätter und die niedlichen weißen Blüten der Wald-Erdbeeren, die ab April mein Auge erfreuen, sondern vor allen Dingen liebe ich den Geschmack der aromatischen kleinen Erdbeeren, die ab Ende Mai / Anfang Juni heranreifen.
Die Ernte der Walderdbeeren fällt zwar nicht besonders üppig aus, so dass ich nicht gläserweise Erdbeer-Marmelade davon kochen kann, aber dafür wären mir die leckeren kleinen Wald-Erdbeeren* auch ganz klar zu schade. Am liebsten vernasche ich die kleinen Erdbeeren, die auch Monatserdbeeren genannt werden, noch im Garten gleich nach dem Pflücken. Einfach köööööööstlich!
Wenn du hingegen Wald-Erdbeeren im Wald sammelst, solltest du die Früchte vorsichtshalber lieber vor dem Verspeisen abwaschen. Dass man sich durch das Essen von Wald-Früchten mit dem gefürchteten Fuchsbandwurm anstecken kann, gehört zwar laut dem Molekularbiologen und Fuchsbandwurm-Experten Klaus Brehm von der Universität Würzburg fast schon ins Reich der Legenden und Sagen, aber es kann ja auch nicht schaden, wenn man in Bodennähe wachsende Beeren oder Pilze dennoch vor dem Verspeisen kurz mit Wasser reinigt ...siehe auch Spiegel-Artikel: Ist es gefährlich, wilde Beeren zu essen?
Wald-Erdbeeren vermehren sich in der Sonne ebenso rasant wie im Schatten. Die Pflanzen sind dabei absolut pflegeleicht und stellen auch an den Boden kaum Ansprüche. Da das dichte Blattwerk den Boden vor Austrocknung schützt, kommen die Wald-Erdbeeren selbst mit einer länger anhaltenden Trockenheit sehr gut zurecht. Sie gedeihen unter dichten Bäumen und Büschen genauso gut wie auf einer freien Fläche.
Die Blätter bleiben fast das ganze Jahr über grün. Im Winter geht das Grün zwar stark zurück, aber meist nicht komplett. Im Frühjahr entferne ich die verwelkten Blätter, damit die neu austreibenden jungen Blätter genügend Licht bekommen.
Gelegentlich fuschen sich zwischen meine Wald-Erdbeeren ein paar hartnäckige Pflanzen der Scheinerdbeere. Man kann den Unterschied aber leider erst anhand der Blüten gut erkennen. Erst wenn die Erdbeeren erscheinen, ist der Unterschied zwischen den beiden Pflanzen deutlich zu erkennen. Wald-Erdbeeren hängen an kleinen Stielen in Richtung Boden während die Scheinerdbeeren wie kleine Zuckerhüte in Richtung Himmel wachsen. Scheinerdbeeren sind zwar nicht giftig, schmecken jedoch nicht annähernd so lecker wie Wald-Erdbeeren.
Am leichtesten lässt sich die Wald-Erdbeere mittels Ausläufern vermehren, die sich ab Mai ohnehin bis in den Herbst hinein ununterbrochen neu an allen Pflanzen bilden. Du bekommst im Handel sowohl Wald-Erdbeer-Pflanzen* als auch Wald-Erbeer-Samen*.
Eine Anzucht mittels Samen ist natürlich möglich - auch wenn die Aufzucht ein wenig mühsamer ist und es etwas länger dauert bis sich aus den Jungpflanzen ein flächendeckender Bodendecker entwickelt.
Das winzige Saatgut wird im Gewächshaus oder in einem kleinen Zimmergewächshaus ab Anfang März auf Aussaaterde ausgestreut und nur ganz leicht mit Erde bedeckt.
Bei Temperaturen zwischen 15 und 21 Grad Keimtemperatur beginnt an einem hellen Standort die Keimung nach ca. 3 Wochen. Nach weiteren 6 Wochen werden die jungen Pflanzen pikiert und ab Mitte Mai im Abstand von 30 cm ins Freiland umgesiedelt.
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
blüht weiß von April bis Juni | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 20cm |
Ernte von Juni bis Juli | |
immergrün | |
Mehrjährige Staude | |
absolut winterhart |