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Scheinerdbeere

... botanisch: Potentilla indica | Rosengewächse (Rosaceae)

absolut winterhart halbschattig - schattig  Blütenfarbe: Scheinerdbeere blüht gelb V-VIII   Höhe: 5-25 cm
 

Sonntag, 03. Juni 2018

Bei der Scheinerdbeere trügt ganz klar der Schein. Sie trägt ihren Namen nicht ohne Grund und wird umgangssprachlich gleichermaßen häufig auch Trugerdbeere genannt.

Trügerische Schönheit in unserem Garten ... die Scheinerdbeere (bot. Potentilla indica)
Trügerische Schönheit in unserem Garten ... die Scheinerdbeere (bot. Potentilla indica)

Die roten essbaren Erdbeeren der Scheinerdbeere sehen zwar im reifen Zustand durchaus verlockend lecker aus, schmecken aber in Wirklichkeit völlig fad und total wässrig ... irgendwie nach gar nichts. Mit einer besonderen kulinarische Qualität können sie leider nicht punkten.

Darüber hinaus verdrängen die gebietsfremden, aus Asien eingeschleppten Scheinerdbeeren mit ihrem dominanten Wachstum unsere köstlich schmeckenden heimischen Wald-Erdbeeren und noch manch anderes heimische Gewächs - nicht nur in unseren Gärten, sondern auch in der freien Natur.


Da ich die unglaublich aromatischen Wald-Erdbeeren in unserem Garten auf gar keinen Fall vermissen möchte, versuche ich bereits seit geraumer Zeit, die ollen Scheinerdbeeren aus unserem Garten zu verbannen.

Das ist allerdings einfacher gesagt als getan, denn wenn die Scheinerdbeeren nicht gerade blühen oder Erdbeeren tragen, tarnen sie sich quasi als Wald-Erdbeeren. Die Blätter und Ranken der beiden Pflanzen sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Und dummerweise wachsen die Scheinerdbeeren auch noch bevorzugt genau an den gleichen Stellen wie meine geliebten Wald-Erdbeeren. Als wenn sie ahnen würden, dass sie sich dort am besten vor mir verstecken können.

Am besten ist es also, die Scheinerdbeeren gründlich auszurupfen, sobald man sie anhand ihrer gelben Blüten eindeutig identifizieren kann oder wenn sie anhand ihrer Erdbeeren leicht zu erkennen sind. Die Erdbeeren der Scheinerdbeere wachsen auf relativ stabilen Fruchtstilen senkrecht nach oben. Die Erdbeeren der Wald-Erdbeere hingegen hängen an dünnen, biegsamen Stängeln nach unten. Die Blüten der Scheinerdbeere sind gelb, die der Wald-Erdbeere hingegen weiß.

Falls du dir trotz der Fotos nicht sicher sein solltest, ob du es mit einer Scheinerdbeere oder eine Wald-Erdbeere zu tun hast, mach' einfach den Geschmackstest. Essen kann man beide ...

Wald-Erdbeeren schmecken herrlich intensiv - noch viel aromatischer und süßer als Erdbeeren vom Feld. Scheinerdbeeren hingegen schmecken schlicht und ergreifend nach nichts, die sind quasi geschmacksneutral.

Wer die einheimische Flora schützen und vor allen Dingen die Verbreitung von Wald-Erdbeeren fördern möchte, sollte auf das Pflanzen vom Scheinerdbeeren im eigenen Garten unbedingt verzichten - auch wenn die robusten Pflanzen durchaus einen dichten, ansehnlichen Bodendecker abgeben mögen!

Da die Scheinerdbeeren gerade blühen (Anfang Juni) und auch bereits ihre ersten roten Früchte tragen, werde ich jetzt im Licht der Abendsonne noch einmal durch unseren Garten wandern, um möglichst viele Scheinerdbeeren mitsamt ihren Wurzeln auszureißen.







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Scheinerdbeere - Legende (Symbol-Erklärungen / Standortansprüche):

halbschattig - schattiggedeiht im Halbschatten sowie im Schatten
Scheinerdbeere blüht gelb blüht gelb von Mai bis August
erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 25cm
absolut winterhartabsolut winterhart


1 Kommentar zu diesem Artikel


Pe schrieb am 26.06.2021 um 04:11 Uhr

Die gibt es sogar als Staude zu kaufen, ich habe sie von einer meiner Schülerinnen geschenkt bekommen und kann sie deshalb nicht völlig rausreißen, aber sie hat schon Beete fest im Griff und muss jedes Jahr reduziert werden. Für die Walderdbeeren sind sie eine echte Gefahr und deshalb werde ich im Walderdbeerenbeet auch auf die Jagd nach der "gelben Gefahr" gehen. Ein paar von diesen Scheinerdbeeren mag ich allerdings im Garten, die Blüten sind echt hübsch. Und die Früchte schmecken zwar roh nicht, aber als Beifrucht in der Marmelade nutze ich sie schon.



Tonia Tünnissen-Hendricks
Tonia Tünnissen-Hendricks
Autorin von botanio.de

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