Jakobs-Kreuzkraut begegnet mir ganz besonders oft im Juli beim Wandern entlang von Wegrändern und Feldrändern. Die zahlreichen gelben Blütenköpfe des Jakobs-Kreuzkraut sind dann eigentlich kaum zu übersehen. Seit neuestem hat sich das Kreuzkraut jedoch auch in meinem Garten unter der Schwarzkiefer breitgemacht, was mich dazu bewogen hat, mich einmal näher mit diesem Kraut zu beschäftigen.
Es handelt sich beim Jakobs-Kreuzkraut um eine zweijährige Pflanze, die aufgrund ihrer Giftigkeit nicht gerne in der Nähe von Pferdewiesen oder Getreide-Ackern gesehen wird und daher eher als Unkraut verpönt ist. Dabei besitzen Tiere in der Regel noch ihren Urinstinkt, der ihnen ganz von alleine rät, was sie fressen dürfen und was nicht. Rinder oder Schafe machen beispielsweise instinktiv einen großen Bogen um das Jakobskreuzkraut. Pferde hingegen haben diesen Instinkt offensichtlich im Laufe der Jahre verloren, bzw. sind dem für sie schädlichen Gift gnadenlos ausgeliefert, wenn sich das Kreuzkraut unter das Heu oder die Silage mischt. Pferde reagieren bereits auf die kleinsten Mengen des giftigen Krauts mit heftigen Vergiftungserscheinungen. Pferdehalter werden folglich in der Nähe von Pferdeweiden sorgfältig das Jakobs-Kreuzkraut bekämpfen.
Während das Jakobskreuzkraut, bzw. dessen Inhaltsstoffe - speziell das Alkaloid Senecionin - für den Menschen sowohl als auch für viele Tiere ausgesprochen giftig ist, gibt es andere Insekten, die immun gegen diese Stoffe sind und sich im Gegenteil diese Giftigkeit sogar zunutze machen. So nimmt beispielsweise der Jakobskrautbär (Callimorpha jacobaeae), ein hübscher rot-schwarzer Schmetterling, im Raupenstadium bewusst das Pflanzengift des Jakobskreuzkraut auf, indem die Raupe die Blätter des Jakobs-Kreuzkraut verspeist. Auf diese Weise kann sich der Jakobskrautbär später hervorragend vor seinen natürlichen Fraßfeinen schützen.
Früher wurde das Jakobs-Kreuzkraut in der Naturheilkunde als Mittel innerlich gegen Blutungen (z.B. der Gebärmutter) oder gegen einen Befall mit Würmern eingesetzt. Äußerlich diente das Kraut als Wundmittel oder als Schmerzmittel gegen rheumatische Beschwerden.
Nähere Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass der hohe Gehalt an Pyrrolizidinal-Alkaloiden im Jakobskreuzkraut auf Dauer eine leberschädigende Wirkung hervorrufen kann und möglicherweise sogar Krebserkrankungen auslöst.
ACHTUNG - Verwechslungsgefahr:
Jakobs-Kreuzkraut kann bei Unwissenheit leicht mit dem begehrten Tüpfel-Johanniskraut verwechselt werden, da die beiden Kräuter zur gleichen Zeit blühen und die Blüten sich auf den ersten Blick leicht ähneln.
Wenn du dir jedoch im Vorfeld präzise Bilder der Blüten anschaust, wirst du den Unterschied sehr schnell erkennen. Die Blütenblätter des Jakobskreuzkraut sind deutlich schmaler und zahlreicher, zudem sieht auch der Blütenkopf ganz anders aus. Jakobskreuzkraut besitzt einen recht auffälligen orange-farbenen Blütenkopf ohne lange Staubwedel - während der Blütenkopf beim Johanniskraut kaum zu sehen ist - aus ihm aber dafür recht lange Staubwedel hervorschauen.
blüht gelb von Juni bis August | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 0,3 bis 1 Meter |
Zweijährige Pflanze | |
Hochgiftige Pflanzenteile |