Der Knoblauchsrauke bin ich erstmalig bewusst begegnet als ich vor ein paar Jahren auf der Suche gewesen bin nach Zutaten für einen Wildkräutersalat aus meinem eigenen Garten. Den Tipp mit der Knoblauchsrauke habe ich damals meinem Bruder zu verdanken, der bei einer gemeinsamen Wanderung durch einen schönen Wald irgendwann beiläufig ausrief:
"Guck' mal, da wächst ganz viele Knoblauchsrauke, die Blätter kann man essen!"
Diese Aussage stieß dann bei mir direkt auf offene Ohren aufgrund meiner Suche nach essbaren Wildkräutern. Denn was im Wald gut wächst, gedeiht auch meistens in meinem Garten sehr gut.
Ein paar Tage später habe ich dann schon eine gute Ladung Knoblauchsrauken-Samen* in ein Beet unter meinem Haselnussbaum geworfen, der bereits nach wenigen Tagen zu keimen begann. Also der Samen, nicht der Haselnussbaum ... ;-) Seither vermehrt sich das Kraut dort von Jahr zu Jahr immer stärker, da die vielen kleinen Blüten jedes Jahr Unmengen an frischem Saatgut ausstreuen. Ich liebe Pflanzen, die einfach ganz von alleine wachsen ohne dass ich mich groß drum kümmern muss. Denn was von alleine immer wiederkommt, scheint sich ganz offensichtlich wohlzufühlen in meinem Gartenboden.
Im April schmücken weiße Blütendolden die Spitzen der aufrecht wachsenden Stängel der Knoblauchsrauke. An den Stängeln sitzen die herzförmigen, gezackten Blätter, die nach unten hin immer größer werden. Für einen frischen Salat nehme ich bevorzugt die jungen, kleineren Blätter aus dem oberen Bereich der Stängel.
Die Blätter schmecken und riechen, wie man das aufgrund des Namens bereits erwarten darf, deutlich nach Knoblauch. Anders als beim Bärlauch klingt jedoch eine leicht bittere Note hinterher. Kombiniert man die Knoblauchsrauke jedoch mit anderen Kräutern oder Salatblättern, merkt man von dem bitteren Geschmack so gut wie nichts mehr.
Auch kleingehackt in der Kräuterbutter oder im Kräuterquark mag ich das Kraut sehr gern.
Die Knoblauchsrauke ist jedoch nicht nur küchentauglich, sondern wird in der Volksheilkunde auch für therapeutische Zwecke eingesetzt. Mehr Infos dazu findest du auf meiner Website heilfastenkur.de, siehe: Die Knoblauchsranke in der Volksheilkunde
Seit ich nun die Knoblauchsrauke so gut kennengelernt habe, rufe auch ich heute im Wald sehr häufig: „Ohhh ... guck‘ mal ... ganz viel Knoblauchsrauke ...“ ;-)
Wie bereits erwähnt, habe ich mir bei der Aussaat der Knoblauchsrauke keine großen Gedanken gemacht. Ich habe lediglich überlegt, an welcher Stelle in meinem Garten die Bedingungen ähnlich sein könnten wie an einem lichten Waldrand und habe dann einfach im April eine Hand voll Samen munter in ein kleines Stück frisch freigelegte Gartenerde gestreut und abgewartet. Nach wenigen Tagen konnte ich dann schon lauter niedliche Keimlinge beobachten, die dem Licht entgegenstrebten.
Den richtigen Gartenboden vorausgesetzt, scheint es also recht umkompliziert zu sein, Knoblauchsrauke aus Saatgut* zu kultivieren.
Knoblauchsrauke ist eine zweijährige Pflanze. Würde sie sich nicht immer wieder selbst aussäen, wäre es folglich schnell vorbei mit der ständigen Wiederkehr. Das heißt jedoch auch, dass du dir wegen der raschen Verbreitung keine all zu große Sorgen machen musst. Wenn du die Nase voll hast von der Knoblauchrauke, brauchst du eigentlich nur konsequent die Blüten wegschneiden, bevor die Samen reifen können. Dann wächst irgendwann nichts mehr nach.
Ich freue mich auf jeden Fall, dass es in meinem Garten funktioniert mit der Knoblauchsrauke.
- | gedeiht im Halbschatten sowie im Schatten |
blüht weiß von April bis Juni | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 0,2 bis 1 Meter |
Zweijährige Pflanze |