1. September 2017
In den letzten Tagen hat unsere treue alte Kiefer enorm viele Nadeln abgeworfen. Daher wurde es heute mal wieder Zeit, kräftig den Besen auf unseren Garten-Wegen zu schwingen. Der Herbst naht dieses Jahr wahrhaftig sehr früh in unserer Gegend.
Doch auch vom Rasen im näheren Umkreis der Kiefer konnte man vor lauter Nadeln kaum noch etwas erkennen. Und da der Rasen eine dichte Nadeldecke über längere Zeit genauso wenig vertragen kann wie eine dichte Laubdecke, mussten die Kiefernnadeln auch hier mal rasch verschwinden.
Bislang habe ich zum Zusammenkehren der Kiefernnadeln auf der Wiese meist einen alten Fächerbesen verwendet, dessen Zinken jedoch bei der Benutzung ziemlich lautstark zittern und obendrein die meisten Nadeln nicht erwischen. Eine ziemlich mühselige Angelegenheit, die meist mit mehreren Blasen an meinen Händen geendet ist.
Also habe ich mir heute im Vorfeld ein paar Gedanken darüber gemacht, ob ich nicht ein geeigneteres Gartenwerkzeug aus meiner Gartenhütte für diesen Zweck verwenden könnte ... und da fiel mir ein kurzzinkiger Rechen in die Hände, mit dem ich tatsächlich in den letzten 12 Jahren so gut wie noch nie gearbeitet habe - außer dass ich ihn gelegentlich als Harke missbraucht habe wie man unschwer an den alten Lehmklumpen erkennen kann, die noch auf dem Rechen hängen.
Aber ganz offensichtlich haben sich die damaligen Eigentümer unseres Anwesens durchaus etwas bei der Anschaffung dieses Rechens gedacht, den ich nun so lange missachtet habe ;-)
Mit diesem Rechen ging das Zusammenkehren der Kiefernnadeln nämlich ganz mühelos von der Hand. Nicht nur, dass ich 4x so schnell damit fertig war wie bisher, obendrein ließ sich die Arbeit mit diesem Rechen nahezu lautlos durchführen. Welch Wohltat für meine Ohren! Zusätzlich habe ich beim Abkehren mit diesem festen Rechen auch noch gleichzeitig ein bisschen Moos mit aus dem Rasen geharkt, so dass die neu nachwachsenden Grashalme genügend Licht zum Gedeihen bekommen können. Im Nachhinein kann ich nun gar nicht mehr verstehen, wieso ich nicht mal eher auf die Idee gekommen bin, diesen Rechen auszuprobieren? Aber besser spät als nie ;-)
Jetzt sehen Rasen und Wege wieder ordentlich aus und mir bleibt tatsächlich noch genügend Zeit, mich gemütlich auf die Terrasse zu setzen, die Beine hochzulegen, die Sonne des heutigen Nachmittags zu genießen und mir Gedanken über die vielen verschiedenen Rechen-Arten zu machen, die derzeit im Gartenhandel angeboten werden.
Ich bin mir nämlich noch nicht sicher, ob ich demnächst wirklich noch einmal mit meinem klappernden Fächerbesen die Laubberge bewältigen möchte, die Jahr für Jahr von unserem Bergahorn auf die Wiese herunterwehen. Ich erinnere mich auf jeden Fall sehr gut daran, dass mich das lautstarke Zittern meines Laubfächers bislang jedes Jahr auf's Neue mächtig gestört hat. Das Geräusch ist zwar nicht annähernd mit dem nervtötenden Dröhnen eines umweltfeindlichen Laubsaugers/Laubbläsers zu vergleichen, aber als Wohlklang kann ich die Geräusche meines alten Fächerbesens auch nicht gerade bezeichnen! Einem neuen Laubbesen stehe ich folglich nicht abgeneigt gegenüber ...
Meine Recherchen haben recht schnell gezeigt, dass Rechen lange nicht gleich Rechen ist. Die Rechen unterscheiden sich bei weitem nicht nur in der Farbe, im Material und in der Anzahl der Zinken, sondern vor allen Dingen hinsichtlich ihrer Form und ihrer Funktion.
Der gewöhnliche Gartenrechen zeichnet sich aus durch relativ kurze, äußerst stabile Zinken. Er ist ungefähr so breit wie ein Besen und besitzt für gewöhnlich zwischen 12 und 16 Zinken. Der Abstand zwischen den einzelnen Zinken ist mit 2 bis 2,5 cm relativ breit. Mit meinem 12-zinkigen Gartenrechen (siehe Foto weiter oben) bin ich völlig zufrieden. Der tut's und wird wohl auch noch eine ganze Weile halten! Auch wenn mir ja zugegebenermaßen so ein Rechen mit grün eingefärbten Zinken rein optisch auch gut gefallen würde ... aber für meine Zwecke reicht der vorhandene Rechen absolut aus!
Ein solcher Rechen eignet sich ganz hervorragend zum Zusammenharken von Kiefernnadeln auf dem Rasen, was ich nun aus eigener Erfahrung mit einem dicken grünen Daumen nach oben bestätigen kann! Darüber hinaus lassen sich mit diesem Modell verschiedene andere Arbeiten im Blumenbeet oder Gemüsebeet ausführen. Ich verteile damit zum Beispiel ganz gerne Rindenmulch oder kleingehäckseltes Schnittgut in meinen Beeten. Und von Zeit zu Zeit missbrauche ich dieses Gartengerät auch als breite Harke.
Aus richtig schönen alten Gartenrechen lassen sich übrigens ausgesprochen dekorative Helferlein für den Gartenschuppen oder für's Haus basteln. So wird aus einem verrosteten Rechen zum Beispiel ein hübsches Deko-Objekt, ein Weinglas-Hänge-Regal oder ein Halter für kleinere Gartengeräte. Bevor du dein altes, scheinbar nutzloses Werkzeug achtlos entsorgst, lohnt es sich also durchaus über ein Upcycling nachzudenken. Ich werde auf jeden Fall auf dem nächsten Trödelmarkt mal die Augen offenhalten und vielleicht entdecke ich ja einen wunderschönen alten Rechen zu Dekozwecken.
Die Zinken eines Laubbesens sind für gewöhnlich ziemlich lang und biegsam. Darüber hinaus sind diese Zinken angeordnet wie ein großer Fächer, was dieser Art von Rechen auch den Namen Fächerbesen oder Fächerrechen eingebracht hat. Zudem lässt sich in der Regel auch häufig noch zusätzlich die Breite des Fächers durch eine dicke Schraube verändern. Daher nennt man einen solchen Rechen auch gelegentlich schon einmal Verstellbesen.
Es gibt aber auch Ausführungen, bei denen der Abstand der Zinken nicht verstellbar ist.
Wie der Name bereits andeutet, lassen sich mit einem Laubbesen im Herbst auf jeden Fall prima größere Berge von Laub auf dem Rasen zusammenkehren, die bei einem "normalen" kurzzinkigen Rechen einfach wieder oben drüber purzeln würden. Die langen Zinken fangen die Blätter regelrecht ein.
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass es sehr vorteilhaft sein kann, wenn der Stiel des Laubbesens aus Eschenholz gefertigt wurde. Eschenholz gilt als äußerst festes und zähes Holz, das obendrein eine recht hohe Elastizität aufweist. Somit dämpft es zum einen die Vibrationen, die beim Arbeiten mit dem jeweiligen Werkzeug entstehen und zum anderen ist es ausgesprochen robust und langlebig.
Mir gefällt gerade der Fächerbesen von SHW-FIRE verzinkt und mit verstellbarem Holzstiel* extrem gut. Ich könnte mir vorstellen, dass mir das Laubkehren im Herbst mit diesem Exemplar besonders viel Spaß machen könnte. Ich habe ihn daher gerade mal auf meinen Wunschzettel gepackt. Ob dieser Laubbesen dann allerdings weniger Geräusche von sich gibt als mein altes Klapperding wird sich noch zeigen.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Laubbesen mit Kunststoffzinken tatsächlich noch weniger Geräusche verursachen. Allerdings hantiere ich persönlich aus ästhetischen und ökologischen Gründen einfach viel lieber mit Gartenwerkzeug aus langlebigen und natürlichen Materialien wie Holz und Metall und verzichte auf Kunststoff, wo es nur geht.
Ein Rasenrechen hat ähnlich wie ein gewöhnlicher Rechen recht kurze Zinken. Allerdings sind die Zinken eines Rasenrechens deutlich filigraner und stehen enger beieinander. Diese Art von Rechen ist mit 70 - 100 cm meist relativ breit und zählt dabei zwischen 40 und 60 Zinken. Es gibt aber auch schmalere Varianten mit beispielsweise 58 cm Breite und 34 Zinken wie den multi-star® Rasenrechen von WOLF-Garten* oder Fiskars Rasenrechen mit 35 Zinken und einer Breite von 57 cm*.
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist ein Rasenrechen ideal zum Zusammenrechen von Grasschnitt gedacht, der durch eine Art Fangvorrichtung im Rechen hängen bleibt. Man kann damit auch Laub zusammenkehren, aber das macht aufgrund der Höhe der Zinken meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn die Laubberge noch nicht allzu hoch ausfallen und nur einzelne Blätter auf dem Rasen liegen.
Mit dieser Art von Rechen habe ich allerdings überhaupt gar keine Erfahrung, da wir unseren relativ kurzen Grasschnitt stets als natürlichen Dünger auf dem Rasen liegen lassen und nicht zusammenkehren.
Während ich alle bisher aufgeführten Rechen-Arten entweder selbst schon einmal genutzt habe oder zumindest schon einmal gesehen habe, ist mir der sogenannte "Doppelte Laubbesen" - auch Doppelfederrechen genannt - heute bei meiner virtuellen Suche nach einem alternativen Laubbesen zum ersten Mal begegnet.
Ob es nun daran liegt, dass sich diese Art von Laubbesen nicht durchsetzen konnte, weil die anderen Laubbesen besser zu handhaben sind oder ob es einfach daran liegt, dass ein altbewährtes, aber vielleicht viel besseres Konzept in Vergessenheit geraten ist, weil der Markt mit anderen Fächerbesen überschwemmt wurde, vermag ich nicht zu sagen.
Ich finde diesen Laubrechen jedenfalls rein optisch äußerst interessant und würde ihn gerne mal ausprobieren. Aus diesem Grund ist auch dieses Modell gerade mal geschwind auf meinem Wunschzettel gelandet.
Vielleicht springen die Blätter aufgrund der unterschiedlich hoch angeordneten Zinken weniger schnell zurück in die Freiheit wie bei einem gewöhnlichen Fächerbesen?
Was die klassischen Rechen angeht, findest du in jedem Baumarkt oder Gartencenter mindestens eine Variante. Häufig bieten die verschiedenen Gartenmärkte neben bekannten Herstellern wie Gardena, Fiskars oder Wolf auch jeweils ihre eigene Hausmarke an. Wenn du dich jedoch für ausgefallenere Rechen-Varianten interessierst, wirst du vermutlich im Internet mehr Erfolg haben bei deiner Suche.
Ich freue mich auf jeden Fall schon wieder auf's herbstliche Laubkehren. Bei schönem Wetter wühle ich absolut gerne im raschelnden Laub herum. Ein Stündchen Laubfegen ist für mich im Herbst eine absolut angenehme Abwechslung zu meinem Schreibtisch-Job. Frische Luft, Bewegung, Muskeltraining, gute Laune und das alles gratis im eigenen Garten! Herrlich!