Die Nachtkerzen mit ihren leuchtend gelben Blüten schmücken jedes Jahr unseren Garten. Allerdings haben die hübschen Blümchen keinen festen Standort, sondern wandern munter kreuz und quer durch unseren Garten. Das liegt wohl daran, dass der Samen der Nachtkerzen* so leicht ist, dass er vom Wind verweht durch die Gegend getragen wird wie die Samen der Pusteblumen.
Dieses Jahr wächst eine Nachtkerze direkt neben unserer gerade neu aufgetauchten orange-blühenden Taglilie. Die beiden hübschen Gewächse harmonieren farblich sehr gut miteinander. Ein weiterer ganzer Pulk an Nachtkerzen hat es sich dieses Jahr hinter unserem Gewächshaus gemütlich gemacht.
Die Blüten der Nachtkerzen wachsen an langen stark beblätterten Stängeln, die ungefähr 1,50 Meter aus den Beeten herausragen. Ich kann ja nicht so gut schätzen, aber mein Mann stand gerade neben mir und meinte, die Nachtkerzen seien ungefähr so groß wie ich ... *pahhh* ... dabei bin ich 1,60 Meter groß ;-)
Ich habe schon häufig gelesen, dass die Blüten der Nachtkerze speziell nachts einen besonders starken Duft absondern. Ich muss allerdings zugeben, dass ich selbst noch nie am späten Abend meine Nase an die Nachtkerzen-Blüten gehalten habe. Ich kann da also leider noch gar nicht mitreden. Aber jetzt, da ich diese Worte schreibe, möchte ich das Geruchserlebnis ja doch bald mal nachholen. Mal schauen, ob sich am Wochenende eine Gelegenheit dazu ergibt.
Eine einzelne Blüte einer Nachtkerze blüht nur einen einzigen Tag. Aber dafür tragen die Nachtkerzen insgesamt unglaublich viele Knospen, die monatelang für blühenden Nachschub im Blumenbeet sorgen. Die Blüten öffnen sich im übrigen erst am Abend und sind dann meist bis zum Mittag des nächsten Tages schon wieder verblüht. Dieser Eigenart verdanken die zweijährigen Blumen vermutlich auch ihren umgangssprachlichen Namen Nachtkerze.
Im ersten Jahr entwickeln die Nachtkerzen* nach ihrer Keimung nur Grünzeug. Erst im zweiten Jahr entwickelt sich dann der hohe Blütenstand der Nachtkerzen, auf den übrigens nicht nur Nachtfalter und Schmetterlinge fliegen, sondern auch Hummeln und Bienen.
Die Nachtkerzen sind ganz und gar NICHT giftig - ganz im Gegenteil! Die Blätter, Blüten und Wurzeln der Nachtkerzen sind essbar, habe ich gerade gelesen. Ich habe sie zwar nicht für giftig gehalten, daber dass man sie essen kann, DAS war mir bis heute auch noch neu.
Ich werde also die Tage nicht nur meine Nase an die Blüten der Nachtkerze halten, sondern auch ein Blättchen probieren. Vielleicht entdecke ich ja eine weitere kulinarische Köstlichkeit für einen Wildkräutersalat aus dem eigenen Garten?
Ich finde es immer wieder spannend zu entdecken, was so ein über viele Jahrzehnte gewachsener Garten alles zu bieten hat, wenn man der Natur weitestgehend freien Lauf lässt und auch unbekannte Pflänzlein einfach mal wachsen lässt und schaut, was dabei herauskommt :-)
- | gedeiht in der Sonne und auch im Halbschatten |
blüht gelb von Juni bis September | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 0,8 bis 1 Meter |
Zweijährige Pflanze | |
absolut winterhart |