Der Oleander verbreitet mit seiner üppigen roten Blütenpracht eine herrlich mediterrane Atmosphäre auf der sommerlichen Terrasse. Ich denke, man kann den Oleander in unseren Gefilden wohl gut und gerne als eine der beliebtesten südländischen Kübelpflanzen überhaupt bezeichnen.
Ein großer, ausgewachsener Oleander kommt ganz besonders toll in einem alten, halben Weinfass* zur Geltung.
Kombiniert mit anderen mediterranen Pflanzen (Palmen, Zypressen, Zitronenbäumchen, Bleiwurz oder Feigen) fühlt man sich bei entsprechenden Temperaturen regelrecht ans Mittelmeer versetzt :-) ... besonders wenn du schon einmal die Pracht natürlich wachsender Oleanderbüsche im Süden Europas mit eigenen Augen bewundern durftest.
Der Oleander hat im Laufe der Zeit so manchen Pflanzenzüchter begeistert, so dass es neben der ursprünglichen roten Blütenfarbe inzwischen auch Oleander-Sorten gibt mit
Obendrein duften die verschiedenen Sorten außerdem auch unterschiedlich stark. Am intensivsten ist der Duft jedoch bei allen Oleander-Sorten erst am Abend wahrnehmbar.
Wer kleine Kinder hat, die gerne alles in den Mund stecken, was sie finden können und diese auch gerne mal unbeaufsichtigt im Garten herumspielen lassen möchte, der sollte lieber auf die Pracht des Oleanders auf der Terrasse verzichten! Sämtliche Pflanzenteile dieses Hundsgiftgewächses sind nämlich hochgiftig. So giftig, dass das Zerkauen eines einzigen Blattes oder das Kauen auf einem Zweig - vor allen Dingen bei kleinen Kindern - zum Tod führen kann. Auch für Tiere sind die Pflanzenteile des Oleanders gleichermaßen toxisch, aber für gewöhnlich sind diese durch ihren natürlichen Instinkt vor dem Verzehr giftiger Pflanzen geschützt.
Im Großen und Ganzen ist der Oleander sehr pflegeleicht. Er benötigt lediglich während der Wachstumszeit viel Wasser und sollte daher bei länger anhaltender Trockenheit unbedingt immer gut gegossen werden. So sehr der Oleander die Sonne und die Wärme liebt, seine Füße badet er halt gerne im Wasser. Aus diesem Grunde wächst er in seiner natürlichen Umgebung auch bevorzugt in der Nähe von Flussbetten. Oleander liebt außerdem einen möglichst kalkhaltigen Boden - je kalkhaltiger je lieber. Er wird dir folglich nicht so dankbar sein, wenn du ihn immer nur mit weichem Regenwasser gießt.
Ich selbst bewässere meinen Oleander seit Mitte 2017 mit einer hübschen alten Weinflasche, die ich in einen Terracotta-Adapter* gesteckt habe. So kann sich der Oleander einfach selbst bedienen, wenn er durstig ist. Das funktioniert bisher (Mitte 2018) tadellos. Speziell im Winterquartier kann es mir nun nicht mehr so leicht passieren, dass ich dem Oleander zu wenig Wasser oder zu viel Wasser gebe.
Die langen, schmalen, ledrigen Blätter des Oleanders sind immergrün. Das heißt aber nicht, dass jedes Blatt ewig am Oleander verbleibt! Ein einzelnes Blatt wird ungefähr 2 Jahre alt, danach wird es gelb und fällt ab. In der Zwischenzeit wachsen aber immer wieder neue Blätter nach, so dass der Oleander halt immergrün bleibt. Wenn also nur von unten her einzelne Blätter gelb werden und alle anderen Blätter und Blüten völlig in Ordnung aussehen, ist das total normal und kein Grund zur Sorge.
Da der Oleander von Natur aus an das Mittelmeerklima gewöhnt ist, benötigt er in unseren Gefilden unbedingt ein frostfreies Winterquartier. Er verträgt zwar gelegentliche Minusgrade bis zu -5 Grad, aber bei länger anhaltenden Frostphasen frieren die bereits gebildeten Blütenstände ab und das wäre einfach schade. Der Raum, der auch dunkel sein darf, sollte auf jeden Fall gut durchlüftet sein und am besten um die 5 Grad aufweisen. Dort solltest du ihn aber im Gegensatz zu seinen sommerlichen Bedürfnissen eher selten gießen. Auch im Wintergarten bei 10-15 Grad kommt er gut über die Runden.
Im Kübel gehalten wächst der Oleander für gewöhnlich bei uns maximal 1 - 2,5 Meter in die Höhe. In heimischen Gefilden, in der freien Natur kann er hingegen bis zu 6 Meter hoch werden.
Oleander ist im Süden Europas übrigens schon seit über 2.000 Jahren bekannt. Er inspirierte bereits die Maler des antiken Pompeji, die ihn dort auf Wandgemälden festhielten. Im 16. Jahrhundert fand der Oleander dann auch bereits seinen Weg nach Deutschland, wo er speziell in den Orangerien großer Fürstenhäuser Einzug hielt.
Waaaaahh! Als ich heute Abend, am 09. Juli 2018, noch rasch ein paar ganz aktuelle Fotos von unserem Oleander für meine 360-Tage-Gartenchallenge schießen wollte, musste ich feststellen, dass die oberen Äste und Blüten des Oleanders voller ekliger gelber Läuse saßen! Ich könnte schwören, dass die letzte Woche noch nicht da gewesen sind. Igitt! Gelbe Läuse habe ich bisher in all den Jahren noch nie auf meinem Oleander gehabt.
Vielleicht wären sie mir auch heute noch nicht aufgefallen, wenn ich nicht die Idee gehabt hätte, mich auf einen Hocker zu stellen, um den Oleander von oben zu fotografieren. Manchmal sind so blöde Ideen echt zu was nutze ;-) Wer weiß, was diese ollen Schädlinge sonst in den nächsten Tagen mit meinem schönen Oleander angestellt hätten ...
Ich vermute, es liegt an dem anhaltend heißen und trockenen Sommerwetter, das hier bei uns seit Wochen herrscht. Der Oleander bekommt zwar von unten genügend Wasser, aber von oben hat er nun seit Ewigkeiten keinen Tropfen mehr abbekommen. So konnten sich die gelben Läuse offensichtlich rasend schnell vermehren.
Also habe ich den Fotoapparat wieder weggebracht und bin stattdessen mit Gartenschlauch und Gartenspritze* wieder auf das Höckerchen geklettert und habe sämtliche Läuse mit purem Brunnen-Wasser weggespritzt. Besonders wasserresistent waren die Läuse jedenfalls nicht. Die ließen sich ganz leicht von den Ästen spritzen. Der Strahl war nicht besonders stark, schließlich wollte ich ja nicht gleichzeitig die vielen hübschen Blüten mit einem zu harten Wasserstrahl wegschießen ;-)
Nach 10 Minuten Dauerdusche sieht der Oleander jetzt wieder frisch und entlaust aus. Aber ich werde ihn die nächsten Tage mit Argusaugen beobachten. Und sobald sich eine neue gelbe Battlaus zeigen sollte, werde ich direkt wieder mit dem Schlauch anrücken!
Inzwischen habe ich auch gelesen, dass diese gelben Läuse tatsächlich NUR den Oleander befallen und sich sonst auf keine anderen Pflanzen stürzen. Man nennt sie daher auch Oleanderläuse. Es hätte mich aber auch nicht weiter gestört, wenn ich sie niemals kennengelernt hätte! Bäähhh!
Du kannst neue kleine Pflanzen aus Oleander-Samen* heranziehen oder Stecklinge von einer bereits üppig wachsenden Oleander-Pflanze schneiden. Dazu schneidest du im Sommer etwa 15-10 cm lange junge Triebe ab, die nicht blühen und entfernst die unteren Blätter. 4-6 gesunde Blätter sollten aber auf jeden Fall oben dran bleiben. Nun kannst du diese Stecklinge entweder 3-4 Wochen zum bewurzeln in ein Glas mit Wasser stellen bis sie Wurzeln gebildet haben oder du steckst sie direkt in eine Mischung aus Sand, Torf und Komposterde, wo sie ebenfalls mit der Zeit Wurzeln bilden.
Am besten lässt du du den Oleander einfach so wachsen lassen wie ihn die Natur geschaffen hat. Abgestorbene oder verkahlte Zweige kannst du selbstverständlich jederzeit wegschneiden.
Da sich aus den verblühten Stielen die Blütenknospen für das Folgejahr bilden, ist es wenig sinnvoll, diese nach der Blüte herauszuschneiden. Wenn du ihn dennoch in Form schneiden möchtest, könnte es sein, dass du im Folgejahr keine gleichermaßen üppige Blütenpracht genießen kannst.
benötigt einen Platz in der Sonne | |
blüht rot von Juni bis September | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 1 bis 2,5 Meter |
Laubgehölz (Baum oder Strauch) | |
immergrün | |
Hochgiftige Pflanzenteile |