Maiglöckchen erfreuen uns mit ihren kleinen niedlichen weißen Glöckchen wie der Name bereits vermuten lässt meist im Mai :-) Je nach Wetterlage erscheinen die Maiglöckchen in meinem Garten jedoch auch bereits im April oder blühen noch bis in den Juni hinein ...
Besonders reizvoll finde ich die Maiglöckchen, weil sie bereits früh im Jahr mit frischem Grün austreiben, um die noch günstigen Lichtverhältnisse unter Gehölzen auszunutzen. In der Natur findest du Maiglöckchen übrigens primär in Laubwäldern - nur ganz selten auch in Mischwäldern. Im eigenen Garten fühlen sich die Maiglöckchen folglich ebenfalls im Halbschatten oder Schatten unter Bäumen am wohlsten. Wildwachsende Maiglöcken stehen übrigens unter Naturschutz. Du darfst sie auf keinen Fall einfach im Wald ausbuddeln, um sie anschließend in deinen Garten zu setzen.
Maiglöckchen-Blätter werden häufiger mal mit Bärlauch-Blättern verwechselt. Dabei ist das Unterscheidungsmerkmal eigentlich sehr einfach. Maiglöckchen-Blätter riechen nach gar nichts, Bärlauch-Blätter hingegen riechen ganz extrem nach Knoblauch. Deine Nase sollte also beim Pflücken von Bärlauch unbedingt frei sein :-) Und auch wenn die Blätter tatsächlich sehr ähnlich aussehen und auch noch zur gleichen Zeit wachsen, sind die Blattstiele der beiden Pflanzen optisch sehr gut zu unterscheiden. Die Blattstiele der Maiglöckchen sind rot gefärbt und aus einem "Stamm" wachsen gleich mehrere Blätter gleichzeitig. Bärlauchblätter hingegen sprießen zwar büschelweise, aber dennoch einzeln aus dem Boden und haben einen langen, grünen Blattstiel.
Die niedlichen kleinen Blüten, die gleich traubenweise an den Stängeln der Maiglöckchen hängen, duften übrigens ganz besonders lieblich und angenehm. Klassische Maiglöckchen* tragen weiße Blüten, es gibt aber auch speziell gezüchtete Maiglöckchen-Sorten mit rosafarbenen Blüten* und sogar kunterbunt-gefärbte Maiglöckchen* habe ich bereits gesehen ...
In Gartenbüchern liest man immer wieder den Hinweis, dass Maiglöckchen zur Entfaltung ihrer Blütenpracht einen nährstoffreichen, frischen, humosen bis lehmigen Boden benötigen.
Bei uns wachsen die Maiglöckchen seit vielen Jahren in einem großen Verbund auf dem Wurzelballen einer inzwischen ziemlich alten Muschelzypresse. Der Boden an dieser Stelle ist alles andere als frisch, humos und lehmig. Der Versuch, dort etwas anders anzusiedeln scheitert schon daran, ein 3 cm tiefes und breites Loch graben zu können - so dermaßen dicht ist das Wurzelwerk der Muschelzypresse. Dennoch kommen die treuen Maiglöckchen an dieser Stelle jedes Jahr immer wieder und blühen lustig vor sich hin.
Ich würde Maiglöckchen daher als vollkommen pflegeleicht und anspruchslos bezeichnen. Sie vermehren sich in unserem Garten ganz von alleine ohne mein Zutun :-)
Achtung: Maiglöckchen enthalten starke Giftstoffe. Selbst das Wasser, in dem Maiglöckchen in einer Vase gestanden haben, ist ausgesprochen giftig. Wenn kleine Kinder unbeaufsichtigt im Garten herumtollen, ist daher höchste Vorsicht geboten.
Im Sommer entwickeln sich aus den Blüten niedliche kleine rote Beeren, die ebenfalls giftig sind. Aber nicht für jeden! Mit der Beeren-Pracht ist es bei uns immer schnell vorbei, da die Beeren von Vögeln gefressen werden. Besonders Amseln und Drosseln nutzen die Maiglöckchen-Beeren gerne als Nahrungsquelle und verbreiten sie übrigens auf diese Weise durch das spätere Ausscheiden der in den Beeren befindlichen Samen.
Maiglöckchen lassen sich am einfachsten und schnellsten durch Teilung vermehren. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist der Sommer. Allerdings sollten die Stauden jedoch erst nach der Blüte geteilt werden. Gelegentlich bilden sich auch Ausläufer, die einfach von der Mutterpflanze abgetrennt werden können.
Wenn du eine größere Fläche mit Maiglöckchen bepflanzen möchtest, dann lautet die Pflanzempfehlung: 10-15 Maiglöckchen-Pflanzen* pro m² ...
Da alle Teile des Maiglöckchens giftig sind, empfiehlt es sich, zum Schneiden Handschuhe anzuziehen oder zumindest nach getaner Arbeit die Hände gut zu waschen. Maiglöckchen sind sehr platzeinnehmend und verdrängen rasch andere Stauden, wenn du die Maiglöckchen nicht rechtzeitig in ihre Schranken weist.
Im Herbst werden die Blätter der Maiglöckchen langsam gelb und sterben ab. Du kannst sie dann bodennah wegschneiden. Im Frühjahr treibt die Staude dann wieder frisch aus.
- | gedeiht im Halbschatten sowie im Schatten |
blüht weiß von April bis Juni | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 30cm |
Mehrjährige Staude | |
absolut winterhart |