Kirschlorbeer - auch Lorbeerkirsche genannt - ist eine sehr beliebte, pflegeleichte und sehr schnell wachsende Heckenpflanze, die ganzjährig mit ihren dunkelgrünen, glänzenden Blättern für Sichtschutz sorgt. Du kannst den Kirschlorbeer aber auch hervorragend zur Unterpflanzung großer Bäume als Sträucher nutzen. Da der Kirschlorbeer weder an den Standort noch an den Boden irgendwelche Ansprüche stellt, wächst er sogar unter meiner Kiefer, wo sonst nicht viel gedeiht, ganz prächtig heran ... was aber auch daran liegen mag, dass der Kirschlorbeer einen leicht saurer Boden, wie er unter einer Kiefer zu finden ist, ganz besonders toll findet.
Auch mit längerer Trockenheit hat der robuste Kirschlorbeer kein größeres Problem. In besonders kalten Wintern, wenn die Temperaturen unter -20 Grad fallen, kann es allerdings passieren, dass der Kirschlorbeer seine Blätter abwirft. In der Regel schlägt er dann jedoch im Frühjahr einfach wieder neu aus. Meine eigene Erfahrung sagt mir, so ein Kirschlorbeer ist quasi unkaputtbar :-)
Die Wuchshöhe variiert je nach Kirschlorbeer-Sorte ganz erheblich. So gibt es beispielsweise besonders flach wachsende Zwergformen wie z.B. die Sorte 'Mount Vernon*', die lediglich bis zu 30 cm hoch wird oder relativ hoch wachsende Sorten wie 'Schipkaensis Macrophylla*'.
Als Heckenpflanze wiederum eignen sich am besten Kirschlorbeer-Sorten, die einen aufrechten, schmalen Wuchs haben und nicht so stark in die Breite wachsen. Eine zu empfehlende Sorte wäre in diesem Falle die Sorte 'Caucasica*'.
Die Blütezeit des Kirschlorbeer beginnt im April und reicht bis in den Mai hinein. Wie dicke wachsweiße Kerzen mit gelben Tupfen ragen die bis zu 20 cm langen Blütenstände des Kirschlorbeers aufrecht stehend in die Höhe. Die Blüdendolden wiederum sind bestückt mit unzähligen kleinen einzelnen Blüten, deren weiße Staubwedel rund um ein spiegelei-gelbes Auge angeordnet sind. Der Staubwedel, der mitten aus dem Auge herauswächst ist etwas dicker und gelber als die anderen Staubwedel.
Die Blüten verbreiten im näheren Umkreis einen sehr intensiven Duft, der herrlich fruchtig und süß riecht. Ich liebe diesen Geruch!
Die Samen und Blätter des Kirschlorbeer, ebenso wie die unreifen kleinen Beeren, die sich nach der Blüte am Kirschlorbeer entwickeln, enthalten einen giftigen Stoff namens Prunasin, der sich nach dem Verzehr im Magen in Blausäure verwandelt. Eine kleine Menge führt lediglich zu Magenkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen. Beim Verzehr von mehr als 10 zerkauten Samen kann aber bereits ein Herz- und Atemstillstand eintreten.
Also: Vorsicht, wenn Kleinkinder im Garten spielen, die gerne alles in den Mund stopfen, was sie ergreifen können ....
Auch Tiere (Hunde, Katzen, Pferde, Schweine, Kühe ...) reagieren übrigens ebenso empfindlich auf die giftigen Bestandteile des Kirschlorbeer wie wir Menschen. Nur in der Regel können sich die meisten Tiere noch auf ihren Urinstinkt verlassen, der vom Verzehr giftiger Pflanzen und Pflanzenbestandteile abrät.
Aus dem Fruchtfleisch reifer Früchte hingegen wird in einigen Ländern durchaus Marmelade zubereitet oder die Früchte werden entsteint und als Trockenfrüchte verzehrt.
Wenn die Kirschlorbeer-Früchte richtig tief schwarz und weich sind, erinnert der Geschmack durchaus an Süßkirschen ... nicht ganz so süß und im Abgang ein klein wenig bitter, aber die Ähnlichkeit ist unverkennbar.
Der "Samen" reifer Früchte entspricht dann übrigens ebenfalls von der Größe her einem Kirschkern und ist auch genauso hart. Diesen zu zerbeißen erfordert schon ordentlich Bisskraft. Schluckt man einen solchen "Kern" unzerkaut versehentlich mal herunter, ist er übrigens genauso wenig giftig wie ein Kirschkern.
Kirschkerne sind zerkaut übrigens genauso giftig wie die Kerne von Kirschlorbeer-Früchten.
Kirschlorbeer ist ausgesprochen schnittverträglich. Dort, wo du ihn beschneidest, wächst er in der Regel ruckzuck wieder nach. Im Prinzip benötigt der Kirschlorbeer jedoch gar keinen Schnitt. Wenn du in deinem Garten genug Platz hast, kannst du ihn einfach wachsen lassen wie ihn die Natur erschaffen hat.
Den Kirschlorbeer solltest du allerdings aufgrund seiner großen Blätter lieber gezielt mit einer Astschere* in Form bringen statt ihn mit einer Heckenschere zu malträtieren. Halb abgesäbelte Kirschlorbeerblätter sind nämlich keine Augenweide. Da der Kirschlorbeer ohnehin keine tausend kleinen Äste besitzt, ist die Sache mit der Astschere sowieso genauso schnell erledigt wie ein Formschnitt mit der Heckenschere.
Für den Verschönerungsschnitt deiner Kirschlorbeer-Hecke eignet sich am besten der April, bevor die Pflanzen neu ausschlagen.
Wenn du auf die Blüten/Früchte des Kirschlorbeer verzichten möchtest, so kannst du dies erreichen, indem du deinen Kirschlorbeer regelmäßig vor der Blüte - also am besten Anfang April - entsprechend zurückschneidest.
Da in unserem Garten recht viel Kirschlorbeer wächst, fällt auch jedes Jahr eine ganze Menge Schnittgut an. Wir schieben die langen, relativ geraden Äste dann geschwind durch unseren Häcksler und verteilen das Häckselgut anschließend als Mulchdecke unter den Kirschlorbeer-Sträuchern.
Durch die Blausäure in den Kirschlorbeer-Blättern duftet es während einer solchen Häcksel-Aktion ganz besonders stark nach Bittermandel. Manch einer stört sich daran, aber ich finde diesen Duft total klasse!
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
blüht weiß von April bis Mai | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 1 bis 4 Meter |
Laubgehölz (Baum oder Strauch) | |
immergrün | |
absolut winterhart | |
Hochgiftige Pflanzenteile |