Sonntag, 20. Mai 2018
Der Japanische Blumen-Hartriegel in unserem Garten hat sich inzwischen zu einem stattlichen kleinen Bäumchen mit einer sehr breiten, aber flachen Krone entwickelt. In jungen Jahren wächst der Blumen-Hartriegel zunächst als Strauch heran, aber mit zunehmendem Alter kann man schon eher von einem Baum sprechen.
Da der Blumen-Hartriegel auch schon in unserem Garten stand als wir diesen im Jahre 2005 übernommen haben, vermag ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit zu sagen, um welche Sorte es sich bei unserem Exemplar handelt. Aber nach meinen intensiven Recherchen vermute ich doch stark, dass es sich um die Sorte Cornus kousa 'Satomi®'* handelt.
Im Moment ist unser Blumen-Hartriegel über und über mit seinen vierblättrigen großen Blüten überzogen. Die vier cremefarbenen Blütenblätter aus denen sich eine einzelne Blüte zusammensetzt, haben zur Außenseite hin eine rosa-farbene Schattierung. In manchen Jahren ist die rosa Färbung stärker augeprägt und anderen Jahren wieder schwächer. Ich habe noch nicht herausgefunden, woran das liegen könnte. Mir gefallen die Blüten aber in beiden Varianten!
Genau genommen handelt es sich hierbei im botanischen Sinne auch gar nicht um Blütenblätter, sondern um sogenannte Hochblätter, die den Blütenstand bzw. die Frucht ummanteln. Aber ich finde halt, die Hochblätter sehen nun mal aus wie Blüten. In ihrer Mitte wachsen kleine Früchte heran, die sich zum Herbst hin rot färben und dann von der Optik her ein klein wenig an Himbeeren oder Wald-Erdbeeren erinnern. Zur Zeit sehen sie im noch grünen Zustand jedoch eher aus wie diese Fruchtgummi-Himbeeren*, die in Zuckerperlen gewälzt werden ... nur halt in grün. Echte Himbeeren wachsen in unserem Garten gerade auch heran und der optische Unterschied zwischen diesen beiden Früchten ist dann meines Erachtens schon gewaltig!
Die Früchte des Blumen-Hartriegels sind im reifen Zustand essbar und sollen sogar recht angenehm süß schmecken. Man sagt, der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Mango und Melone. Ich wusste bisher gar nicht, dass man die Früchte essen kann und habe mich bisher nur an ihrer durchaus attraktiven Optik erfreut, die den Strauch auch nach der Büte weiterhin zu einem interessanten Blickfang machen. In der Wikipedia steht jedoch auch geschrieben, dass die ledrige Konsistenz der Hartriegel-Beeren den Geschmack ein wenig trüben. Dennoch werde ich die Beeren mit meinem gerade neu erlangten Wissen im Herbst selbst einmal probieren und kulinarisch verkosten, um anschließend von meinen eigenen Erfahrungen berichten zu können.
Ich würde den Blumen-Hartriegel als absolut pflegeleicht und robust bezeichnen. In den mittlerweile 13 Jahren, die wir nun schon hier wohnen, hatte er noch nie einen Schädlingsbefall und mit den heimischen Witterungsverhältnissen kommt er ganz offensichtlich auch bestens zurecht. Er ist weder frostempfindlich noch besonders durstig.
Es gibt übrigens auch Blumen-Hartriegel-Sorten, die weiß blühen, dazu zählen beispielsweise die folgenden Sorten:
Zu Füßen unseres rosa blühenden Hartriegels* wachsen mehrere extrem verbreitungsfreudige Riesenseggen (bot. Carex pendula), die in unserem Garten mittlerweile schon so einige Pflanzen verdrängt haben. Der Blumen-Hartriegel verträgt sich glücklicherweise bislang recht gut mit der dominanten Riesensegge. Dennoch muss ich diesem mächtig platzraubenden Gras unbedingt mal ein bisschen was entgegensetzen. Doch das ist ein anderes Thema, von dem ich demnächst einmal berichten werde …
Tipps zum Schneiden
Der Blumen-Hartriegel wächst ausgesprochen langsam und benötigt im Prinzip keinerlei Formschnitt. Ich lasse ihn weitestgehend einfach so wachsen wie er gerne möchte. Ich schneide lediglich zur Blütezeit ein paar Äste weg, die mir zu sehr auf den Weg ranken. Diese Äste landen dann als großer Blumenstrauß in meiner Zink-Milchkanne, bevor die verblühten Ästen dann später auf dem Kompost oder bei den Grünabfällen landen.
Die Hartriegel-Blüten halten sich an längeren Ästen geschnitten in meiner Zink-Milchkanne übrigens genauso gut wie Flieder und Rhododendron. Wenn die Äste nicht zu kurz gewählt sind halten sich all diese Blumensträuße draußen vor unserer Haustüre tatsächlich genauso lange wie die Blüten an den Sträuchern. Meistens klappt das auch alles schön im Wechsel. Erst blüht der Flieder, dann der Rhododendron und dann der Hartriegel. Irgendwann in den nächsten Tagen werde ich den langsam verwelkenden Rhododendron-Strauß dann auch mal wieder austauschen gegen einen Hartriegel-Strauch :-)
- | gedeiht in der Sonne und auch im Halbschatten |
blüht rosa von Mai bis Juli | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 2 bis 6 Meter |
Laubgehölz (Baum oder Strauch) | |
laubabwerfend | |
absolut winterhart |