Donnerstag, der 07. Juni 2018
Der Goldfelberich scheint sich in unserem Garten unglaublich wohl zu fühlen, wenn ich mir anschaue wie breit er sich mittlerweile macht ;-) Allerdings ist der Goldfelberich aber wohl auch dafür bekannt, dass er sehr vermehrungsfreudig ist und sich gerne durch seine Ausläufer explosionsartig ausbreitet.
Im Moment beherrscht der Goldfelberich - bot. Lysimachia punctata* - mit seinen hohen gelben Blüten-Rispen eindeutig das Bild in unserem Vorgarten, aber auch an vielen anderen Stellen unseres Gartens hat die gelb blühende Staude sich inzwischen niedergelassen und breite Horste gebildet.
Dieses Jahr scheint der Goldfelberich an einigen Stellen sogar einen Höhenrekord brechen zu wollen. So mancher Blütenstängel reicht mir mittlerweile bis an die Brust und ist somit geschätzt ungefähr 1,20 Meter hoch. Nix von wegen bis 90 cm ... wie man in Gartenbüchern häufig lesen kann.
Da die Blütenstängel des Goldfelberichs bei Sturm und Regen am Wegesrand zum Umkippen neigen, benötigt die Staude meistens ab Mitte Juni ein paar Staudenstützen, die sie aufrecht halten. Von den äußerst praktischen Staudenstützen* kann ich daher nie genug haben. Ich glaube, dieses Jahr muss ich dringend nochmal welche kaufen oder mir zum Geburtstag schenken lassen.
Goldfelberich bevorzugt einen nährstoffreichen, lehmigen sowie feuchten Boden und gedeiht besonders gut in der Nähe von Gehölzen, die abwechselnd Schatten und Sonne zulassen. Er wächst aber auch gerne an Teichrändern, Wasserläufen oder im Schatten von Mauern.
Ich mag den pflegeleichten und äußerst robusten Goldfelberich! Besonders weil er eine wirklich lange Blütezeit hat und auch nach der Blüte mit seinem üppigen Blattwerk noch lange die Beete schmückt und den Boden auf diese Weise vor Austrocknung und Erosion schützt. Es ist zwar schade, dass die Stellen, an denen er wächst, im Winter völlig kahl sind, aber das bringen Stauden nunmal mit sich und um so üppiger sprießt es ab April wieder auf ein Neues :-)
Goldfelberich passt meiner Meinung nach hervorragend in einen naturnahen Garten oder in einen Bauerngarten. Und die Blütenstängel des Goldfelberich sehen auch in einem sommerlichen Blumenstrauß sehr hübsch aus.
Blüten und Blätter des Goldfelberichs sind im übrigen essbar. Die Blätter schmecken ganz leicht säuerlich und durchaus aromatisch. Ich kann den Geschmack nicht beschreiben, aber ich finde, es lohnt sich absolut, die Blätter mal zu probieren. Allerdings haben die Blätter eine leicht flaumige Behaarung, was ich beim zerkauen dann doch ein bisschen gewöhnungsbedürftig empfinde. Die Blüten schmecken im Vergleich relativ fad, sind dafür aber sehr dekorativ auf einem Wildkräuter-Salat.
Viele Gartenbesitzer möchten ja gerne im Vorfeld wissen, ob eine Pflanze giftig ist oder nicht, besonders wenn kleine Kinder im Garten unbeaufsichtigt herumspringen. Nun ... der Goldfelberich ist definitiv nicht giftig, sondern schmeckt sogar recht gut.
Obwohl der Goldfelberich leuchtend gelb blüht, verschmähen ihn glücklicherweise die ollen Rapsglanzkäfer, die seit 2 oder 3 Jahren regelmäßig über unseren Garten herfallen. Dieses Jahr sitzen nur die Blütenrispen des Wald-Geißbarts voll mit den schwarzen Mini-Käfern und zu meinem großen Bedauern auch der Ruccola, da saugen die blöden Viecher scheinbar irgendwie das Blattgrün punktuell aus den Blättern, so dass die Blätter jetzt alle getupft sind. Naja ... anderes Thema. Stattdessen konnte ich auf den Goldfelberich-Blüten heute viele Wildbienen beobachten. Die sind mir doch um Längen lieber als Rapsglanzkäfer.
Update vom 08. Juni 2018:
24 Stunden später ... Ich hätte es nicht schreiben sollen! Scheinbar sind die Rapsglanzkäfer inzwischen auch vernetzt und können auf's Internet zugreifen?! Gestern habe ich auf den hübschen gelben Blüten tatsächlich noch keinen einzigen Käfer gesehen und heute gibt es kaum noch eine Blüte ohne Rapsglanzkäfer *grummel* Ist das zu fassen? Ich find' Rapsglanzkäfer doof! Ich will die nicht, die sollen wieder hinfliegen, wo sie hergekommen sind!
Sobald der Goldfelberich* im Spätsommer nicht mehr schön ausschaut, schneide ich die verblühten Stängel ratzekahl bis zum Boden ab oder rupfe sie mitsamt Wurzel komplett aus. Im nächsten Frühjahr wuchert der Goldfelberich trotz dieser eher ruppigen Radikalkur stets wieder lustig drauflos ... Du kannst aber auch das Grünzeug des Goldfelberichs noch stehen lassen solange es die Blumenecke noch schmückt und nur die verblühten oberen Teile wegschneiden.
Da der Goldfelberich enorm wuchert, solltest du dir auch gut überlegen, ob du beim Ausputzen der verblühten Staude im Herbst auch gleich ein paar Stücke mit dem Spaten abstichst, bevor sich der Goldfelberich unkontrolliert ausbreitet, was er wirklich sehr sehr gerne tut ;-)
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
blüht gelb von Juni bis September | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 70 bis 90cm |
Mehrjährige Staude | |
absolut winterhart |