Freitag, 29. Juni 2018
Heute habe ich unsere Harlekinweide kräftig mit der Heckenschere* bearbeitet. Sie hatte mal wieder dringend einen ordentlichen Haarschnitt nötig. Aus der kugeligen Krone der Harlekinweide sind in den letzten Wochen wieder jede Menge lange Triebe in alle Himmelsrichtungen geschossen, die wie zu lang gewordene Haarsträhnen ausgesehen haben.
Unsere Harlekinweide hat ihre Höhe und ihren Umfang in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Selbst mit ihrer frisch gestutzten Frisur ist die Harlekinweide inzwischen immer noch gute 2,50 Meter hoch und trägt mittlerweile einen so dicken Kopf, dass ich trotz Leiter* und langer Heckenschere nur noch mit Mühe jede Stelle erreichen kann. Ich denke, im Herbst werde ich rundherum noch einmal ein gutes Stück wegschneiden, sonst wird es immer schwieriger, eine kugelig geschnittene Form beizubehalten.
Mir gefällt das panaschierte weiß-grün-gemusterte Laub der Harlekinweide, das neben dem dunklen Grün unserer Eiben besonders gut zur Geltung kommt. Aber auch der rosa gefärbte frische Austrieb im Frühjahr sieht wunderschön aus.
Man kann die meist als Hochstämmchen gezüchteten Bäumchen unter dem botanischen Namen Salix integra - Harlekin-Weide - 'Hakuro Nishiki'* im Pflanzenhandel kaufen.
Im Großen und Ganzen würde ich die Harlekinweide als absolut pflegeleicht, robust und anspruchslos bezeichnen. Sie benötigt keine besondere Pflege bis auf den Haarschnitt, den ich ihr je nach Bedarf 1-2 x im Jahr verpasse. Eine spezielle Jahreszeit halte ich beim Rückschnitt nicht ein. Ich greife einfach zur Heckenschere, wenn es mir nötig erscheint. Und bisher scheint die Harlekinweide nichts dagegen gehabt zu haben. Mir macht das Beschneiden großen Spaß, zumal man sehr schnell einen deutlichen Vorher-Nachher-Effekt erkennen kann und schlussendlich ist der Schnitt auch in relativ kurzer Zeit zu erledigen. Länger als eine Stunde brauche ich für den Schnitt und das Einsammeln und Zusammenkehren der abgeschnittenen Triebe gewöhnlich nicht.
Während die Krone von außen betrachtet rundherum dicht mit Blättern geschmückt ist, gibt es im Inneren der mittlerweile recht großen Krone viele gut zu erreichende Äste, auf denen regelmäßig kleinere Vögel wie Spatzen, Maisen oder Rotkehlchen herumhopsen und Verstecken spielen.
Im Winter nutzen wir die Harlekinweide mittlerweile als Vogelfutter-Baum. Anfangs habe ich Maisenbällchen einzeln in die Zweige der Harlekinweide gehangen. Bis die Elstern diese Stelle entdeckt haben und die Maisenknödel komplett geklaut und verschleppt haben. Mittlerweile nutze ich einen Maisenknödel-Halter*, in den ich 5 Maisenknödel auf einmal füllen kann und den die Elstern nicht mehr entführen können. Zusätzlich steht ein Vogelhaus mit losem Futter direkt neben der Harlekinweide. Auch hier kann man sehr schön beobachten wie die Vögelchen eine Erdnuss packen und damit in die Harlekinweide fliegen, um ihr Leckerchen ganz in Ruhe zu verspeisen.
Bis vor einem Jahr stand direkt hinter der Harlekinweide eine ungefähr 3 Meter hohe immergrüne Hecke zum Nachbargrundstück. Da die Harlekinweide* somit auf der Rückseite kein Licht abbekommen hat und die Hecke obendrein gegen die Harlekinweide gedrückt hat, war die Krone nicht wirklich kugelig, sondern entsprach eher einem Kopf mit einem platten und ziemlich kahlen Hinterkopf ;-) Nun ist die Hecke von den Nachbarn gefällt worden und seit unserer Harlekinweide plötzlich auch jede Menge Sonne auf den Hinterkopf scheint, sprießt es auf dieser Seite nun auch wie verrückt. Das zusätzliche Licht scheint unserem Bäumchen sehr gut zu bekommen.
Unter unserer Harlekinweide parkt unser Schlauchwagen, denn dort ist auch direkt eine Wasser-Zapfstelle vorhanden. Zusätzlich stehen dort im lichten Schatten unsere Gießkannen parat. Da dort folglich regelmäßig Wasser fließt, ist es rund um den Fuß der Harlekinweide recht feucht. Hier fühlen sich zur Zeit Pfefferminze und Nelkenwurz besonders wohl.
- | gedeiht in der Sonne und auch im Halbschatten |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 1,5 bis 3 Meter |
Laubgehölz (Baum oder Strauch) | |
laubabwerfend | |
absolut winterhart |