Freitag, 11. Mai 2018
Im April 2017 habe ich erstmalig Kerbel in unserem Garten ausgesät. Ich mag nämlich unglaublich gerne selbstgemachten Kerbel-Quark. Und da man eher selten frischen Kerbel kaufen kann, dachte ich mir, dass es doch ganz schön wäre, wenn dieses Kraut einfach regelmäßig in meinem eigenen Kräutergarten wachsen würde. Zunächst einmal tat sich mit dem Saatgut aber gar nichts in meinem Kräuterbeet und wenn ich nicht die Stelle mit einem selbstgebastelten Pflanzenstecker (alte Gabel mit einem Korken) gekennzeichnet hätte, wäre der ausgestreute Kerbel 'Massa' Bio-Samen* wohl bis zum Herbst völlig in Vergessenheit geraten. Gekeimt ist der Kerbel nämlich dann tatsächlich erst spät im Oktober als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte. Besonders groß ist der Kerbel dann aber im Herbst nicht mehr geworden, so dass ich noch nichts davon geerntet habe.
Dieses Jahr hingegen, im Mai 2018, schießt der Kerbel regelrecht in den Himmel, ist inzwischen schon ungefähr 60 cm hoch und steht gerade in voller Blüte. Einer Ernte steht aus meiner Sicht in diesem Jahr nichts mehr im Wege *hurra*hurra* :-) Zumindest eine Portion Kräuter-Quark sollte ich damit schon zubereiten können. Ich habe natürlich auch schon ein paar Blätter abgezupft und probiert. Absolut lecker!
Nun hoffe ich, dass sich das Kraut einfach künftig von selbst aussät und kräftig vermehrt. Ich bin gespannt, ob das klappen wird ... ansonsten werde ich nochmal ein bisschen Kerbel 'Massa' Bio-Samen* organisieren und nachstreuen.
Die fein gefiederten Blätter des Kerbel erinnern optisch ein bisschen an glatte Petersilie. Beim Zerreiben der Kerbel-Blätter kann man aber rasch den Unterschied zwischen Petersilie und Kerbel erschnüffeln! Das ist nämlich ein himmelweiter Unterschied! Kerbel duftet völlig anders und schmeckt auch völlig anders. Ich finde, er hat seinen ganz eigenen würzig-süßen Geschmack und Geruch. Das in ihm enthaltene ätherische Öl Isoanethol bringt allerdings zusätzlich auch eine Note von Fenchel und Anis mit sich.
Mittlerweile habe ich meine Nase auch in mehrere Gartenbücher gesteckt, um noch mehr über den Kerbel zu lernen. Dabei bin ich in dem Buch Gemüse und Kräuter*" auf den Hinweis gestoßen, dass Kerbel benachbarte Pflanzen vor Ameisen, Läusen und Schnecken schützen kann. Somit ist Kerbel auch eine durchaus hilfreiche Pflanze im Gemüsegarten oder zwischen dem Salat.
Kerbel bevorzugt einen halbschattigen Standort und hat es gerne feucht. Damit sich das Blattgrün üppig entwickeln kann, sollte man ihn also immer regelmäßig gießen. Darüber hinaus gilt der Kerbel jedoch als anspruchslos und absolut pflegeleicht.
Man kann den Kerbel übrigens in der Küche komplett mit Stängeln und Blüten verarbeiten oder nur die Blätter abzupfen. Da ich ja gerne möchte, dass sich der Kerbel in meinem Garten künftig durch eine Selbstaussaat vermehrt, lasse ich die hübschen weißen Blüten-Dolden auf jeden Fall stehen und werde nur die Blätter verwenden.
Der Kerbel ist ein Lichtkeimer. Das Kerbel-Saatgut sollte also nicht mit Erde bedeckt werden. Außerdem keimen die Samen bei kalten Temperaturen besser als bei Wärme. Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus auch bestätigen. Wie bereits weiter oben erwähnt, habe ich mein erstes Kerbel-Saatgut* seinerzeit Anfang April ausgestreut und gekeimt ist es dann erst im Oktober als es langsam deutlich kälter wurde.
benötigt einen Platz im Halbschatten | |
blüht weiß von Mai bis August | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 40 bis 80cm |
Einjährige Pflanze | |
absolut winterhart |