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Pflanzen-Allerlei | Kräuter

Cola-Kraut var. maritima

... botanisch: Artemisia abrotanum var. maritima | Korbblütler (Asteraceae)

Laubgehölz (Baum oder Strauch)immergrünabsolut winterhart   Blütenfarbe: Cola-Kraut blüht gelb VII-X   Höhe: 1-1,5m
 
Cola-Kraut (bot. Artemisia abrotanum var. maritima)
Cola-Kraut (bot. Artemisia abrotanum var. maritima)

Das extrem interessant duftende Cola-Kraut habe ich erstmalig 2010 beim Geocaching kennengelernt. Diese besondere Sorte der Eberraute war damals Teil einer Aufgabe, die wir im Zuge eines absolut phänomenalen Multis (ein Geocache mit mehreren Stationen) über Neukirchen-Vluyn zu lösen hatten. An einer der vielen schönen Stationen gab es jedenfalls einen Blumenkasten mit mehreren Kräutern, deren Düfte man geschmacklich zuordnen musste und ich weiß es noch wie heute, dass ich diese "Cola" sofort und unbedingt selber auch im Garten haben wollte. Leider ist der 5-Sinne-Cache heute nicht mehr aktiv, da er sehr pflegeintensiv gewesen ist.

Das Cola-Kraut hingegen ist absolut pflegeleicht, wenn es einmal die richtige Stelle im Garten gefunden hat. Man kann es einfach wachsen lassen wie es das Kraut gerne möchte. Es schadet ihm aber auch nicht, wenn Mensch nach Belieben daran herumschnibbelt. Bei extremer Trockenheit lässt es schon mal ein wenig die Triebspitzen hängen, aber nach einem kräftigen Guss, stehen diese auch ganz rasch wieder auf. Bei mir genießt der kleine Strauch die volle Vormittagssonne und verbringt dann den Rest des Tages im Halbschatten der dort relativ licht wachsenden Bäume.

Selber gekauft habe ich das Colakraut dann aber tatsächlich erst im April 2014. Seither wächst und gedeiht es jedoch ganz prächtig in einer meiner vielen Kräuterecken. Aus dem einst kleinen knapp 15-cm-hohen zierlichen Pflänzchen ist inzwischen ein recht stattlicher Busch herangewachsen, der bereits knapp einen Meter in die Höhe und einen Meter in die Breite gewachsen ist. Mittlerweile (Stand: April 2019) ist die Mutterpflanze meines Colakrauts inzwischen bereits ca. 1,40 Meter hoch geworden und macht sich auf 1,5 Metern Breite breit ;-)

Cola-Kraut gibt es im Gartencenter leider nicht so häufig im Angebot wie die meisten anderen Kräuter - wobei ich es gerade noch (Juni 2017) life im Gartencenter Daniëls in Vlodrop (NL) gesehen habe. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich es damals auch dort gekauft. Cola-Kraut ist allerdings nachwievor eher eine kleine Rarität. Man muss schon ein wenig danach suchen. Du kannst es aber durchaus auch online bestellen, falls du deine Suche ein wenig abkürzen möchtest:

» Frische Cola-Kraut-Pflanzensamen - Artemisia abrotanum* (via amazon.de)

Im Winter denke ich oft: "Du siehst aber usselig aus, mein liebes Colakraut." Aber im Frühjahr ist der winterharte Busch bisher immer wieder kräftig neu ausgetrieben und hat die welken Wintertriebe abgestoßen.

Unser Cola-Kraut treibt nach dem kalten Winter neu aus (Ende März 2018)
Unser Cola-Kraut treibt nach dem kalten Winter neu aus (Ende März 2018)

 

Erfrischendes Cola-Kraut-Wasser (Infused Water)
Erfrischendes Cola-Kraut-Wasser (Infused Water)

Bereits im Sommer 2016 habe ich regelmäßig Triebspitzen von meinem Cola-Kraut geerntet, um damit mein eisgekühltes Leitungswasser aufzupeppen - heutzutage heißt sowas ja ganz hipp und neumodisch "Infused Water", wobei das Aromatisieren von Wasser mithilfe von ein paar Kräuter-Stängeln ja absolut nichts neues ist ;-) Schmeckt auf jeden Fall echt lecker - egal wie man es nennen möchte.

Du brauchst zum Ansetzen eines schmackhaften Wässerchen nur eine leere, hübsche Saftflasche aus Glas, Leitungswasser und ein Büschel Kraut. Anfangs habe ich einen Saftkrug benutzt, aber beim Einschenken rutschen dann ständig die Kräuter komplett ins Glas. Das ist ein wenig lästig. Durch den Flaschenhals einer 1-Liter-Saftflasche kommen sie hingegen nicht so einfach wieder herausgerutscht. Eine Flaschenöffnung von 4-5 cm reicht jedoch gerade noch, um das Kraut später aus der leeren Flasche problemlos wieder herauszufischen. Meine leere Glasflasche stammt übrigens von Albert Heijn, meiner Lieblings-Supermarkt-Kette in den Niederlanden. Ich finde, die Flasche hat so einen schönen nostalgischen Touch und der Birnensaft (AH Boomgaard Perensap), der ursprünglich einmal darin gewesen ist, schmeckt auch sehr lecker :-)

Ich gieße mein Büschel Cola-Kraut gleich 2-3 x hintereinander immer wieder neu mit Wasser auf bis der Geschmack langsam nachlässt. Danach brauchst du es auch keineswegs zu entsorgen. Ich stelle die Stängel dann einfach in ein altes Glas und kippe ein wenig Brunnenwasser dazu. Schon nach wenigen Tagen entwickeln sich dann Wurzeln an den Füßen der Stängel, so dass du aus den für dein Wasser gebrauchten Stängeln einfach anschließend wieder neue Pflänzchen heranziehen kannst. Klappt prima!

Dieses Jahr - im Mai 2017 - bin ich nun zur Abwechslung mal im Sirup-Rausch. Nachdem mir im April bereits ein hervorragender Waldmeister-Sirup gelungen ist, habe ich erstmalig nach dem gleichen Prinzip auch einen Colakraut-Sirup angesetzt - gefolgt von Holunderblütensirup. DIY-Sirup ist so einfach herzustellen und so schnell gemacht und darüber hinaus sooooo lecker! Und das macht total viel Spaß, finde ich!

Mein erster selbstgemachter Cola-Kraut-Sirup neben meinem Cola-Kraut-Busch ...
Mein erster selbstgemachter Cola-Kraut-Sirup neben meinem Cola-Kraut-Busch ...

Auf dem Pflanzenschildchen, das seinerzeit an meinem Cola-Kraut gehangen hat, steht geschrieben, dass man diesem Kraut im Mittelalter eine aphrodisierende Wirkung zusprach. Allerdings hieß es zu dieser Zeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nicht Colakraut. Im Englischen nennt man das Kraut außerdem auch heute noch "Kiss me quick and go" (Küss mich schnell und geh). Während sich menschliche Wesen von dem Duft des Colakrauts angelockt fühlen, lassen sich Insekten, wie z.B. lästige Fliegen und Mücken, sehr gut durch den Geruch abschrecken. Auch Motten lassen sich durch das ätherische Öl vertreiben, das dem Colakraut seinen Duft verleiht.

Die Blüte des Colakrautes ist sehr unauffällig. Die blassgelben Blütenköpfchen erscheinen von Juli bis Oktober. Bislang habe ich die Blüten noch nicht fotografisch festgehalten. Ich werde das aber nachholen, sobald dieses Jahr die ersten Blüten erscheinen.

Das Cola-Kraut ist jedoch nicht nur als Duft-Lieferant zu gebrauchen, sondern die Blätter sind auch essbar. ABER ... Es wäre jetzt zuviel behauptet, wenn man sagen würde, dass die Blätter roh beim Zerbeißen nach Cola schmecken. Das tun sie definitiv nicht. Die rohen Blätter schmecken ausgesprochen bitter und extrem harzig! Mich schüttelt es schon, wenn ich nur daran denke ;-) Anders sieht es hingegen aus, wenn man das Kraut (dezent) als Gewürz zum Kochen verwendet. Dann verhält es sich ähnlich wie mit Rosmarin, der kleingehackt und gegart auf Kartoffeln herrlich schmeckt, obwohl man ihn roh nicht zerbeißen mag.

Zum Aromatisieren ist das Colakraut aber absolut toll - gar keine Frage. Ich möchte es in meinem Garten nicht mehr missen und ich liebe es auch, mit der Hand durch die Blätter zu wuscheln. Der angenehm süßlich-zitronige Cola-Duft bleibt danach noch lange an der Haut haften und auch meine Gäste, die ich gelegentlich durch meinen Garten führe, sind immer wieder überrascht vom Cola-Kraut.







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Cola-Kraut - Legende (Symbol-Erklärungen / Standortansprüche):

Cola-Kraut blüht gelb blüht gelb von Juli bis Oktober
erreicht eine Wuchshöhe von 1 bis 1,5 Meter
Laubgehölz (Baum oder Strauch)Laubgehölz (Baum oder Strauch)
immergrünimmergrün
absolut winterhartabsolut winterhart


1 Kommentar zu diesem Artikel


Bibi schrieb am 22.05.2019 um 12:34 Uhr

Liebe Tonia,
auch ich bin ein großer Fan von Cola-Pflanzen. Ich hatte mir eine vor ca. 8 oder 9 Jahren in einer Gartenausstellung gekauft und gleich in einen Topf gepflanzt. Leider gab es abends einen Sommersturm und schon war die Spitze abgeknickt. Das war aber kein Problem, denn ich stellte diese ins Wasser und setzte sie, nachdem sie Wurzeln entwickelt hatte, in einen zweiten Topf. Sie wachsen und wachsen und machen mir viel Freude mit ihrem Geschmack, Duft und Aussehen. Das empfinden allerdings auch " unsere" Spatzen, denn sie lieben dieses Kraut genauso sehr wie ich und rupfen jeden Tag kleine Büschel ab. Eben erst beobachtete ich, wie ein Spatzenhahn mit einem " Sträußchen " unters Dach zu seiner brütenden Henne flog. Aber ...es ist genug für alle da.

Herzliche Grüße und alles Gute,

Bibi



Tonia Tünnissen-Hendricks
Tonia Tünnissen-Hendricks
Autorin von botanio.de

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