Die Goldnessel ist mit ihren immergrünen silbrig-weiß gezeichneten Blättern eigentlich ein recht hübscher Bodendecker, der von April bis Mai mit seiner gelben üppigen Blütenpracht zahlreiche niedliche Hummeln und Wildbienen anlockt. Die Goldnessel zählt daher zu den sogenannten Bienenweiden. Und manchmal sitzen auch Bremsen auf den Blüten, die finde ich dann nicht ganz so niedlich ...
Aaaaaaber ...
In unserem Garten breitet sich die Goldnessel leider derart dominant aus, dass ich sie als wahre Plage empfinde! Würde ich die taube Nessel nicht regelmäßig mitsamt ihren vielen Wurzeltrieben ausrupfen, hätte sie mittlerweile sicherlich jedes noch so kleine Stückchen Gartenboden besiedelt und dabei alle anderen Gewächse gnadenlos verdrängt. Will ich das? Nein!
Um allen anderen Pflänzlein eine Chance zum wachsen zu bieten, habe ich daher in den vergangenen Jahren zahlreiche Versuche gestartet, die Goldnessel komplett aus unserem Garten zu verbannen - allerdings mit wenig Erfolg.
Kaum habe ich den ausgesprochen wuchsfreudigen Bodendecker an einer Stelle ausgebuddelt, wuchert die Goldnessel in einer anderen Ecke des Gartens um so doller und kein Jahr später kommen überall wieder neue Goldnessel-Triebe aus dem Boden geschossen. Einmal gepflanzt, ist dieses "kleine grüne Monster" kaum noch zu bändigen.
Du solltest dir folglich ganz genau überlegen, ob du dir diesen hartnäckigen Bodendecker in Form von Goldnessel-Pflanzen* in den eigenen Garten holen möchtest ;-)
Heute Morgen, am 22. April 2018 konnte sich dann auch erstmalig ein kleiner Goldnessel-Gremlin nicht mehr schnell genug vor meiner Nikon Coolpix P950* verstecken:
Lediglich dort, wo ich die Goldnessel direkt nach dem Ausbuddeln durch andere "starke" Bodendecker ersetzt habe, wachsen jetzt inzwischen tatsächlich keine neuen Goldnesseln mehr nach. Mit Storchschnabel war ich in diesem Zusammenhang bisher am erfolgreichsten. Durch diesen Bodendecker wächst tatsächlich so gut wie nichts Unerwünschtes mehr hindurch. Und Storchschnabel lässt sich darüber hinaus extrem einfach wieder versetzen, falls man an den jeweiligen Stellen doch etwas Anderes pflanzen möchte.
Die Goldnessel ist eine Taubnessel. Das heißt, die kleinen Bartstoppeln auf den Blättern, die du auf meinem Foto sehr gut erkennen kannst, brennen nicht wie die feinen Haare der Brennnessel.
Ebenso wie bei der Brennnessel sind auch bei der Goldnessel alle Pflanzenteile essbar. Neugierig wie ich bin, habe ich natürlich auch meine Goldnesseln schon probiert. Hätte ja sein können, dass sich die Blätter als feine Salatbeigabe erweisen. Aber mein Geschmack sind Goldnesseln definitiv nicht ... *pfui*pfui*pfui* ... Ich konnte weder ganz jungen Blättern noch den etwas älteren Blättern etwas abgewinnen. Irgendwie schmecken die Blätter nicht nur furchtbar bitter, sondern auch ziemlich seifig. Darüber hinaus empfinde ich die haarigen, pelzigen Blätter im Mund als sehr unangenehm. Brennnesseln schmecken mir dagegen trotz der behaarten Blätter unerwartet gut - wobei es dann doch zahlreiche andere Wildkräuter gibt, die ich aus kulinarischer Sicht um Längen lieber mag als Nesseln!
Wenn es ein paar Tage nicht regnet, ist die Goldnessel eine der ersten Pflanzen, die in meinem Garten die Blätter hängen lässt. Sie ist extrem durstig und will immer gut gewässert werden. Neben der enormen Ausbreitungskraft ist dieser Umstand der nächste Punkt, warum ich die Goldnessel als ziemlich anstrengend empfinde und sie nur noch dort wachsen lasse, wo der Boden ganz von alleine relativ feucht bleibt. Denn schlappe, welke Goldnessel-Blätter, die darüber hinaus eine große Fläche einnehmen, sehen einfach nicht schön aus!
Ich habe in vielen Büchern gelesen, dass sich oft Schnecken über die Blätter der Goldnessel hermachen. Das kann ich aus meinen eigenen Erfahrungen NICHT bestätigen. Auch bei uns kriechen durchaus viele Schnecken herum, aber ich habe in all den Jahren noch keinen Schneckenfraß an der Goldnessel entdecken können.
Die Triebe der Goldnessel können leicht mehrere Meter lang werden. Sobald sie eine Höhe erreicht haben, die es ihnen nicht mehr ermöglicht, aufrecht stehen zu bleiben, kippen sie einfach um und legen sich auf den Boden. An den Knoten-Stellen, wo der Trieb den Boden direkt berührt, bilden sich rasch neue Wurzeln, aus denen neue Triebe nach oben streben. Auf diese Weise bildet sich mit der Zeit ein immer dichter wachsender Goldnessel-Teppich.
Im Gartenhandel findest du meist die beiden folgenden Sorten:
Gelegentlich findest du die Goldnessel auch unter dem botanischen Synonym "Lamiastrum galeobdolon".
Nach der Blüte sterben die zahlreichen blütentragenden Stängel der Goldnessel mitsamt den daran wachsenden Blättern ab. Kurzfristig sieht es dann so aus, als würde das komplette Goldnessel-Beet eingehen. Die dazwischen durchaus schon wieder nachwachsenden neuen Triebe erkennt man nicht gleich auf den ersten Blick. Das Blumenbeet sieht mit diesen verwelkenden Stängeln ohne Eingreifen dann einige Wochen ziemlich schäbig aus bis die neuen Goldnessel-Triebe die alten überdecken.
Ich bin daher dazu übergegangen, an präsenten Stellen die unattraktiven verblühten Stängel direkt nach der Blüte herauszuschneiden.
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
blüht gelb von April bis Mai | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 60cm |
immergrün | |
absolut winterhart |
Lisa schrieb am 01.05.2023 um 08:59 Uhr Ich erfreue mich jedes Jahr an der Goldnessel! Mein Hang zur Terrasse ist völlig bedeckt zusammen mit Efeu! Keinerlei Pflege und immergrün ! Im Moment schaue ich den Hummeln zu und genieße das ! Es stimmt aus 5 Pflanzen ist im laufe der Jahre mein Hang zugedeckt ! Aber es ist zu jeder Zeit ein hübscher Anblick ! Ich denke für Insekten und andere Lebewesen ein guter Schutz und biologisch wertvoll ! Schneckenfrass gab ich noch nie gesehen ! |