Der Chinesische Blauregen - auch unter dem Namen Glyzine bekannt - ist eine beliebte Kletterpflanze zum Begrünen von Zäunen, Gittern oder Hauswänden.
Die prächtigen in Trauben wachsenden Blüten des Chinesischen Blauregens erscheinen von Mai bis Juni, erfreuen unsere Nasen mit einem intensiven Blütenduft, der an Vanille erinnert.
Die violetten bis blaugefärbten Blüten verbreiten dabei einen nostalgischen Bauerngarten-Charme. Sichtschutz bietet der Chinesische Blauregen* allerdings nur in den Sommermonaten, da er im Herbst sein Laub abwirft. Chinesischer Blauregen blüht übrigens noch vor dem Blattaustrieb.
Der robuste und pflegeleichte Chinesische Blauregen ist eine Schlingpflanze und benötigt folglich zum klettern eine Rankhilfe.
An einer Pergola oder einem Zaun schafft es der wuchskräftige Schlinger in der Regel ganz alleine, sich auf dem Weg nach oben um Pfosten und Eisenstäbe zu wickeln. Lediglich an einer Mauer benötigt die Pflanze ein Rankgitter als Kletterhilfe*, da die Ranken keine Haftwurzeln ausbilden wie z.B. die Kletterhortensie oder der Wilde Wein.
Besonders hübsch finde ich die Blauregen-Sorte Wisteria sinensis 'Prolific'*. Die Blüten dieser Sorte haben eine herrlich intensive fliederfarbene, dunkle Färbung. Neben der klassischen Blauregen-Variante gibt es außerdem auch eine weißblühende Sorte des Blauregens. Wobei Weißblühender Blauregen* ja schon irgendwie ein bisschen verrückt ist?! Der müsste dann ja eigentlich Weißregen heißen, oder?! Na immerhin der botanische Name trägt die weiße Farbe dieser Sorte im Namen: Wisteria sinensis 'Alba' :-)
Der Chinesische Blauregen mag es gerne heiß und trocken und fühlt sich daher an einer nach Süden ausgerichteten Mauer am wohlsten.
Bei uns im Garten wächst der Blauregen an einem Holzzaun, der nach Osten ausgerichtet ist und wandert an einem Rankgitter, das am Dach unseres Freisitzes angebracht ist, fast einmal um den ganzen Sitzplatz herum.
Die Blüte fällt je nach Witterungsverhältnissen mal stärker und mal weniger stark aus.
Ich persönlich überlasse den Gartenboden zu Füßen meines Blauregens am liebsten sich selbst. Die Natur hat es meiner Meinung nach schon ganz perfekt eingerichtet, dass sie ohne menschliche Hilfe zurecht kommt. Im Herbst sammelt sich häufig ganz von alleine am Fuße des Blauregen-Stammes jede Menge Laub, die ich einfach dort liegen lasse. Ein wilder Mix aus herabgefallenen Blättern der umliegenden Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen. Schon ganz häufig hat sich genau an dieser Stelle ein Igel sein Winterquartier eingerichtet. Ich glaube, der würde es auch ziemlich doof finden, wenn ich ihm Blaudünger oder anderen Dünger in seine Winterwohnung werfen würde ;-)
Durch den Kompost, der sich durch das Laub und die Tierchen, die sich im Winter darin aufhalten, bildet, bekommt der Blauregen ganz offensichtlich genügend frische Nährstoffe, so dass er zum Gedeihen keine weiteren stickstoffanreichernden Mittel benötigt.
Die Wuchskraft eines Blauregens sollte man jedoch auf keinen Fall unterschätzen. Ich finde es jedes Jahr auf's Neue ganz erstaunlich wieviel Meter an neuen Ranken der Blauregen innerhalb kürzester Zeit wachsen lässt. Man hat das Gefühl, dass man beim Wachsen regelrecht zugucken kann. Einfach irre diese Wuchsfreudigkeit!
Allerdings solltest du wirklich gut aufpassen, dass sich die Ranken deines Chinesischen Blauregens nicht um nahestehende andere Pflanzen und Bäume wickeln. Zum einen ist es dann echt mühsam, die ganzen Schlingen wieder zu lösen und wegzuschneiden. Und zum anderen entwickeln diese Schlingen innerhalb kürzester Zeit eine enorme Kraft, mit der sie alles erwürgen, was sie umschlingen.
Es war auch nicht besonders schlau von uns, dass wir die Ranken des Blauregens im Laufe der Jahre lustig durch den Holzzaun hindurch haben wachsen lassen. Viele der zunächst so zierlich wirkenden Ranken sind nämlich inzwischen dermaßen dick geworden, dass sie die einzelnen Holzlatten des Zaunes bedrohlich auseinanderdrücken. Aber noch ist der Zaun stärker ;-) Und ob es Zaun und Blauregen überleben würden, wenn wir den Beiden nun doch einmal mit einer Säge zu Leibe rücken, das weiß ich nicht ...
Chinesischer Blauregen lässt sich durchaus selbst aus Blauregen-Samen* heranziehen. Die Pflanzen wachsen auch sehr rasch, allerdings vergehen danach locker 8 - 10 Jahre bis sich endlich die ersten Blüten zeigen. Wenn du so viel Geduld mitbringst, dann nur zu ... Ich finde das Blattgrün des Blauregens im übrigen durchaus auch sehr attraktiv!
Einen schnelleren Blüte-Erfolg erzielst du durch Absenker oder Stecklinge.
Noch rascher geht es, wenn du eine veredelte Blauregen-Sorte* kaufst. Diese blühen nämlich für gewöhnlich schon in ganz jungen Jahren.
Der Chinesische Blauregen wuchert im Sommer ganz extrem. Er entwickelt innerhalb kürzester Zeit locker mehrere Meter lange Ranken. Da die Kletterpflanze dabei sehr viel Kraft in die neuen Triebe schickt, kommt die Blütenfülle im nächsten Jahr in der Regel etwas zu kurz. Aus diesem Grunde solltest du die stark wuchernden Ranken daher bereits im Sommer regelmäßig auf 4-5 Blätter kürzen.
Die Blütenknospen erscheinen übrigens im Frühjahr an der Basis der einjährigen Triebe.
benötigt einen Platz in der Sonne | |
blüht blau von April bis Mai | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 8 bis 10 Meter |
Laubgehölz (Baum oder Strauch) | |
laubabwerfend | |
absolut winterhart |