Donnerstag, der 17. Mai 2018
Den Fingerhut trifft man sehr häufig im Wald, auf Waldlichtungen oder am Waldrand an. Aber auch auf Wildblumenwiesen habe ich den Fingerhut beim Wandern schon oft gesehen und bewundert.
Da jedoch in unserem Garten ebenfalls alles gut gedeiht, was man sonst eher im Wald und in der freien Natur antrifft, wachsen auch bei uns überall verstreut ein paar hübsche Fingerhüte. Seit ein paar Tagen hat nun auch der erste diesjährige Fingerhut seine Blüten geöffnet.
Als Waldbewohner bevorzugt der Fingerhut einen eher sauren Standort und ist an eher halbschattige bis schattige Plätze gewöhnt. Auch in unserem Garten wächst er vermehrt unterhalb von Bäumen. In der Sonne blüht er jedoch auch sehr gern.
Der umgangssprachliche Name Fingerhut erklärt sich rasch, wenn man die Blüten des Fingerhutes anschaut. Die sehen nämlich aus wie kleine Hüte, die man sich auf den Finger stecken könnte. Man kann sich die hübsch geformten und farblich ansprechenden Hüte mit ihren kleinen Tupfen aber auch sehr gut auf den Köpfen von kleinen Waldfeen oder Elfen vorstellen. Einfach zauberhaft schön!
Die Blüten des Fingerhutes sind im übrigen gar nicht wirklich rot, wie man aufgrund des Namens "Roter Fingerhut" meinen könnte, sondern purpurfarben von außen und auf der Innenseite sind zahlreiche dunkle, violette Flecken verteilt, die durch einen hellen Rand noch deutlicher hervortreten. Vom Fingerhut gibt es neben dem klassischen purpurfarbenen Fingerhut* inzwischen auch die verschiedensten Sorten:
Mein Fingerhut, der dieses Jahr in der Nähe unserer Gartenhütte erblüht ist, hat beispielsweise purpurfarbene Blüten mit einem hell-gelben Rand und das Innenleben, auf dem die dunkel-gefärbten Flecken markant ins Auge fallen, ist ganz dezent gelb gefärbt.
Hummeln fliegen jedenfalls total auf die Fingerhut-Blüten und werden von der gefleckten Zeichnung der Blüten offensichtlich magisch angelockt. Sie sind allerdings auch im Großen und Ganzen die einzigen Bestäuber, die gerne in die tiefen Blüten krabbeln, um sich an deren Nektar zu laben.
Der Fingerhut zählt zu den heimischen Giftpflanzen. Alle Pflanzenteile des roten Fingerhutes sind extrem giftig. Bereits der Verzehr von nur 2 Blättern kann tödlich enden. Aus diesem Grund verbannen Familien mit kleinen Kindern den Fingerhut häufig komplett aus ihren Gärten. Dabei laden die großen, rauhaarigen Blätter nicht im Geringsten zum Verzehr ein - weder optisch noch geschmacklich. Blätter und Stängel des Fingerhutes sind nämlich extrem bitter. Aber ... sicher ist sicher! Man möchte seine Kinder im eigenen Garten ja auch gerne mal einen kurzen Augenblick unbeobachtet herumlaufen lassen und nicht ständig aufpassen müssen, was sich das Kind gerade alles in den Mund stecken könnte. Bei Herzschwäche besitzt der Fingerhut jedoch in der richtigen Dosierung eine stärkende Wirkung und gilt als starkes Heilmittel.
Wir haben keine Kinder, auf die wir aufpassen müssten und daher darf der Fingerhut bei uns auch wachsen wie er gerne möchte.
Der Fingerhut ist eine zweijährige Pflanze. Das heißt, im ersten Jahr entwickelt er nur Blätter und im zweiten Jahr blüht er dann.
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
blüht purpur von Mai bis August | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 0,5 bis 2 Meter |
Zweijährige Pflanze | |
absolut winterhart | |
Hochgiftige Pflanzenteile |
Pe schrieb am 26.06.2021 um 04:20 Uhr Bei uns haben auch viele mit kleinen Kindern Fingerhut und es ist noch nie etwas passiert. Ich wusste auch als kleines Kind, dass er giftig ist. Wobei das relativ ist. Bevor es zum Vergiftungsfall kommt, wird alles erbrochen (auch nicht schön), aber er ist jetzt keinesfalls so eine Gefahr wie der Eisenhut, der bei mir auf keinen Fall in den Garten käme.... |