Wenn das Wetter es zulässt, sprich es zwar noch kalt ist, aber nicht friert, begint das Gartenjahr mit dem Rückschnitt der großen Kiwi-Pflanze auf der Hochterasse. Diese wächst im laufe des Jahres stark und verlangt einen entsprechend kräftigen Rückschnitt, bevor sie im Frühjahr wieder austreibt. Da kommen gerne einmal 6-7 große Gartenabfallbehälter zusammen. Auch die Apfelbäume werden von uns in dieser Zeit zurückgeschnitten. Nach vielen verschiedenen Empfehlungen in diversen Schnittbüchern haben wir ein wenig ausprobiert und für uns festgestellt, dass der Februar gut funktioniert.
Gleichzeitig geht es im Haus los mit der Aussaat erster Gemüsesamen. Hier habe ich mir, aufgrund der Erfahrungen in den letzten Jahren eine Liste gemacht, was wann ausgesät werden kann.
Diese Angaben sind natürlich nicht in Stein gemeißelt, sondern richten sich im Freiland immer nach dem Wetter. Meistens wird es bei uns im Rheinland recht früh schon etwas wärmer und frostfrei, als es in manch höher gelegenen Gebieten der Fall ist. Hier muss jeder für sich abschätzen, wann was bei ihm möglich ist. Eine gute Orientierung geben die Angaben zur Aussaattemperatur auf den Samentütchen.
Jetzt geht es endlich richtig los. In meinem frisch geschenkt bekommenen Mini-Anzuchthaus mit Beleuchtung werden die ersten Samen in die Erde gesteckt. Die 40 vorhandenen "Startplätze" werden von jeweils 10 Samen Pepperoni, Paprika, Tomaten und Auberginen belegt. Das wäre zwar etwas zuviel für die Kapazität meines großen Gewächshauses im Garten, in das alle Kandidaten ausser den Tomaten einziehen sollen, aber erstens keimt nicht zwingend jeder Samen und zweitens führe ich einen regen Tauschhandel mit meinem Vater, so dass jedes Pflänzchen willkommen ist.
Wirklich gespannt bin ich, ob die Beleuchtung des Mini-Anzuchthauses etwas bringt. Laut Hersteller sollen die Keimlinge dann nicht so in die Höhe schießen um an Licht zu kommen und dadurch deutlich stabiler wachsen. Für mich klingt das erst einmal logisch, ob es in der Praxis auch so funktioniert werde ich erleben und berichten.
Um später nichts zu verwechseln, z.B. bei den verschiedenen Tomatensorten, markiere ich die verschiedenen Reihen mit beschrifteten Stäbchen. Diese kann man entweder im Handel kaufen, oder einfach öfter mal ein Eis essen und die Stäbchen verwahren. Für diesen Part opfert mein Mann sich sehr gerne ;-).
Für den Start der Sämlinge verwende ich immer spezielle Anzuchterde. Das hat bislang sehr gut funktioniert und da die mitgelieferten Anzuchttöpfchen wirklich winzig sind, müssen die Pflänzchen sowieso ziemlich bald umgesetzt werden. Meine eigenen "Töpfchen" zum Vorziehen sind normalerweise etwas größer, denn sie bestehen aus Papierrollen von Klopapier. Die kann man ganz prima unten mehrfach einschneiden und umklappen, so dass ein kleiner Pflanztopf mit stabilem Boden entsteht. Werden die Pflanzen später umgesetzt, kann die Rolle einfach auseinander gezogen werden und gibt so die Pflanze ohne Beschädigung frei. Sollte das Papier bereits durchwurzelt sein, weil man vielleicht etwas spät dran war mit Umpflanzen, kann die Rolle auch einfach mitgenommen werden. Sie löst sich im Garten oder größeren Topf irgendwann auf. Leichter für die feinen Wurzeln ist es aber früh genug den Topf zu wechseln.
Wie es mit meinen Samen und deren Wachstum weitergeht, werde ich an dieser Stelle immer mal wieder berichten. Ich bin gespannt, ob das Gartenjahr 2024 genau so gut wird, wie es das letzte Jahr war. Da hatten wir soviel Gemüse wie noch nie, und auch der Obstgarten hat unglaublich geliefert. Nur die Äpfel wollten nicht so richtig, vielleicht bekommen wir da ja in diesem Jahr wieder mehr, ich würde mich freuen :-).
Nachdem die Samen jetzt seit gut 14 Tagen in der Erde sind, zeigen sich die ersten Pflänzchen. Am schnellsten waren die verschiedenen Tomatensorten. Bereits nach etwa 3 Tagen schaute das erste Grün aus der Erde. Die Sorte "Harzfeuer" hat das Rennen um den schnellsten Keimling gewonnen, aber "Bocati", "Stabtomate Hellfrucht" und meine faulenzer Tomaten haben sehr bald nachgezogen. In ein Töpfchen sind mir wohl versehentlich zwei Samen gefallen, mal schauen, ob die beiden sich noch einmal trennen lassen oder einfach gemeinsam eingepflanzt werden.
Die Auberginen, Sorte "Falcon", haben sich etwas länger bitten lassen und erst nach einer Woche angefangen zu keimen. Bis jetzt haben neun von zehn Pflanzen gekeimt, wobei Nummer neun gerade mal als kleiner heller Bogen in der Erde zu sehen ist.
Die, für mich im normalen Sprachgebrauch Pepperoni genannten, Cayenne Pfeffer Paprika legen auch langsam los und sind mit bislang fünf Pflänzchen dabei. Da hier so alle paar Tage mal eine neue Pflanze erscheint, kann da ja noch etwas kommen. Gerade Pepproni und Paprika brauchen bei mir gerne länger bis sie sich zeigen.
Deshalb warte ich bei den Spitzparika "Ferenc Tender" auch noch ab ob sich ein Keimling aus der Deckung wagt. Bislang tut sich hier noch gar nichts. Es haben sich zwar zwei Pflanzen gezeigt, aber was auch immer hier in der Erde geschlummert hat, eine Paprikapflanze ist es ganz sicher nicht. Sollte sich hier in den nächsten zwei Wochen gar nichts tun, werde ich wohl noch einmal mit einer Ladung Samen nachlegen.
Im Garten fängt mit dem Pflaumenbaum das erste Obst an zu blühen. Dieser Baum ist jedes Jahr sehr früh dran mit der Blüte, was nicht so besonders clever ist. Denn sooo warm ist es im Februar halt auch noch nicht, dass da schon viele Bienchen unterwegs wären. Zum Glück haben wir gerade zwei sonnige Tage und meine Hoffnung auf ein paar saftige Pflaumen wächst. Denn nach 6 Jahren hat dieser Baum im letzten Jahr erstmals Früchte getragen. Okay, es waren gelbe Pfalumen und nicht, wie auf dem Etikett suggeriert blaue, aber sie waren sehr lecker und das ist doch der Sinn der Sache.
Pünktlich zum Frühlingsanfang melde ich mich wieder mit einem weiteren Update, was sich in Haus und Garten so tut. Im Augenblick haben wir am Niederrhein nicht nur kalendarisch Frühlingsanfang, sondern auch tatsächlich viel Sonne und milde Temperaturen. Der Garten ist in den letzten zwei Wochen regelrecht explodiert und sieht gerade wunderschön aus. Ich hoffe nur, wir bekommen keine heftigen Spätfröste mehr, die die ganze Pracht wieder zerstören.
Im Haus sind die Tomatenpflänzchen mittlerweile in größere Töpfe umgezogen, in denen sie bis zu ihrem Auspflanzen bleiben können. Und sogar die Paprika-Samen fanden es an der Zeit sich blicken zu lassen. Ärgerlicherweise hat ein Basilikum aus dem Supermarkt meine kleinen Pflanzen mit Blattläusen "beglückt". Zum Glück habe ich das schnell gemerkt und den Topf nach draußen gestellt und immer wieder alle kleinen Tierchen abgesammelt. Wie es aussieht ist ihnen lediglich eine kleine Pepperoni zum Opfer gefallen.
Meine, am 09.03.24 gesäten, Samen von Zucchini*, Hokkaido* und Butternut* Kürbis, Snackgurken*, Salatgurken* und Porree* schauen langsam aus der Erde. Die einen mehr (Snackgurken, Porree), die anderen weniger (der ganze Rest). Damit ist die Aussaat im Haus fast abgeschlossen, jetzt müssen die kleinen Keimlinge nur noch wachsen.
Im Garten sind Pflaumen- und Pfirsichbaum mit der Blüte durch. Dank des schönen Wetters und einer riesigen Weide, die sich als sehr gutes Lockmittel herausgestellt hat, wurden beide in diesem Jahr von zahlreichen Bienchen und Hummeln besucht. Ich hoffe, wir bleiben von Eiskälte verschont und können in diesem Jahr wieder Pflaumen und Pfirsiche ernten. Gerade die Pfirsiche sind uns in den letzten paar Jahren leider immer noch abgefroren. Der Pflaumenbaum hat im letzten Jahr überhaupt zu ersten Mal ein paar Früchte getragen ( 7 Stück um genau zu sein ;-) ) und darf die Anzahl in diesem Jahr gerne steigern.
Am 09.03.24 habe ich in den Hochbeeten losgelegt. Mit Radieschen*, Salatrauke* und Pflücksalat in grün* und rot* ging es los. Auch hier haben Sonne und Wärme dafür gesorgt, dass schon einiges gekeimt hat. Die Radieschen sind bereits zahlreich erschienen und lassen deutlich erkennen, wie schlecht mein "ich lege die Samen nicht so dicht, dann muss ich am Ende nicht so viel auslichten" funktioniert hat. Irgendwie hatte ich das besser in Erinnerung, aber naja, ein paar frische Radieschen-Sprossen auf dem Brot sind ja auch lecker ;-).
Die Salatrauke* ist auch schon auf einem guten Weg, nur der Pflücksalat* ziert sich noch etwas. Vielleicht sollte ich das mal genauer im Auge behalten, nicht das mir die Schnecken da einen Strich durch die Rechnung machen. Es wäre nicht das erst Mal, dass diese gefräßigen Gesellen jedes frisch gekeimte Blättchen sofort verspeisen würden. Ich werde es beobachten und bald wieder berichten, wie es läuft.
Dank des warmen Wetters in den letzten zwei Wochen ist mein Pflanzen-Kindergarten von der Fensterbank ins Gewächshaus* umgezogen. Die Kälte, die in dieser aktuellen Woche herrscht, ist dafür zwar nicht so super, aber mit Noppenfolie und dem geschützten Raum im Gewächshaus auch nicht so schlimm.
Einzig die in diesem Jahr absolut unfassbar große Zahl an Schnecken verleidet und zerstört mir doch einiges. Selbst auf die Tische im Gewächshaus krabbeln diese Mistviecher und fressen mir die jungen Pflanzen ab. Dadurch habe ich einige Pepperoni und Paprika verloren, obwohl ich sie gleich am nächsten Tag wieder auf die Fensterbank zurückgesetzt habe. Hier können sie sich erst einmal erholen und ziehen erst wieder aus, wenn sie deutlich größer geworden sind. Auch die schon richtig gut gewachsenen Gurkenpflanzen haben die kleinen Schleimer erwischt und abgefressen. Da musste ich leider neue aussäen.
Immerhin, Tomatenpflanzen, Zucchini und Kürbisse scheinen nicht so gut zu schmecken und wachsen fröhlich vor sich hin. Diese dürfen Anfang Mai dann in ihr endgültiges Beet nach draußen umziehen.
Leider blühen unsere Apfelbäume genau in dieser Sturm und Kältewoche, mal schauen, ob da überhaupt ein Bienchen zum Bestäuben unterwegs ist. Mit den halbwegs windstillen Sonnenstunden gestern und heute hoffe ich doch, dass die Apfelernte nicht wieder so schlecht wird wie im vorigen Jahr. Zum Glück ist, jedenfalls bei uns am Niederrhein, kein Frost angesagt, denn die große Kiwi-Pflanze hat schon ausgetrieben und diese ist da wirklich sehr empfindlich.
In den Hochbeeten sind mittlerweile Erbsen, Lauchzwiebeln, Zwiebeln, rote Beete, Möhren und Mangold ausgesät, sowie die kleinen Porreepflanzen eingezogen. Erste Keimlinge lassen sich bereits blicken, mehr dazu folgt in Kürze.
Was könnte das ein schöner Frühling sein, wenn meine liebevoll gezogenen Pflänzchen nicht von einer ganzen Schneckenarmada niedergemacht würden. In den Beeten und im Gewächshaus bleibe ich bei meiner Taktik des Absammelns, aber so richtig helfen tut das nicht. Mein abendlicher Sammelrekord liegt bei 101 Schnecke und da ist wirklich nur der Gemüsegarten mit gemeint. Bei fast 2000m² Garten ist ein komplettes Sammeln schlicht unmöglich.
Immerhin, ein paar Pflanzen trotzen der Invasion noch tapfer, aber so richtig ans Wachsen kommen sie kaum. In den Hochbeeten gebe ich ehrlich zu, stehen mittlerweile Bierfallen damit überhaupt ein Samen die Chance auf Keimung und Wachstum hat. Seitdem haben sich zumindest Mangold, rote Beete und Erbsen blicken lassen, Möhren, Zwiebeln und Frühlingszwiebeln schaffen es trotzdem leider nicht über ein kurzes erscheinen hinaus. Kaum sieht man etwas Grün, ist es am nächsten Tag auch schon wieder weggefressen.
Die Tomatenpflanzen halten sich bislang am Besten, sie waren allerdings auch schon recht groß, als ich sie ausgepflanzt habe. Auch die zweite Aussaat Gurken hält sich tapfer. Auberginen, Paprika und Pepperoni sind im Gewächshaus ausgepflanzt und zwar nicht mehr vollzählig vorhanden, aber ich habe Hoffnung, dass zumindest einige Pflanzen überleben.