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Kompost oder Bio-Tonne? Vor- und Nachteile


Text publiziert am von Tonia Tünnissen-Hendricks

 

In einen naturnahen Garten gehört auch ein Komposthaufen
In einen naturnahen Garten
gehört auch ein Komposthaufen

Bei Gartenarbeiten und beim Kochen ist es das Normalste der Welt, dass sich Biomüll ansammelt. Ganz klar, dass auch ökologische Abfälle fachgerecht entsorgt werden sollten. Aber wohin mit dem abgemähten Gras, den Kartoffelschalen oder dem hart gewordenen Brot? Werfe ich meine verrottenden Überbleibsel auf den Kompost oder in die Bio-Tonne? Fakt ist, dass manche natürliche Abfallprodukte auf dem Komposthaufen nichts zu suchen haben. Stattdessen gehören sie in die Bio-Tonne. Im Folgenden möchte ich die Vor- und Nachteile beider Entsorgungsarten beleuchten und aufklären, welcher Biomüll kompostierbar ist.

​Kompost und Bio-Tonne: Biomüll richtig entsorgen

Seit Anfang 2015 sind deutsche Städte und Gemeinden verpflichtet, Möglichkeiten zu bieten, Küchen- und Gartenabfälle vom Restmüll zu trennen. Obwohl sich laut Angaben des NABU noch jede siebte Kommune schwer damit tut, Bio-Tonnen flächendeckend aufzustellen, ist das Behältnis für organische Abfälle inzwischen gang und gäbe.

Lebensmittelreste wie Bananenschalen, Apfelgehäuse, Fleisch und Milchprodukte dürfen genauso gut in der Bio-Tonne landen wie verblühte Blumen, Laub, Reisig oder Rasenschnitt. Wenn beispielsweise die Mülltonne 60 Liter fasst, ist darin Platz für bis zu 25 kg Abfall. Laut der Bioabfallverordnung (BioAbfV) haben Kunststoffe, Metalle, Glas, Verbundstoffe (z.B. Tetrapak), verpackte Lebensmittel, Hygieneartikel und Exkremente von Haustieren in der Bio-Tonne nichts zu suchen. Der Grund: Die meisten der genannten Abfallprodukte sind nicht biologisch abbaubar.


Die Natur kennt allerdings keinen Abfall. Vieles, was wir in die Mülltonne werfen dürfen, ist auch für den Kompost geeignet. Aus verwitterten Blättern, Zweigen und abgeschnittenen Grashalmen ziehen sich Pflanzen Nährstoffe, die sie zum Wachsen benötigen.

Der natürliche Kreislauf funktioniert folgendermaßen: Bäume lassen im Frühjahr Blätter und Blüten sprießen, tragen im Sommer Früchte und im Herbst fällt Laub auf den Boden. Von den abgestorbenen Blättern und Früchten ernähren sich wiederum Insekten, Würmer und Mikroorganismen, die sie anschließend ausscheiden. Auf diese Weise entsteht Humus, der Pflanzen mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Von den zahlreichen Insekten wiederum profitiert dann auch die Vogelwelt. Was gibt es Schmackhafteres als einen eiweißreichen gesunden Regenwurm? Ein perfekter Kreislauf, der mit einem eigenen Komposthaufen unterstützt werden kann.

Regenwurm in humusreicher Erde ... ein Leckerbissen für diesen Vogel
Regenwurm in humusreicher Erde ... ein Leckerbissen für diesen Vogel

Nicht alle organischen Abfallprodukte, die in der Bio-Tonne erlaubt sind, eignen sich für den Kompost. Obwohl tierische Essensreste wie Fleisch, Fisch und Käse ebenfalls auf dem Komposthaufen zersetzt werden könnten, locken sie unerwünschte Gäste an. Ohne es beabsichtigt zu haben, könnte es dann plötzlich auf dem Grundstück von Ratten wimmeln. Wer aus Biomüll Humuserde herstellt, sollte also darauf achten, nur pflanzlichen Abfall zu kompostieren.

Was jeweils im Einzelnen in der Bio-Tonne landen darf, ist von Kommune zu Kommune verschieden und ist davon abhängig wie der Biomüll aus den Bio-Tonnen anschließend verwertet wird. In der Regel findest du Informationen hierzu online auf der Internetseite deiner Stadt. Festgelegt sind diese Dinge in der Abfallentsorgungssatzung.

In solch einem Edelstahleimer sammel ich meine Bio-Abfälle in der Küche
In solch einem
Edelstahleimer
sammel ich meine
Bio-Abfälle
in der Küche

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Bei uns in Wegberg dürfen zum Beispiel die folgenden Abfälle in die Bio-Tonne:

  • Baum- und Strauchschnitt, Blumen, Pflanzen (ohne Topf)
  • Laub und Rasenschnitt
  • Brot- und Küchenreste
  • Eierschalen
  • Nichtflüssige Milchprodukte (z.B. Käse)
  • Obst- und Gemüsereste
  • Rohe Speisereste
  • Fleisch- und Fischreste
  • Teebeutel, Kaffeesatz, Filtertüten
  • Wildkräuter

Gegenstände aus Plastik, Metall oder Glas gehören genauso wenig auf den Kompost wie in die Bio-Tonne. Sie verrotten nicht und deshalb drücken Fachleute ihnen den Stempel "Störstoffe" auf. Wenn jedoch die Bedingungen im Komposthaufen stimmen, zersetzen Bakterien und Pilze den Biomüll, während Würmer und Insekten den Kompost durchmischen und ihren nährstoffreichen Kot absondern. So schaffen wir mit einem einfachen Mittel Bedingungen wie in der Natur.

Und was passiert mit dem gesammelten Bio-Müll?

Sobald die Müllabfuhr die Bio-Tonne geleert hat, wird der Inhalt häufig in der Bioabfallbehandlungsanlage eines Abfallwirtschaftsbetriebs gesiebt, um Störstoffe (z.B. Plastikverpackungen) zu entfernen. Anschließend bleibt der Biomüll dort vier bis sechs Wochen in luftdicht verschlossenen Fermenter-Boxen, wo Temperaturen von 42 bis 50 Grad Celsius herrschen. Die idealen Lebensbedingungen für Mikroorganismen, die den Abfall zersetzen und dabei Biogas produzieren!

Fazit:

Auf dem Kompost produzieren wir fruchtbare Erde für Blumen- und Gemüsebeete. Die Bio-Tonne hingegen ist ein ökologischer Energielieferant zum Heizen und für die Stromversorgung.






Tonia Tünnissen-Hendricks
Tonia Tünnissen-Hendricks
Autorin von botanio.de

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