Ein Feuerkorb zählt für mich zu den Dingen, auf die ich in unserem Garten definitiv nicht mehr verzichten wollen würde. Ich finde es einfach irre gemütlich, am Abend an einem Feuerchen zu sitzen - egal ob in trauter Zweisamkeit oder gemeinsam mit Freunden während einer Gartenparty. Unser erster Feuerkorb hat nun schon seit über 10 Jahren einen festen Platz auf der Terrasse. Inzwischen zieren den schweren, geschmiedeten Feuerkorb zwar zahlreiche Roststellen, aber er ist derart massiv gebaut, dass wir bestimmt noch weitere 10-20 Jahre Spaß daran haben werden.
Ich liebe es, wenn an lauschigen Sommerabenden ein Feuerchen vor sich hin knistert und es dabei lustig knackt und prasselt. Wenn dazu noch jemand gekonnt die Gitarre zupft und alle miteinander ein paar stimmungsvolle Lieder singen, ist die Lagerfeuerromantik für mich perfekt. In geselliger Runde lassen sich über den Flammen auch ganz fantastisch Marshmallows an langen Spießen und köstliches Stockbrot backen.
Genauso herrlich finde ich es aber auch, einfach nur ganz verträumt und schweigend die züngelnden Flammen und die Glut zu beobachten, die im Feuerkorb ihre Spielchen treiben. Kombiniert mit der wohligen Wärme, die so ein Feuerkorb in Aktion ausstrahlt und dem schmeichelnden Licht, kann ich prima entspannen und meine Gedanken weit schweifen lassen. Es ist fast schon ein bisschen magisch und geheimnisvoll wie viele meiner besten Ideen mir im Laufe der Jahre in den Sinn geschossen sind, während ich gemütlich am Feuer gesessen und in die Flammen geschaut habe. Wenn ich Inspiration suche, sind Feuerkorb und Dusche für mich eindeutig die besten Ideenspender.
Übrigens kommt unser Feuerkorb nicht nur im Sommer zum Einsatz. Auch beim Wintergrillen finde ich es äußerst angenehm, wenn ich mit einer Tasse Glühwein zwischen den Händen an einer wärmenden Feuerstelle stehen kann. Restlos romantisch wird es, wenn zusätzlich ein bisschen Schnee die Landschaft rundherum erhellt. Bedauerlicherweise kommt das bei uns am Niederrhein nur höchst selten vor.
Gelegentlich habe ich zwar auch schon mal darüber nachgedacht einen Heizstrahler oder einen Heizpilz als Wärmequelle auf der Terrasse aufzustellen, aber irgendwie fehlt mir bei diesen mit Gas oder Strom betriebenen Wärmestrahlern die Lebendigkeit und Behaglichkeit eines simplen, ursprünglichen Holzfeuers. Und so werden wir wohl auch weiterhin unserem Feuerkorb treu bleiben.
Ein Feuer strahlt nicht nur Wärme und Gemütlichkeit aus, sondern kann auch ganz leicht wahnsinnig gefährlich werden. Je nachdem wie der Wind steht oder wie hoch die Flammen schlagen, sollte man den Standort unbedingt mit Vorsicht und Bedacht auswählen. Leicht entflammbare Dinge sollten sich daher nicht in unmittelbarer Nähe des Feuerkorbes befinden. Zudem sollte der Feuerkorb nie unter einem Dach betrieben werden, sondern immer unter freiem Himmel. Zum einen können die Flammen gelegentlich sehr hoch schlagen, aber auch die nach oben steigende Hitze kann ein darüber befindliches Dach beschädigen.
Außerdem sollte der "Feuermeister" des Abends auch stets ein besonders wachsames Auge auf den Funkenflug haben. Und es kann auch nicht schaden, wenn für den Notfall mit schnellen Handgriffen ein Wasserschlauch in Gang gesetzt werden kann oder ein Eimer voll Wasser in der Nähe steht.
Nach Möglichkeit sollte das Feuer niemals aus den Augen gelassen werden - schon gar nicht, wenn im Garten auch Kinder herumspringen oder stark angeheiterte Erwachsene leicht unkontrolliert durch die Gegend schwanken. Daher ist es durchaus sinnvoll, wenn eine Person die Verantwortung für das Feuer übernimmt und stets für Vertretung sorgt, wenn sie sich vom Feuer entfernt.
Der Feuerkorb sollte auch nicht zu nah an geliebte Pflanzen gestellt werden. Selbst wenn die Flammen ein Rankgewächs oder einen Bodendecker nicht direkt erreichen können, so kann die große Hitze im Umfeld dennoch dazu führen, dass es am nächsten Morgen recht traurig um diese Pflanzen bestellt ist.
Da in unserem Garten sehr viele große Bäume stehen, fällt regelmäßig reichlich Schnittgut an, das wir später im Feuerkorb verbrennen können. Auch die hübsch aufgestapelten Holzscheite sehen in meinen Augen übrigens auf der Terrasse sehr dekorativ aus. Zum Anfeuern eignen sich neben dem Holzschnitt außerdem auch ganz hervorragend trockene Kiefernzapfen, die unsere Schwarzkiefer das ganze Jahr über in großen Mengen abwirft.
Wichtig ist es allerdings, dass man nur wirklich trockenes Holz verfeuert. Sind die Holzstücke noch zu feucht, entsteht eine äußerst unangenehme Rauchentwicklung, die zu ungewollten Tränen und Hustenanfällen führen kann.
Besonders toll und lange brennt Eichenholz oder Buchenholz. Da wir weder Eichen noch Buchen im Garten stehen haben, verfeuern wir für gewöhnlich eher Blutpflaume, Haselnuss und Kirschlorbeer.
Je nachdem, welches Holz im Feuerkorb verbrannt wird, verströmt das Feuer zudem einen herrlichen Geruch. Birkenholz soll beim Verbrennen im übrigen den schönsten Geruch verbreiten. Mangels Birken haben wir das aber noch nicht ausprobiert.
Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass am nächsten Morgen in der Regel nicht nur die Kleidung wie geräuchert duftet, sondern das Raucharoma auch aus jeder Pore und jedem einzelnen Haar hervorströmt.
Zunächst einmal bin ich immer wieder verwundert darüber wie wenig Asche schlussendlich von 3-4 Ladungen Feuerholz übrig bleiben. In der Regel kommt bei uns nicht einmal ein halber Eimer Asche dabei zusammen. Da die Glut auch oft am nächsten Morgen noch sehr heiß ist, füllen wir die Asche zunächst einmal in einen feuerfesten verzinkten Eimer bis sie wirklich durch und durch kalt geworden ist. Anschließend verteilen wir die Asche auf unserem Kompost. Asche ist nämlich ein hervorragender Dünger und verfeinert den Kompost ganz famos.
Unter unserem Feuerkorb befindet sich eine fest verschweißte Auffangschale für die Asche, aber ein Großteil der Asche verteilt sich dennoch rund um den Korb auf den Terrassen-Steinen. Nach dem Zusammenkehren lässt sich die dort noch verbliebene Asche jedoch ganz einfach und geschwind mit einer Spritzdüse am Wasserschlauch in die Beete spritzen, wo die Asche wiederum als Dünger gute Dienste leistet. Auf den Steinen sieht man nach dem duschen nichts mehr von der Asche.
In den vergangenen Jahren sind Feuerkörbe ein echter Renner geworden. Daher gibt es sie mittlerweile in allen erdenklichen Formen und Größen. Ob man dabei auf einen einfachen Feuerkorb "vom Fließband" aus dem Baumarkt oder vom Discounter zurückgreifen möchte oder stattdessen mit einem aufwändig gestalteten Feuerkorb vom Kunstschmied seine Terrasse aufwerten möchte, hängt in den meisten Fällen vom verfügbaren Budget ab. Ganz einfache Feuerkörbe gibt es im Handel bereits ab 15 Euro. Wer jedoch länger als 2 Jahre etwas von seiner Feuerstelle haben möchte, sollte durchaus auf die Qualität und die Verarbeitung der Metallteile achten. Was nicht automatisch heißt, dass ein 50 Euro teurer Feuerkorb qualitativ hochwertiger verarbeitet ist als ein 15 Euro teurer Feuerkorb. Vor allen Dingen, wenn beide Modelle vom "gleichen" Fließband kommen.
Leider sind viele der Feuerkörbe, die es heute auf dem Markt zu kaufen gibt, aus relativ dünnen Metallbändern geformt, deren Haltbarkeit bereits nach 4-5 Einsätzen sehr zu wünschen übrig lässt.
Ich würde an dieser Stelle gerne meinen eigenen 10 Jahre alten Feuerkorb mit seinen wirklich dicken und robusten Metallstäben zum Kauf empfehlen, aber leider gibt es dieses Modell heute nicht mehr im Handel.
Tonia schrieb am 30.09.2017 um 14:07 Uhr Hallo Jonny :-) |
Jonny schrieb am 25.09.2017 um 08:29 Uhr Blutpflaume verheizen, gehts noch? |