In unserem Garten steht ein hübsches, geräumiges Gartenhaus aus Holz mit einem kleinen angebauten Geräteschuppen. Da sich im Laufe der Jahre etliche Gartengeräte angesammelt haben, bin ich ausgesprochen froh über den Stauraum, den uns diese beiden Räume im Garten zusätzlich bieten. In der Gartenhütte haben nicht nur Rasenmäher, Vertikutierer, Häcksler und Schlauchwagen ein trockenes zu Hause gefunden, sondern dort steht auch ein großes Holzregal, in dem sich Blumentöpfe, passende Untersetzer und viele andere Gartenutensilien stapeln. In dem kleineren, angrenzenden Gerätehaus parkt nicht nur mein Gartencaddy mit allen kleineren Gartenwerkzeugen, sondern dort hängen an der Wand auch ordentlich aufgereiht Besen, Spaten, Rechen und Harken. Würde ich all diese Dinge in der Garage aufbewahren wollen, müsste unser Auto vermutlich vor der Garage stehen. Auch unsere Gartenmöbel stellen wir im Winter zum Schutz vor Nässe und anderen Witterungseinflüssen am liebsten in die Gartenhütte.
Gartencenter und Holzhändler bieten zahlreiche verschiedene Gartenhäuser in allen möglichen Größen und Design-Varianten als Fertig-Bausatz an. Wer handwerklich unbegabt ist und sein Gartenhaus nicht selbst zusammenbauen möchte, kann sich dort auch direkt nach einem Montage-Service erkundigen. In Verbindung mit einem anschließenden kleinen Richtfest und der ein oder anderen Grillwurst kannst du aber sicherlich auch in deinem Freundeskreis oder in der Familie jemanden finden, der dir gerne beim Aufbau deiner Gartenhütte behilflich ist.
Ich persönlich würde mir übrigens nur eine Gartenlaube aus Holz in den Garten stellen. Es gibt zwar auch Gartenhütten aus Metall oder Kunststoff, aber die passen meiner Meinung nach nicht in das natürliche Umfeld eines Gartens.
Hütten aus Kunststoff sehen schnell gammelig aus und sind nach meinem ästhetischen Dafürhalten ein Schandfleck in einem ansonsten wunderschönen Garten. Gerätehäuser aus Metall mögen optisch noch zunächst ansprechend aussehen, sind aber beim Öffnen und Schließen oft unangenehm laut und stören dann unnötig die Gartenruhe. Wir haben ein solches Metall-Gerätehaus für unsere Gartenpumpe. Irgendwann sind bei einem Sturm die gegenüberliegenden Regentonnen umgekippt und haben die Tür zerblötscht. Nun schaut das Pumpenhäuschen ziemlich schäbig aus und ich bin mir sicher, dass die Regentonnen einer stabilen Holztür nichts hätten anhaben können. Wir haben die olle Hütte nur deswegen noch nicht ausgetauscht, weil sie in einer Ecke versteckt steht, wo man sie so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Würde ich sie ersetzen, käme dort definitiv keine Metallhütte mehr hin, sondern auch eine schöne kleine Holzhütte.
Die Kosten für ein komfortables, geräumiges Gartenhaus, das man trotzdem auch noch selbst zusammenbauen muss, sind nicht zu unterschätzen. Je nach Größe und Ausstattung kann man ganz schnell ein paar Tausender für eine solche Gartenhütte auf den Tisch legen. Mit ein bisschen Geduld findet man allerdings auch gut erhaltene gebrauchte Gartenhäuser günstig in der näheren Umgebung - entweder im kostenlosen Anzeigenblättchen, das regelmäßig in fast jedem Briefkasten landet oder via eBay-Kleinanzeigen. Mit zwei linken Händen sollte man sich allerdings gut überlegen, ob man eine alte Hütte abbauen und im eigenen Garten (vermutlich ohne Montageanleitung) wieder sturmfest aufbauen möchte.
Wer handwerklich begabt ist und ohnehin gerne mit Holz arbeitet, kann sein Gartenhaus selbstverständlich auch komplett selbst bauen. Baupläne hierfür findet man in guten Büchern oder auch im Internet. Eine - wie ich finde - recht anschauliche Bauanleitung für den Bau eines einfachen Geräteschuppens mitsamt Video findest du beispielsweise auf der Website bauanleitung.org. Man sollte allerdings nicht außer Acht lassen, dass Spezial-Werkzeug und Material ebenfalls eine Menge Geld kosten - so dass ein fertiger Bausatz unter Umständen doch noch um einiges günstiger sein kann als ein kompletter Eigenbau.
In einem Schrebergarten ist das Gartenhaus jedoch in den meisten Fällen viel mehr als ein Gerätehaus. Dort wird es auch für eine gelegentliche Übernachtung genutzt oder ist mit einer kleinen Küche ausgestattet und dient dann nicht nur als Abstellkammer, sondern auch als Wohnraum.
Auf einem entsprechend großen Grundstück lässt sich ein Gartenhaus auch ohne weiteres als hübsches Gästehaus einrichten oder als Büro im Grünen nutzen. Vielleicht dient es auch nur als Rückzugsort für einen gemütlichen Lesemittag oder als Atelier zum Malen.
Leider darf man seine Gartenhütte nur selten einfach in eine beliebige Ecke seines eigenen Grundstücks bauen. Eine Gartenhütte gilt nach dem deutschen Baurecht nämlich als sogenannte Nebenanlage. Und je nach Bebauungsplan dürfen solche Nebenanlagen nur im Rahmen der "überbaubaren Grundstücksfläche" liegen. Weitere Fallstricke können sich aus dem Mindestabstand zur Grundstücksgrenze ergeben, der beispielsweise in Nordrheinwestfalen bei 3 Metern liegt. Auch die Abmessungen der Gartenhütte können zum Problem werden. Unproblematisch sieht es in NRW mit Gartenhäusern aus, die 30 m³ Brutto-Rauminhalt nicht überschreiten und keine Aufenthaltsräume darstellen. Dies entspricht einer einstöckigen Gartenhütte von ungefähr 12 m² Grundfläche - siehe § 65 (Fn 16, 10) der Bauordnung für das Land NRW.
Um spätere Streitigkeiten zu vermeiden, ist es auf jeden Fall sinnvoll seine Gartenhaus-Pläne vorab kurz mit der jeweiligen Stadtverwaltung und am besten auch gleich mit dem angrenzenden Nachbarn abzustimmen.