Farn hat mich immer schon begeistert, daher darf auch in unserem Garten jede Menge Farn wachsen. Ganz besonders mag ich meine beiden Rotschleierfarne. Die sind nicht nur total robust, sondern obendrein immergrün. Während sich die Kraft aller anderen Farne bei uns im späten Herbst in den Boden zurückzieht, bleiben die Farnwedel des Rotschleierfarns auch im Winter grün.
Erst im Frühjahr, wenn sich bereits wieder jede Menge neue grüne Farnwedel entrollen, sterben die Blätter des Rotschleierfarns ab. Immergrün heißt in den Fall also nicht, dass kein Blattwechsel stattfindet, sondern dass die neuen Wedel nahtlos die alten Wedel ersetzen, sodass der äußerst winterharte Rotschleierfarn* das ganze Jahr über grüne Farnwedel vorzeigen kann.
Während beispielsweise der typische Farn wie man ihn aus dem Wald kennt, sehr empfindlich auf Trockenheit reagiert, ist der Rotschleierfarn wesentlich genügsamer. Bei großer Trockenheit verkümmern auch nicht gleich die ganzen Wedel, sondern erstmal nur 1-2 cm der Wedelspitzen. Spätestens dann weiß ich, dass auch der Rotschleierfarn dringend eine Extraportion Wasser haben möchte. Er erholt sich dann anschließend auch sehr rasch und die paar wenigen vertrockneten Spitzen schneide ich einfach mit meiner Kräuterschere* fix heraus und dann sieht dieser Farn wieder aus als hätte er nie Durst leiden müssen.
Inzwischen habe ich bereits zwei dieser wunderschönen Farne. Während der zuerst gekaufte Rotschleierfarn (2007) einen eher schattigen Platz in der Nähe unseres Gewächshauses gefunden hat, macht sich der zweite Rotschleierfarn, der 2011 hinzugekommen ist, in einem vollsonnig gelegenem kleinen Steinbeet neben unserem Wintergarten breit. Wenn er so weiterwächst, sieht man von den Steinen in 3-4 Jahren vermutlich nichts mehr ;-)
Die Erklärung wie der Rotschleierfarn* zu seinem Namen kam, ist recht simpel. Die Sporen unter den Farnwedeln des Rotschleierfarns, die auch Schleier genannt werden, sind ganz einfach rot. Allerdings sind die Sporen unter unserem klassischen Waldfarn ebenfalls rot. Alleine anhand dieses Farbtons könnte ich den Unterschied zwischen den beiden Farnarten definitiv nicht erkennen.
Der Rotschleierfarn wird allerdings nicht so hoch wie seine bei uns heimischen Wald-Geschwister. Aber mein ältesteter Rotschleierfarn ist mittlerweile immerhin auch einen guten Meter hoch und der etwas Jüngere im Sonnenbeet hat bereits eine Wuchshöhe von 80 cm erreicht. Beide haben einen Durchmesser von ungefähr einem Meter. Eine gewisse Breite sollte das Beet für den Rotschleiferfarn folglich haben.
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 0,3 bis 1 Meter |
immergrün | |
absolut winterhart |