Der aus Japan stammende Palmfarn zählt zu den ältesten Pflanzenfamilien der Erde. In seiner natürlichen Umgebung ist sein Bestand jedoch leider stark zurückgegangen, weshalb er in freier Wildbahn unter einem strengen Schutz steht. Beim Kauf von Palmfarnen sollte man daher auch darauf achten, dass man nur in Gärtnereien herangezüchtete Palmfarne* erwirbt und keine Pflanzen aus Wildbeständen.
Der Palmfarn beeindruckt zunächst ausschließlich durch seine glänzend grünen lederartigen Blattwedel. Er benötigt relativ schnell eine große Fläche von ca. 1-2 Metern Durchmesser. Am besten platzierst du ihn außerdem so, dass du und deine Gäste beim Vorbeilaufen nicht ständig daran stoßen können. Die spitz zulaufenden "Nadeln" der älteren Wedel können nämlich extrem unangenehm pieksen.
Palmfarne wachsen sehr langsam. In der Regel bilden sich nur einmal im Jahr in der Blattrosette des Palmfarns unterschiedlich viele neue Wedel, während die untere Reihe der alten Blattwedel langsam gelb und unansehnlich wird. Nun könnte man abwarten bis diese gelben Wedel von alleine abfallen oder man hilft mit der Gartenschere ein bisschen nach. Im Laufe vieler Jahre bildet sich auf diese Weise ein hübscher Stamm, welcher dem Palmfarn schlussendlich sein palmenartiges Aussehen verleiht. Ein bereits richtig großer Palmfarn* ist daher verständlicherweise entsprechend teuer und kann dann auch schon mal über 1.000 Euro kosten. Eine junge Palmfarn-Pflanze* kannst du jedoch im Gartencenter oder im Onlinehandel in der Regel schon für ungefähr 20 Euro kaufen.
Die Menge der nachwachsenden Wedel fällt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus. Ganz besonders viele Wedel haben meine beiden Palmfarne im Frühsommer 2017 entwickelt. Erstmalig sind in diesem Jahr mehr neue Wedel nachgewachsen als alte am Stamm saßen. Ich habe sagenhafte 30 neue Blattwedel an meinem ältesten Palmfarn gezählt. Das fand ich schon ziemlich beeindruckend!
Der Name Palmfarn ist übrigens nicht auf eine botanische Verwandtschaft zu Farnen und Palmen zurückzuführen, sondern nur auf seine äußere Erscheinung. Der Palmfarn erinnert halt optisch an eine Mischung aus Farn und Palmen. Stattdessen waren seine Vorfahren eher Nadelbäume.
Bei der Standortwahl ist der Palmfarn nicht besonders wählerisch. Es gefällt ihm in der Sonne ebenso gut wie im Schatten. Er bevorzugt allerdings eine gut durchlässige, nährstoffreiche und humushaltige Erde. Eine Drainageschicht am Boden des Topfes sowie das Untermischen von grobem Material wie Sand oder Splitt hilft die Durchlässigkeit zu verbessern. Überflüssiges Wasser sollte auch stets gut ablaufen können.
Deinen Palmfarn solltest du erst wieder gießen, wenn die obere Erdschicht gut abgetrocknet ist. Es wird empfohlen die Palmfarne lieber selten, aber dafür durchdringend zu wässern. So steht es in den Büchern ... ABER ... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine beiden Palmfarne regelrechte Schluckspechte sind. Die haben dauernd Durst ... im Sommer gieße ich sie daher sogar täglich. Meine Palmfarne mögen es außerdem, wenn ich ihnen das Wasser dabei hin und wieder direkt oben in die Krone gieße. Eigentlich verständlich, denn in der freien Natur regnet der Regen schließlich auch nicht nur auf den Boden zu Füßen der Pflanze, sondern kommt von oben.
Bevor die ersten Fröste einsetzen benötigt der Palmfarn ein "warmes" Winterquartier. Bei einer Raumtemperatur von 10-15 Grad sollte die Luft relativ trocken sein, während der Palmfarn bei Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit bevorzugt. Auch in seinem Winterquartier braucht der Palmfarn regelmäßig ein wenig Wasser. Du solltest ihn weder vollkommen austrocknen lassen, aber auch nicht so stark gießen, dass Staunässe entstehen kann.
Meine beiden Palmfarne stehen übrigens das ganze Jahr über im Wintergarten. Nachdem ich sie ein Jahr lang im Sommer nach draußen gestellt habe, hat ein starker Hagel die gerade frisch nachgewachsenen Blätter so extrem verunstaltet, dass ich sie diesem Risiko nicht noch einmal aussetzen wollte. Danach hatte der Palmfarn ein Jahr lang unzählige weiße, unschöne Tupfen auf seinen schmalen Blättern. Das sah nicht sonderlich attraktiv aus.
Zu viel Hitze im Wintergarten können die frischen Wedel aber wiederum auch nicht gut ertragen. Nach dem Hagelschaden hat der nächste Schwung neuer Blätter im Folgejahr nämlich einen üblen Sonnenbrand erlitten. Das bedeutete wieder lauter Punkte auf den Blättern, die sich nicht wieder zurückgebildet haben und braune, wegbrechende Blattspitzen.
Ich war dann jedes Mal froh, wenn meine Palmfarne endlich wieder frische neue Wedel entwickelt haben und ich die verunstalteten Blätter abschneiden konnte.
Beim Umtopfen solltest du sehr behutsam vorgehen, da die Wurzeln des Palmfarns leicht brechen können. Jungpflanzen benötigen in der Regel alle 2-3 Jahre einen etwas größeren Topf. Ältere Exemplare hingegen brauchen nur noch alle 6-7 Jahre umgetopft zu werden.
Das Heranzüchten von Palmfarnen aus Samen ist eine langwierige und eher ungewisse Methode. Besonders wichtig ist, dass der Samen noch ganz frisch ist. Des weiteren wird empfohlen, den Samen vor der Aussaat ein wenig zu behandeln. Dazu wird die rote Schale der Samen entweder komplett entfernt oder zumindest aufgeknackt oder angeritzt. Danach setzt du die Palmfarn-Samen* einzeln in Töpfchen mit einer gut durchlässigen, sandhaltigen Anzuchterde.
Wichtig ist außerdem die Keimtemperatur, die zwischen 25 und 30 Grad liegen sollte. Dies lässt sich in der Regel nur durch ein entsprechend beheiztes Gewächshaus erreichen, das es auch im Miniaturformat für die Fensterbank gibt. Bis die ersten grünen Spitzen sprießen, können jedoch etliche Monate ins Land streichen. Die Keimung erfolgt sehr unregelmäßig und viele Samen keimen gar nicht, selbst wenn es sich um frisches Palmfarn-Saatgut handelt.
Hin und wieder entwickeln sich an einer älteren Pflanze auch bewurzelte Ableger, die du abtrennen und in einen separaten Topf pflanzen kannst. Diese Vermehrungsmethode ist deutlich erfolgversprechender ;-)
![]() ![]() | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
![]() | blüht gelb von Januar bis Dezember |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 1 bis 3 Meter |
![]() | immergrün |
Suedstern schrieb am 07.08.2022 um 17:18 Uhr Ich besitze schon seit fast 20 Jahren einen Palmfarn. Im Sommer steht er stets auf der Terrasse und im Winter am Fenster in einem nur wenig beheizten Raum. Gegossen wird im Winter kaum. Die Anzahl der neuen Wedel erhöht sich, letztes Jahr waren es schon 12, jedoch blieben sie etwas kleiner als die alten Wedel, die zwar einige gelbe Stellen bekommen, aber noch nicht vertrocknen. Ich habe auch festgestellt, dass " zu viel" nichts bringt. Er bekommt 5- 6 Stunden am Tag Sonne, nur in den trockenen Jahren wie diesem Jahr 2022 gieße ich regelmäßig von oben. Gedüngt wird selten, da ich beim Umtopfen ( alle 2 Jahre) immer etwas Hornspäne einmische, was für ausreichend Stickstoff sorgt. Schäden durch Sonne oder Hagel habe ich bisher noch nicht feststellen können. Also eine unproblematische Pflanze und ein superschöner Blickfang auf der Terrasse. |
Tonia schrieb am 18.07.2017 um 11:40 Uhr Hallo Peter :-) |
peter schrieb am 16.07.2017 um 14:16 Uhr Hallo, mein Palmfarn bekommt die mittleren Wedel gelb. Die alten sind grün die mittleren gelb und die neuen Wedel treiben grün aus. |
Nina schrieb am 12.06.2013 um 13:43 Uhr Diese Beschreibung ist echt toll! Es fehlt nur die Düngergabe. Mein Tipp: 2 Esslöffel Rasendünger, da der Palmfarn viel Stickstoff braucht! An sonsten finde ich diesen Artikel sehr hilfreich! |