Diese Art Johanniskraut (bot. Hypericum calycinum) - auch unter dem Namen Hartheu bekannt - hat sich als robuster und pflegeleichter Bodendecker bewährt, der in halbwegs geschützten Lagen sogar im Winter grün bleibt.
Wenn von stimmungsaufhellendem Johanniskraut-Tee die Rede ist, dann ist übrigens NICHT dieses Johanniskraut gemeint, sondern die Heilpflanze Johanniskraut (bot. Hypericum perforatum). Es handelt sich zwar um die gleiche Gattung, aber um eine andere Art. Dummerweise tragen jedoch beide Pflanzen den gleichen umgangssprachlichen Namen ...
Die Blütenpracht des Bodendecker-Johanniskrauts beginnt für gewöhnlich je nach Wetterlage ab Anfang/Mitte Juni. Ich finde die großen gelben Johanniskraut-Blüten mit ihren langen Staubwedeln und den roten Staubblättern unglaublich schön. Angezogen von der gelben Farbe stürzen sich zur Zeit jedoch leider auch unzählige schwarze Rapsglanzkäfer auf die ca. 6-7 cm breiten Blüten. Eine Blüte OHNE Käfer zu fotografieren wird dann schon zur Herausforderung ;-)
Johanniskraut-Pflanzen* fühlen sich sowohl in der Sonne als auch im Schatten wohl und stellen auch an den Boden keine allzu hohen Ansprüche. Das Gewächs gedeiht auf steinigen Böschungen ebenso wie in der Nähe von Flussufern, in lichten Wäldern oder als Unterpflanzung bunter Sommerblumen im Blumenbeet.
Johanniskraut hat es lieber zu trocken als zu feucht und kommt folglich auch hervorragend an Standorten klar, die durch Bäume oder Hauswände stärker vor dem Regen geschützt werden als andere Orte.
Wenn dein Johanniskraut im Winter starken Winden und einem strengen Frost ohne schützende Schneedecke ausgesetzt ist, empfiehlt sich ein Winterschutz aus Reisig und/oder Laub.
Wenn du größere Flächen mit dem Johanniskraut begrünen möchtest, dann benötigst du ungefähr 4-6 Pflanzen Hypericum calycinum* pro m².
Im wortwörtlichen Sinne ist das Johanniskraut übrigens gar kein Kraut, sondern ein flach wachsender Halbstrauch, dessen Triebe im Laufe eines Jahres verholzen.
Johanniskraut sollte nach Möglichkeit nicht gedüngt werden. Es wächst auch auf einem relativ nährstoffarmen Boden recht zügig heran. Wenn du das Johanniskraut noch zusätzlich mit Dünger fütterst, kann es dir ganz schnell passieren, dass das Johanniskraut außer Kontrolle gerät und benachbarte Gewächse verdrängt.
Johanniskraut kannst du aus Johanniskraut-Samen* selber heranziehen - allerdings dauert es dann relativ lange bis du einen flächendeckenden Bodendecker erhälst. Schneller und einfacher ist die Vermehrung durch die Teilung mit einem Spaten, durch das Abtrennen bewurzelter Ausläufer oder durch das Bewurzeln von Kopfstecklingen, die du kurz vor oder kurz nach der Blüte schneiden kannst - vorausgesetzt du hast in deinem Garten schon eine Johanniskraut-Pflanze oder kennst jemanden, der jemanden kennt ...
Du solltest dein Johanniskraut im Frühjahr (bis Mitte Mai) regelmäßig zurückschneiden, damit es im Anschluss wieder einen schönen dichten Blätterteppich bilden kann. Verzichtest du auf den Rückschnitt, werden ältere Johanniskraut-Triebe oft kahl und stören somit das Gesamtbild deines grünen Teppichs.
Johanniskraut hat ein sehr einnehmendes Wesen und verdrängt ganz gerne andere Gewächse, die ihm im Wege stehen. Du solltest es also unbedingt rechtzeitig in seine Grenzen weisen, indem du Ausläufer abstichst oder wegschneidest.
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
blüht gelb von Juni bis September | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 40cm |
immergrün | |
absolut winterhart |