Donnerstag, 13. September 2018
Anfang der Woche habe ich aus den ersten reifen Weintrauben diesen Jahres mit meiner Flotten Lotte* einen Liter Saft gepresst und jeden Tag ein Glas davon getrunken. Noch sind die Trauben 🍇 allerdings ziemlich sauer, obwohl sie dieses Jahr (2018) doch mehr als reichlich Sonne abbekommen haben. Ich hoffe, sie werden in den nächsten Tagen noch ein wenig süßer.
Unsere Weinrebe ist schon ziemlich alt. Als wir den Garten 2005 übernommen haben, hatte sie schon einige Jahre auf dem Buckel. Ich schätze, dass sie inzwischen ein Alter von 20-25 Jahren erreicht haben dürfte? Sie wächst fast über die ganze Südseite unseres Hauses und produziert Jahr für Jahr unglaublich viel Laub und jede Menge blaue Trauben. Ich vermute, dass es sich aufgrund verschiedener Merkmale dieser Traubensorte um die Muskateller-Traube Muscat bleu* handelt. Hundertprozentig sicher bin ich mir allerdings nicht ...
Die blauen Beeren wachsen in sehr dichten Trauben-Büscheln und sind dabei relativ groß. Wenn sie genug Sonne abbekommen schmecken sie im reifen Zustand richtig lecker süß. Es gab aber in der Vergangenheit auch Jahre, in denen sie selbst im November noch extrem sauer geschmeckt haben. Dann habe ich sie für gewöhnlich den Vögeln als Winterfutter überlassen. Das gibt dann allerdings ein paar Wochen lang eine Riesenmatscherei auf der Fensterbank und auf den Fenstern. Daher ist es mir schon lieber, wenn ich die Trauben selbst ernten und verarbeiten kann 😉
Die Muskateller-Traube Muscat bleu* hat relativ viele Kerne, die ich persönlich nicht so gerne mitesse. Den größten Teil der Trauben jage ich daher entweder durch meinen Entsafter* oder drehe die Kurbel an der Flotten Lotte*, wenn ich gleichzeitig die Muskeln 💪 in meinen Oberarmen trainieren möchte 😉
Aus den Traubenkernen wachsen übrigens problemlos neue Pflanzen heran. Inzwischen wachsen die jungen Zöglinge wie Unkraut in den Beeten rund um unsere Terrasse ... ein weiterer Nebeneffekt, wenn ich einen Teil der Früchte den Vögeln überlasse oder die Kerne beim Naschen wie bei einer Wassermelone durch die Gegend spucke 😉
Ich liebe unsere alte Weinrebe! Sie ist ein wahres Schmuckstück und hält unser Wohnzimmer im Sommer dank ihrer großen Blätter schön schattig und kühl. Viel Arbeit macht sie nicht. Die Weinrebe ist absolut pflegeleicht! Hin und wieder schneide ich ein paar der enorm schnell wachsenden langen Triebe mit meiner Gartenschere* weg, wenn sie den Versuch starten sich um unsere Gartenmöbel oder um in der Nähe stehende Kübelpflanzen zu wickeln.
Aus den Trieben der Weinrebe schießen seitlich kleine lange Fangstricke, die sich wie Garn auf einer Spule fest und dicht um alles wickeln, was sie erreichen können. Diese dünnen grünen Lianen haben eine enorme Stärke und lassen sich nur mit Mühe wieder abwickeln. Es macht also durchaus Sinn, ungewollte Weintriebe rechtzeitig zu entfernen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich der Wein im Sommer besser schneiden lässt als zu jeder anderen Jahreszeit. Dann weint er bei mir am wenigsten ... wenn ich ihn hingegen zu spät im Frühjahr zurückschneide, tropft es stundenlang aus den Schnittwunden. Geschadet hat ihm die üppige Tränenflut allerdings ganz offensichtlich nicht, denn bisher hat unsere Weinrebe nichts von ihrer Pracht eingebüßt.
Der Sommer 2018 war extrem trocken und heiß, dennoch scheint die Weinrebe sich problemlos selbst mit Wasser aus den tiefen Erdschichten versorgen zu können. Die Wurzeln können sich unglaublich tief in den Boden bohren, so dass man sie quasi gar nicht gießen muss. Sehr praktisch ...
benötigt einen Platz in der Sonne | |
H | |
Laubgehölz (Baum oder Strauch) | |
laubabwerfend | |
absolut winterhart |