Sonntag, der 27. Mai 2018
Der Holunder in unserem Garten blüht und das bereits seit einigen Tagen. Ich liebe den Holunder mittlerweile sehr und freue mich schon ganz besonders auf meinen selbstgemachten Holunderblüten-Sirup, den ich gerade frisch angesetzt habe.
Schon als ich inmitten der himmlisch duftenden weißen Holunderblüten stand und meine Kräuter-Gartenschere* vorsichtig angesetzt habe, um ein paar der komplett aufgeblühten Schirmrispen herauszuschneiden, war die Vorfreude auf den leckeren Sirup riesig. Eine wahre Duftexplosion! Einfach herrlich! Ich kam aus dem Schnuppern gar nicht mehr heraus...
Im Moment gibt es noch so viele ungeöffnete Blüten-Dolden, dass ich nächste Woche ganz sicher noch eine 2. Portion von diesem besonders aromatischen Sirup ansetzen kann. Und selbst danach bleiben noch derart viele Blüten übrig, dass sich anschließend auch noch reichlich schwarze Beeren bilden können.
Die Holunderbeeren überlasse ich dann jedoch den Vögeln und verarbeite sie nicht selbst. Die sollen ja schließlich auch ihr kulinarisches Vergnügen haben :-)
Die reifen, schwarzen Holunderbeeren sind zwar prinzipiell auch für den Menschen essbar, aber nur im gekochten Zustand! Im rohen Zustand enthalten sie den giftigen Stoff Sambunigrin, der nach dem Verspeisen zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Um den Giftstoff zu zerstören, müssen die Holunderbeeren mindestens 20 Minuten auf 80 Grad erhitzt werden.
Da Holunderbeeren-Saft sehr viel Vitamin C und Vitamin A beinhaltet, hilft er zum Beispiel hervorragend gegen Erkältungskrankheiten.
Über den Geschmack kann man sich streiten. Ich habe vor ein paar Jahren mal ein Holunderbeeren-Gelee gekocht. Das war leider so gar nicht mein Ding! Daher beschränke ich mich nur noch auf das Ernten der Holunder-Blüten im späten Frühling.
In unserer Gegend - im niederrheinischen Tiefland - findet man den Holunder sehr häufig in der freien Natur. Er wächst dabei bevorzugt an Waldrändern im lichten Schatten der Bäume. Beim Wandern entdecken wir ihn immer wieder.
Bei uns im Garten wächst ganz gewöhnlicher Schwarzer Holunder*. Sehr hübsch finde ich jedoch auch eine England gezüchtete Holundersorte, deren Laub dunkelviolett gefärbt ist und deren Blüten sich zunächst in einem zarten Rosa-Ton zeigen, diese spezielle Züchtung heißt: Sambucus nigra - Schwarzer Holunder 'Black Lace®'*
In den ersten Jahren als wir unseren Garten gerade übernommen hatten, stand ich mit dem Holunder noch ein wenig auf Kriegsfuß. An der Stelle, an der er sich breit gemacht hatte, waren seine Äste von April bis September regelmäßig dick beladen mit schwarzen Läusen. Kein schöner Anblick! Und da dieser Holunder auch noch so ungünstig gewachsen ist, dass ich im Vorbeigehen ständig ganz nah an den Läusen vorbeistreifen musste, war das nicht wirklich schön. Ich habe ihn dann an dieser Stelle irgendwann komplett mitsamt Wurzeln ausgegraben.
Kurze Zeit später hat sich der Holunder dann ganz von alleine gleich zwei neue Standorte in unserem Garten gesucht. Da ich mit der Standortwahl dieses Mal vollkommen einverstanden gewesen bin, habe ich die beiden Pflanzen an diesen Stellen wachsen lassen. Inzwischen haben sie sich an diesen etwas abgelegenen Plätzen zu wunderbaren Sträuchern entwickelt, die auch gerne von Vögeln besucht werden, die sich wiederum an den nachwievor gelegentlich auftretenden schwarzen Läusen satt zu fressen scheinen. Manchmal sind nun sämtliche Läuse von einem auf den anderen Tag vollkommen verschwunden. So gefällt mir das :-)
Als ich gerade die Holunderblüten für meinen Holunderblüten-Sirup geschnitten habe, konnte ich übrigens nicht eine einzige Laus entdecken ...
Es heißt, der Holunder sucht stets die Nähe des Menschen und seine Beharrlichkeit hat sich nun schlussendlich ausgezahlt. Ich möchte den Holunder heute nicht mehr in unserem Garten missen!
- | gedeiht in der Sonne und auch im Halbschatten |
blüht weiß von Mai bis Juni | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 10cm |
Laubgehölz (Baum oder Strauch) | |
laubabwerfend | |
absolut winterhart |