Dienstag, den 15. Mai 2018
Die Milchsterne sind in unserem Garten im letzten Herbst/Winter still und unbemerkt ganz von alleine umgezogen. Waren sie bisher über viele Jahre hinweg vor unserem Gewächshaus angesiedelt, so kann ich sie dort dieses Jahr gar nicht mehr wiederfinden. Dafür wachsen nun extrem viele neue Milchsterne in einem Beet vor unserer Gartenhütte. Dort kommen sie auch irgendwie viel besser zur Geltung und bekommen deutlich mehr Sonne ab. Wer nun beim Umzug der Milchsterne geholfen hat, bleibt ungeklärt? Es könnten Ameisen am Werke gewesen sein oder Wühlmäuse.
Seit ein paar Tagen blühen nun die kleinen weißen Sterne und ziehen zahlreiche Wildbienen und Hummeln an. Gestern habe ich eine kleine wilde Hummel beobachtet, die im Team mit einer Fliege unterwegs gewesen ist. Die Beiden sind tatsächlich mehrfach gemeinsam von einer Milchstern-Blüte zur nächsten geflogen. Das sah schon ulkig aus. Müssen Freunde gewesen sein ;-)
Von den Milchsternen gibt es ziemlich viele Arten. Ich habe eine ganze Weile recherchiert bis ich herausgefunden habe, dass es sich bei unseren Milchsternen um den "Stern von Bethlehem" handelt, der auch Dolden-Milchstern oder Doldiger Milchstern genannt wird.
In meinen zahlreichen Gartenbüchern wird er nur hier und da mal am Rande erwähnt und auch im Pflanzen-Onlinehandel sieht man ihn nicht so häufig wie manch anderes Zwiebelgewächs. Einen Anbieter konnte ich jedoch bei amazon.de ausfindig machen, bei dem man diese Pflanzen kaufen kann. Dort wird der Milchstern unter dem Namen Dolden Milchstern* vertrieben.
Die Zwiebeln der Milchsterne treiben recht früh im Jahr das erste Grün aus. Je nach Wetter entwickeln sich bereits ab Ende Februar kleine kompakte Grasbüschel, deren Halme auch zunächst fein in Richtung Himmel wachsen. Mich erinnern sie zu diesem Zeitpunkt mit leicht zugekniffenen Augen optisch ein klein wenig an Schneeglöckchen oder Schnittlauch.
Erst ab April wachsen dann gemächlich auch die Blütenstängel heran. Und von dem Moment an beginnen die Grashalme langsam zu kippen. Zur Blütezeit der Milchsterne liegen die meisten Grashalme der Zwiebelpflanze für gewöhnlich bereits flach am Boden und nur die Blütenstiele recken sich der Sonne entgegen. Das sieht schon ein klein wenig unordentlich aus. Vielleicht ist das der Grund, warum die Milchsterne als Gartenpflanzen nicht ganz so begehrt und verbreitet sind?
Ein Hinweis erscheint mir auf jeden Fall noch sehr wichtig: Die kleinen Mini-Zwiebeln, aus denen die Milchsterne heranwachsen, sind extrem giftig. Man sollte sie also auf gar keinen Fall in den Salat schnibbeln oder kleine Kinder unbeaufsichtigt an diesen Stellen in der Erde buddeln lassen! Möglicherweise ist dies ein weiteres Argument, warum die Milchsterne nicht so häufig in den Gärten zu finden sind? Ich finde die kleinen Blümchen auf jeden Fall sehr niedlich und ich bin bisher auch noch nie in Versuchung gekommen, die Zwiebeln zu essen ...
- | gedeiht in der Sonne und auch im Halbschatten |
blüht weiß von April bis Mai | |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 30cm |
Zwiebelgewächs (mehrjährig) | |
absolut winterhart |