Die Eibe ist ein immergrüner Nadelbaum, der einst weite Teile der europäischen Landschaft überzogen hat. Besonders ausgedehnte Eibenbestände gab es in England und Schottland. Da das rot-braune, langlebige und besonders harte Eibenholz jedoch im Mittelalter als begehrtes Baumaterial für die Herstellung von Lanzen, Bögen und Armbrüsten herhalten musste, sind die Eibenwälder extrem geschrumpft. Nachdem die Bestände in Großbritannien weitestgehend abgebaut waren, wurde auch Deutschland zu einem großen Exporteur von Bögen aus Eibenholz. Man spricht davon, dass im 16. Jahrhundert über eine halbe Millionen Eibenbögen alleine von Nürnberger Händlern verkauft wurden. Heute ist die Eibe in der freien Natur nur noch selten anzutreffen und steht daher in Deutschland unter Naturschutz.
Eiben können extrem alt werden. Im schottischen Fortingall steht beispielsweise eine Eibe, deren Alter von Experten auf realistische 1.500 bis 3.000 Jahre geschätzt wird - auch wenn nicht selten sogar von 3.000 bis 9.000 Jahren die Rede ist, siehe: Fortingall Yew auf visitscotland.com
Da sich Eiben ganz wunderbar in Form schneiden lassen, sind sie neben dem Buchsbaum auch als Formgewächse sehr begehrt. Egal ob als Heckenpflanzen, Figuren, Hochstämmchen oder mächtiger Baum in Einzelstellung - Eiben lassen sich sehr vielseitig einsetzen. Während der Rokokozeit (1730-1780) avancierte die Eibe regelrecht zum Modebaum. Zahlreiche Schlossgärten und Parkanlagen schmückten sich fortan mit geometrisch in Form geschnittenen Eiben. Auch der bekannte Irrgarten im Park von Schloss Schönbrunn in Wien ist übrigens aus Eiben gepflanzt.
Das Heranziehen von Eibenpflanzen ist zunächst recht mühsam, da Eiben nur sehr langsam wachsen. Wenn sie jedoch einmal ihre gewünschte Form erreicht haben, erweist sich diese Eigenschaft als absolut vorteilhaft. So brauchen Eiben nämlich nur einmal jährlich nachgeschnitten werden und geraten selten gänzlich aus der Form. Wenn du direkt eine fertige, blickdichte Eibenhecke in deinen Garten pflanzen möchtest, kann ich dir den Onlineshop fertigheckenversand.de empfehlen. Dort bekommst du verschiedene Heckenpflanzen als Fertighecke unter anderem halt auch die Eibe als Fertighecke. Die fertigen Heckenelemente sind mit einer Höhe von bis 180 cm bereits so hoch, dass du innerhalb eines Tages eine blickdichte Hecke dein eigen nennen kannst. Eine feine Sache, wenn du nicht jahrelang einen Blickschutz heranzüchten möchtest.
Die Wuchshöhe der Eiben sowie die Farbe der Nadeln hängt von der jeweiligen Sorte ab. Die Sorte 'Repandens' wird beispielsweise nur ungefähr 80 cm hoch - während die Sorte 'Dovastoniana' durchaus eine Höhe von bis zu 8 Metern erlangen kann. In den Mischwäldern des Kaukasus hat man sogar Eiben mit einer Höhe von 32 Metern entdeckt. Manche Eibensorten wachsen stärker in die Breite, andere Sorten eher schlank in die Höhe. Die Nadelfarbe variiert von goldgelb über hellgrün bis schwarzgrün.
Eiben sind sehr immissionsresistente Bäume, die auch mit den Umweltbelastungen in Stadtgärten oder einer hohen Luftverschmutzung an vielbefahrenen Straßen sehr gut zurecht kommen. Zudem lieben Eiben einen möglichst schattigen Standort, so dass sie auch zwischen hohen Häuserfronten gut gedeihen können.
Wenn du ein paar Farbtupfer in die grüne Wand der Eibenhecke bringen möchtest, kannst du beispielsweise Kapuzinerkresse an ihr hochranken lassen.
Die Eibe ist der einzige Nadelbaum, der keine Zapfen entwickelt, sondern eine Art Beerenfrüchte. Bei den leuchtend roten Früchten handelt es sich jedoch nicht im klassischen Sinne um eine Frucht, sondern um einen Samenmantel. Diese Samenmäntel sind ein sehr begehrtes Futter unter den Drosseln. Ganz besonders die Misteldrosseln lieben die süßen, roten "Früchte". Haben sie einmal eine Eibe entdeckt, verteidigen sie ihren Futterplatz gegenüber anderen Vögeln ganz massiv. Aber auch andere Vögel wie Amsel, Star, Sperling, Gartenrotschwanz und Eichelhäher lieben die Samenhüllen der Eibe. Die Samen wiederum werden auch gerne vom Grünfink verspeist.
Früchte tragen übrigens nur die weiblichen Eiben. Und bis es erstmalig so weit ist, vergehen oft 15 - 30 Jahre. Je nach Standort kann es sogar 70 - 120 Jahre dauern bis Eiben erstmalig Blüten tragen.
Die rote Samenhülle - Arillus genannt - ist übrigens der einzige Teil der Eibe, der tatsächlich nicht giftig ist. In alten Zeiten wurde das rote, essbare, sehr süße Fruchtfleisch - besonders in den Alpen - sogar gerne zu Mus verarbeitet. Da man jedoch tunlichst darauf achten muss, dass die höchst giftigen Samen nicht mit im Mus landen, ist die Zubereitung recht mühsam.
Alle anderen Teile der Eibe sind hochgiftig. Im Normalfall kommen jedoch weder Tier noch Mensch auf die Idee an Eibennadeln oder Eibenholz herumzuknabbern, so dass die Vergiftungsgefahr relativ gering ist. Wenn kleine Kinder im Garten herumtollen, können lediglich die verlockend roten Früchte der Eibe eine Gefahrenquelle darstellen, da die enthaltenen Samen wie bereits erwähnt ebenfalls hochgiftig sind. Ihr Gift entfalten sie allerdings erst, wenn die Samen auch zerbissen werden. Schluckt man sie herunter, werden sie einfach wieder ausgeschieden, ohne Schaden anzurichten. Hat man genügend Vögel im Garten, wird die Ernte der roten Früchten vermutlich ohnehin sehr gering ausfallen ;-)
Die Wirkstoffe aus der Eibenfamilie finden jedoch durchaus in der Medizin ihre Anwendung - beispielsweise bei der Behandlung verschiedener Krebsarten.
Wenn du aus jungen Pflanzen eine Eibenhecke heranzüchten möchtest, solltest du zwischen den einzelnen Pflanzen jeweils ungefähr 60 cm Platz lassen, damit sich die Bäume gut entfalten können.
In freier Natur wachsen Eiben am liebsten auf kalkhaltigen Böden. Im Garten kommen sie aber so gut wie mit jedem Boden zurecht.
Der Boden sollte allerdings gut durchlässig sein. Staunässe können Eiben nicht so gut vertragen.
Eiben sind ausgesprochen schnittverträglich. Sie schlagen selbst aus dem alten Holz wieder neu aus. Selbst als Anfänger im Heckenschnitt kann man da nicht viel verkehrt machen.
Da Eiben sehr langsam wachsen, brauchen sie nur einmal im Jahr geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt hierfür liegt Ende Juli.
- | gedeiht im Schatten genauso gut wie in der Sonne |
H | erreicht eine Wuchshöhe von 0,8 bis 32 Meter |
Nadelgehölz (Baum oder Strauch) | |
immergrün | |
absolut winterhart | |
Hochgiftige Pflanzenteile |