Autor(in): Michael Machatschek
Forschen hat stets etwas mit Archäologie zu tun. Man gräbt sich in die Wissensmaterie ein und kann über das Freilegen der Wurzeln und das Nachspüren alten Erfahrungswissens neue Zusammenhänge sichtbar machen. Köstlichkeiten und Kostbares wurden im Laufe der Zeit verschüttet. Heute erfährt das Volkswissen, lange Zeit als altertümlich und hinterwäldlerisch angesehen, eine Wiedergeburt, da die Möglichkeiten der Umsetzungen auf fruchtbaren Boden fallen.
Der zweite Band im Gefolge des erfolgreichen Buches "Nahrhafte Landschaft" befasst sich mit der Erforschung alten Heil- und Kräuterwissens. So ernteten die Kinder früher entlang der Schulwege "Kinderbrote" und "Naschobst". Dieses Wissen diente später den Erwachsengewordenen, um im Frühjahr Vitamin C-spendende Kräuter, Spargelgemüse, Teekräuter oder Bärlauch, Zahnwurz und Schneerosen als nahrhafte oder heilende Nahrung sammeln zu können. Waldmeister diente für die Maibowle und bestimmte Pflanzenteile der Bereitung von Blütenessig und Kapernersatz. Im Sommer nutzte man Bärenklau, Gundelrebe und Mädesuß, das berüchtigte Gartenkraut Giersch oder die Wasserlinsen der Teiche. Auf den Weiden der Almen ernteten die Landnutzer verschiedene Beeren, und im Herbst stöberten sie den Haselnüssen, Mispeln, Vogelbeeren und den Pilzen nach.
Anhand vieler Beispiele werden auch Fragen zur Bevorratung, Garmachung, Aufbereitung und Haltbarmachung von Lebensmitteln, Einsatz von Aromastoffen, Gesundheit und Heilwirksamkeit der Lebensmittel beantwortet. Aus dem alten Wissen können heute wiederum völlig neue Ideen für Produkte entwickelt werden. Wie im ersten Band konnte von Michael Machatschek ein reichhaltiger Fundus vieler praktischer, neuer und außergewöhnlicher Geschichten mit Rezepten für die Nachwelt dokumentiert werden.