Unser Garten ist nicht dauerhaft beleuchtet. Ich finde, des Nachts sollte und darf es rund um unser Haus auch ruhig mal ordentlich dunkel sein. Schließlich gibt es jede Menge Tiere, die erst bei Dunkelheit so richtig aktiv werden. Igel, Fledermäuse, Nachtfalter und Glühwürmchen sollen ja schließlich auch ihren Spaß in unserem Garten haben.
Wenn wir allerdings an einem lauschigen Sommerabend mit Freunden dann doch mal länger auf der Terrasse beim Essen sitzen, gehört für mich natürlich auch eine gemütliche Beleuchtung zur perfekten abendlichen Idylle dazu. Neben romantischem Kerzenlicht in Form von Windlichtern auf dem Tisch erhellen dann zusätzlich zwei dezente Wandleuchten und ein um unseren Freisitz laufender Lichterschlauch in warmen Farben unser Outdoor-Esszimmer.
Zusätzlich geben Strahler, die unauffällig in die Holzverkleidung unter unserem Dachüberstand eingebaut sind, ein angenehm dezentes Licht nach unten an die nähere Umgebung ab, so dass auch der Weg in die Küche am Abend ohne Stolpereien in der Dunkelheit problemlos gemeistert werden kann.
Eben solche Einbaustrahler befinden sich auch auf der Frontseite unseres Hauses. Diese wiederum sind zusätzlich mit einem Bewegungsmelder ausgestattet, damit wir auch am späten Abend noch den Weg zur Haustüre finden und nicht stattdessen versehentlich im Blumenbeet landen oder im Sommer mit offenen Schuhen in eine der zahlreichen, ebenfalls nachtaktiven Nacktschnecken treten. Wem das schon einmal passiert ist, kennt vielleicht das äußerst unangenehme Gefühl einer zwischen den Zehen zerquetschten Nacktschnecke ... muss man definitiv nicht haben! Dauerhaft brennen müssen diese Strahler aber deswegen auch nicht und deswegen tun sie das nur, wenn es auch wirklich nötig ist.
Bei einer größeren Gartenparty wiederum stecke ich auch sehr gerne zusätzlich ein paar Fackeln in die Beete entlang der Wege. Einfach weil‘s schön aussieht. Die guten alten Bambusfackeln*, die mit Öl angefeuert werden, wecken darüber hinaus zahlreiche wunderschöne Kindheitserinnerungen und Jugenderinnerungen an den heißgeliebten und viel genutzten Schrebergarten meiner Eltern in den 70er und 80er-Jahren. Wenn jedoch der Wind an solchen Abenden etwas stärker pustet, zünde ich doch lieber nur ein paar Teelichter in meinen gläsernen Windlichtern an, die ich dank passender Metallstangen ebenfalls in die Blumenbeete stecken kann.
Eine durchgängige künstliche Nacht-Beleuchtung bringt den Biorhythmus der Natur völlig durcheinander! Das krankmachende Phänomen ist bereits seit einigen Jahren unter dem Begriff "Lichtverschmutzung" bekannt. In weiten Teilen Europas wird es mittlerweile Nachts überhaupt nicht mehr richtig dunkel und das hat leider gravierende Folgen für die Gesundheit aller Lebewesen. Besonders Vögel und Insekten leiden massiv unter dem Einfluss der ständigen Beleuchtung. Doch auch unser eigener Biorhythmus kann durch den regelrechten Licht-Smog so stark gestört werden, dass wir aufgrund einer Veränderung des Hormonhaushalts zunehmend unter Schlafproblemen und Depressionen leiden.
Der Umwelt zuliebe sollte das Motto also nachts unbedingt lauten:
Licht aus, wenn die Sterne funkeln!
Wusstest Du, dass 30% der Wirbeltiere und 60% der wirbellosen Arten nachtaktiv sind? All diese Tiere werden erst in der Dämmerung richtig munter. Aber nicht nur diese Tiere werden durch das ständige Licht in ihrem Lebensrhythmus gestört, sondern auch die tagaktiven Tiere, die das unnatürliche Licht mit natürlichem Licht verwechseln. (Quelle: geo.de)
Enorm viele Insekten müssen ihr Leben lassen, weil wir Menschen es auch gerne nachts gerne überall hell haben! Dabei könnten wir jede Menge Energie und Geld sparen, wenn wir nachts die Lampen einfach ausschalten oder zumindest deutlich dämmen würden und gleichzeitig könnten wir auf diese Weise etwas absolut Positives für den Umweltschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt leisten.
Viele Blüten-Pflanzen sind auf die Bestäubung von nachtaktiven Insekten angewiesen und es ist schlussendlich so einfach für jeden Einzelnen von uns, vor dem Schlafengehen auf den Lichtschalter zu drücken und die Nacht zur Nacht werden zu lassen. Man muss nicht erst darauf warten, dass die "Großen" etwas unternehmen, um die Umwelt zu schützen. Jeder kann aktiv etwas dazu beitragen.
Ein absolutes No-Go sind übrigens Kugelleuchten, die den Tieren nachts den Mond vorgaukeln und dann auch noch durchgehend die ganze Nacht brennen!
Eine insektenschonende Lichtquelle sollte ein möglichst schmales Umfeld beleuchten und nach unten zeigen. Warmweißes LED-Licht mit weniger als 3.000 Kelvin gilt dabei als einigermaßen tierfreundlich. (Quelle: bienenretter.de )
Künstliches Licht sollte bei Nacht nur dann eingeschaltet werden, wenn es auch wirklich benötigt wird.