Ein Gartenzaun kann viele Gesichter haben und dient bei weitem nicht immer nur als Sichtschutz. Allerdings dürfte das Thema Sichtschutz wohl tatsächlich ziemlich weit oben auf der Liste der Argumente für einen Gartenzaun stehen. Schließlich ist der Garten für viele Menschen ein grüner Rückzugsort, an dem man sich völlig ungestört einfach mal zurücklehnen und entspannen will.
Während ich mich nun ebenfalls gerade ganz entspannt in meinem Garten zurücklehne und die verschiedenen Zäune anschaue, die unser Grundstück umgeben, fallen mir spontan gleich eine ganze Reihe von Anforderungen an einen Gartenzaun ein.
Auch ich schätze das Argument in Sachen Sichtschutz ziemlich hoch ein - besonders im Bereich meiner verschiedenen Sitzplätze. Wer möchte schon auf seiner Terrasse gerne ständig wie auf dem Präsentierteller sitzen oder liegen ...
Ich empfinde es aber auch als sehr angenehm, dass ein Gartenzaun für gewöhnlich uneingeladene Besucher - egal ob Menschen oder größere Tiere - fernhält. Ebenso weiß ich es beim wandern zu schätzen, dass sich aggressive Hunde HINTER einem entsprechend hohen Gartenzaun befinden und mich nicht unkontrolliert plötzlich anspringen und beißen können ;-)
Für Eltern mit Kleinkindern ist ein Gartenzaun außerdem ein guter Schutz, damit die Kinder nicht in einem unbeobachteten Moment unachtsam auf eine vielbefahrene Straße krabbeln oder laufen können. Obendrein sind die lieben Kleinen dank eines Gartenzaunes auch viel besser vor bösen Mitschnackern geschützt, die womöglich gerade vorbeigeschlendert kommen und Kinder stehlen möchten. Ebenso kann ein Zaun um einen Teich herum Kleinkinder vor dem Ertrinken schützen.
Ein Gartenzaun setzt folglich deutlich Grenzen. Von Einbrechern, Wühlmäusen oder Maulwürfen mal abgesehen. Aber selbst diesen Wesen kann das Eindringen durch entsprechende Umzäunungen durchaus erschwert werden. Wer buddelt sich schon gerne durch einen feinmaschigen, in der Erde versenkten Maschendrahtzaun oder welcher Einbrecher klettert schon gerne über einen hohen Doppelstabmattenzaun, der womöglich obendrein von einer dichten, stacheligen Feuerdornhecke überwuchert ist. Als rascher Fluchtweg scheiden derartige Umzäunungen ebenfalls aus.
Gartenzäune gibt aus den verschiedensten Materialien. Bevor man sich jedoch für eine bestimmte Variante entscheidet, sollte man sich durchaus einmal intensiv damit auseinandersetzen, welche Vorteile und Nachteile die verschiedenen Zaunsysteme mit sich bringen. Möglicherweise lassen sich auch verschiedene Zaunarten auf dem Grundstück geschickt miteinander kombinieren.
Optisch besonders ansprechend sind in meinen Augen Zäune aus Holz. Ich mag es gerne möglichst natürlich und Holz passt daher aus meiner Sicht am besten in einen Garten. Egal, ob es sich dabei um einen Lattenzaun, einen klassischen Jägerzaun oder um hübsch gestaltete Sichtschutzelemente (Lamellenzaun) handelt.
In einen Bauerngarten oder in einen naturbelassenen Garten passt optisch ein eher unregelmäßig geformter Staketenzaun ganz hervorragend ins Bild. Ein Staketenzaun wird bevorzugt aus Kastanienholz oder Eichenholz hergestellt.
Du kannst die Staketen für den Zaun bereits fertig gespalten kaufen oder mit ein wenig Geschick und dem entsprechenden Werkzeug den Zaun komplett selbst bauen. Ein solcher Staketenzaun benötigt im übrigen keinerlei weitere Pflege. Er ist extrem witterungsbeständig und muss noch nicht einmal gestrichen werden.
Auf verschiedenen Handwerkermärkten habe ich auch schon ganz viele wunderschöne Zaunhocker aus Metall und Keramik gesehen - die passen ganz herrlich zu einem Staketenzaun.
Die meisten anderen Holzzäune benötigen eine regelmäßig Pflege, damit sie zum einen möglichst lange schön aussehen und zum anderen, damit sie auch möglichst lange halten. Die Erneuerung der Schutzlasur ist zwar keineswegs jedes Jahr notwendig, aber alle 3-6 Jahre sollte man hier schon zum Pinsel greifen. Aber vielleicht kannst du es ja beim Zaunstreichen genauso geschickt anstellen wie einst Tom Sawyer ;-)
Ein Lattenzaun bietet ebenso wie ein Staketenzaun wegen der Abstände zwischen den einzelnen Latten keinen kompletten Sichtschutz. Meist wird ein solcher Lattenzaun in relativ niedriger Bauweise daher auch nur als Vorgartenzaun verwendet, um den Vorgarten optisch von der Straße abzugrenzen. Eine ähnliche Funktion erfüllt der gute alte Jägerzaun, dessen Latten in gekreuzter Form angeordnet sind.
Unser Sitzplatz im Garten ist hingegen auf zwei Seiten von einem Lamellenzaun aus Holz umgeben. Für gewöhnlich bekommt man diese Lamellenzäune in verschieden großen fertigen Elementen, welche an Holzpfosten befestigt werden. Die versetzt angeordneten Lamellen dieser Zaunelemente bieten einen wunderbaren Sichtschutz und gerade DAS ist mir auf der Terrasse sehr wichtig. Typische Holzarten zur Herstellung eines Lamellenzaunes sind Nadelhölzer wie Kiefer, Fichte, Lärche oder Douglasie.
Besonders rustikal sind Flechtzäune aus Haselnussruten oder Weidenruten. Du bekommst sie für relativ kleines Geld quasi von der Rolle. Diese Variante dient aber meist nur einer Übergangslösung, da ein Flechtzaun für gewöhnlich nicht besonders langlebig ist.
Recht praktisch finde ich als schnelle Sichtschutzlösung in einem frisch angepflanzten Neubau-Garten einen Flechtzaun-Paravent*. Diesen kann man bei Bedarf mal eben schnell aufstellen und den Rest der Zeit kann man ihn schonend in der Garage oder im Gartenhaus aufbewahren. Auf diese Weise hält er dann natürlich deutlich länger als ein fest montierter Flechtzaun.
Je nachdem für welche Art von Metallzaun man sich entscheidet, hat man nach dem Aufstellen mehr oder weniger nie wieder etwas mit dem Gartenzaun zu tun.
Ein Doppelstabmattenzaun aus hochwertigem Material hält beispielsweise einfach ewig. Meist ist bei diesen Zaunsystemen feuerverzinkter Stahl im Spiel. Ein solcher Zaun muss weder gestrichen noch sonstwie gepflegt werden. Er steht einfach da und erfüllt seinen Zweck. Unser Doppelstabmattenzaun hat über 40 Jahre lang eine extrem wuchtige Efeuhecke gehalten und sieht nun - nachdem wir das Efeu komplett beseitigt haben - immer noch aus wie neu, obwohl sich die teilweise 10-15 cm dicken Äste des Efeus wild zwischen die Metallstäbe gequetscht haben. Da ist nichts verbogen, verkratzt oder sonstwie beschädigt. Einfach genial!
Ein gewöhnlicher Maschendrahtzaun ist hingegen weniger langlebig. Er neigt mit der Zeit einfach dazu aus der Form zu geraten. Er lässt sich halt leicht verbiegen und sieht dann einfach nicht mehr so besonders schön aus. Dennoch findet man einen solchen Maschendrahtzaun sehr häufig als trennenden Zaun zum Nachbargrundstück. Sobald aber mal ein dickerer Ast auf einen solchen Zaun fällt, ist es auch schon vorbei mit der Schönheit. Der größte Vorteil eines Maschendrahtzaunes ist vermutlich der für gewöhnlich relativ geringe Preis im Vergleich zu anderen Zaunsystemen.
Zu einem modernen Haus sieht ein Edelstahlzaun recht gelungen aus. Eine alte Villa oder ein Schloss wiederum harmoniert mit einem Zaun aus Schmiedeeisen sehr gut. Schmuckzäune aus witterungsbeständigen Metallen gibt es in unglaublich vielen Ausführungen. Hier gibt es für jeden Hausstil den passenden Zaun.
Mit Steinen gefüllte Gabionen sind als Zaunvariante noch ein relativ neues Gestaltungselement im Garten. Auch in öffentlichen Bereichen sieht man diese Steingabionen in letzter Zeit immer häufiger. Wir haben als Geocacher mittlerweile schon in einigen dieser oft an Trassen herumstehenden Gabionen halbe Ewigkeiten herumgestochert, um kleine Dosen mit Logbüchern zu finden. Daher weiß ich, dass sich zwischen den Steinen unglaublich viele Spinnen und anderes Krabbelgetier wohl fühlen. Man findet dort auch jede Menge altes Laub, kleine Zweiglein, Vogelkot und andere Dinge, die man nicht finden möchte. Aufgrund dieser "Fundstücke" (von den Logbuchdosen mal abgesehen) würde ich mir vermutlich in meinem Garten niemals eine Steingabione als Terrassenbegrenzung bauen. Aber wenn es im Umfeld der Gabionen-Mauer nicht all zu viel Natur gibt, sammelt sich möglicherweise deutlich weniger "Gedöns" zwischen den Steinen.
Die meisten Stein-Gabionen, die ich bisher gesehen habe, fand ich optisch betrachtet eher hässlich - irgendwie kalt und unnatürlich. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten ;-)
Kombiniert mit Holz-Elementen oder Pflanzen lässt sich die Optik eines Gabionen-Zauns jedoch in meinen Augen deutlich aufpeppen.
Auch die Wahl der Steine zum Befüllen kann das Erscheinungsbild stark beeinflussen. Gelbliche Steine (z.B. Sandstein) bewirken beispielsweise viel eher einen mediterranen Charakter als graue Steine (z.B. Basalt). Aber schlussendlich sollte die Farbe der Steine natürlich auch mit dem Haus harmonieren, wenn dies in Kombination mit der Gabionen-Wand sichtbar ist.
Einen großen Vorteil haben Steingabionen jedoch gegenüber Metallzäunen oder Holzzäunen auf jeden Fall. Steingabionen sind für gewöhnlich so dick, dass sie nicht nur als Sichtschutzwand, sondern auch als Lärmschutzwand dienen. Wer also direkt an einer vielbefahrenen Straße wohnt, kann seinen Ohren mit einem Steingabionen-Gartenzaun tatsächlich etwas Gutes tun.
Wer ohnehin seinen Zaun später begrünen möchte, kann sich natürlich auch überlegen, ob er von vorneherein auf den künstlichen Zaun verzichtet und stattdessen direkt eine dichte Hecke als lebendigen Zaunersatz pflanzen möchte.
Wunderschöne Fertighecken-Elemente kannst du beispielsweise online auf der Internetseite fertigheckenversand.de kaufen.
Eine ganze Reihe von Pflanzen, die sich als Heckenpflanzen eigenen, findest du außerdem auch auf meiner Infoseite Heckenpflanzen & Sträucher.